Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)
Moment und es geht wieder. Ich muss noch einmal husten, doch dann kann ich mich wieder ganz normal hinsetzen. „Alles wieder gut? Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt“, flüstert Lucas leise und streicht mir sanft über die Wange. Alles geschieht unter den wachsamen Augen von Oma und Opa. Die beiden haben gar nicht eingegriffen, weil sie gemerkt haben, dass Lucas alles im Griff hatte. Und jetzt stehen sie leise auf und verabschieden sich von uns.
„Macht nachher die Kerze aus, ja“, bittet Opa mich noch. Ich nicke ihm zu und werfe einen flehenden Blick zu Oma. Doch die schüttelt nur den Kopf. Und formt ein stummes „du schaffst das schon“, mit den Lippen. „Verräterin!“, antworte ich auf gleicher Weise, was sie zu einem leisen Lachen animiert. „Gute Nacht, ihr beiden!“
„Gute Nacht“, wünscht Lucas ihnen, während ich nur leise vor mich hingrummele. „Wollen wir auch nach oben, oder willst du noch ein bisschen hier bleiben?“, fragt er mich und ich bin es, der entscheiden soll, wie wir den restlichen Abend verbringen. Nach kurzem Überlegen bin ich für draußen bleiben. Was ich ihm auch gleich sage.
„Lass uns noch ein bisschen die frische Luft genießen. Ist zwar kalt, aber schau doch mal. Wir haben eine Sternen klare Nacht. Vielleicht sehen wir sogar noch eine Sternschnuppe“, sage ich und lege mich wieder so in die Schaukel, dass ich meinen besten Freund wieder im Arm halten kann. Ich weiß nicht, warum ich mich so selber geißle. Vielleicht ist ein Masochist aus mir geworden, seid ich erkannt habe, dass ich ihn liebe. Aber eigentlich will ich einfach nur noch die letzten Stunden mit ihm verbringen und alles auf meine persönliche Festplatte brennen, damit ich ihn nicht vergesse. Was sowieso nicht der Fall sein wird.
Wir sitzen noch über eine Stunde auf der Terrasse. Starren in den Abendhimmel. Doch eine Schnuppe haben wir nicht gesehen. Als es dann doch zu feucht wird, packen wir die Decken und die Auflagen zusammen, pusten die Kerze aus und bringen alles in den Wintergarten. Die dreckigen Tassen stellen wir noch in die Spüle und verschwinden dann nach oben.
„Du kannst als erstes ins Bad“, erlaube ich Lucas grinsend, „ich mach dann schon einmal dein Bett fertig.“
Und während er sich Bett fertig macht, stelle ich sein Gästebett auf, schüttele das Kissen auf und lege die Decke hin. Aufs Kopfkissen setze ich noch ganz vorsichtig Bubu, der wie immer mit von der Partie ist. Als Lucas wiederkommt, ist alles fertig für ihn.
Grinsend nimmt er auf dem Bett Platz.
„So, du kannst jetzt. Ich bin soweit.“
Schweigend schnappe ich mir meine Schlafsachen und verschwinde im Badezimmer. Das erste, was ich hier mache, ist einmal tief Luft holen und Lucas’ typischen Geruch in mich aufnehmen. Vielleicht sollte ich ihm einfach sein Deo klauen und mit nach Schweden nehmen, damit ich immer etwas von ihm dabei habe. Dann schüttele ich aber über mich selber grinsend den Kopf. Als wenn ihn das ersetzen würde. Seufzend putze ich mir die Zähne und wasche mir danach das Gesicht. Schnell noch eincremen und dann bin ich auch fertig. Schlendere langsam in unser Zimmer zurück und stelle dort ziemlich erstaunt fest, dass es sich Lucas in meinem Bett gemütlich gemacht hat. Ich stemme die Hände in die Hüften und stelle ihn zur Rede.
„Was soll das denn werden?“, will ich wissen und sehe ihn fragend an.
„Kuscheln?“
„Ach, Lucas. Das haben wir doch vorhin schon gemacht. Ich denke mal, dass wir jetzt wirklich schlafen sollten. Du hast morgen schließlich noch ein Spiel. Und da willst du doch ausgeschlafen haben, oder nicht?“
„Sicher. Aber das kann ich doch auch bei dir.“
„Ach Mann, Lucas. Warum musst du denn immer alles verkomplizieren? Du weißt doch genau, wie ich zu dir stehe.“
„Weiß ich. Und ich will dir ja auch nicht wehtun oder so. Aber ich würde gerne in deiner Nähe sein heute Nacht - wenn ich darf. Ich verspreche auch, ich werde dich nicht anfassen oder so. Einfach nur neben dir liegen. Ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie brauche ich das heute. Du bist den ganzen Tag schon so anders. Nein, eigentlich schon viel länger. Ich … ich hab irgendwie Angst, dich zu verlieren“, flüstert er leise und traut sich nicht, mich anzusehen.
Und da ist es wieder - mein schlechtes Gewissen. Was soll ich denn jetzt darauf antworten? Mir fällt es ja schon schwer, nicht gleich in Tränen auszubrechen. Deshalb setze ich mich einfach zu ihm und
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