Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)
in unsere strahlenden Gesichter sieht. „Also gut“, schmunzelt er, „wenn ich euch so ansehe, dann ist das wohl beschlossene Sache. Gut, ich werde mit meiner lieben Frau alles vorbereiten und ihr beide verschwindet.“
Lachend schnappe ich mir meinen besten Freund und ziehe ihn hinter mir her. Da unsere Sachen noch im Flur stehen, greifen wir nach den Taschen und laufen hoch in mein Zimmer. Stellen die Sporttaschen aufs Bett. Auffordernd sehe ich Lucas an. „Wie sieht’s aus … ich habe meine Badehose schon unter. Und du?“
„Ich in weiser Voraussicht auch. Dann brauchen wir nur noch ein paar Handtücher und vielleicht noch eine Decke, auf die wir uns legen können. Und eine Kleinigkeit zu trinken und zu essen. Und …“, zählt Lucas auf, bevor ich ihn ein wenig ausbremse.
„Handtücher sind okay, Lucas, Decke auch. Aber auf alles andere können wir getrost verzichten. Schließlich gibt es hier nachher lecker essen und trinken. Und du weißt ganz genau, wie Oma und Opa auftischen werden. Die beiden haben doch immer Angst, dass wir verhungern.“
„Hast ja recht“, stimmt er mir zu, „aber dann lass uns langsam los. Sonst ist die Sonne bald weg. Na komm.“ Gemeinsam gehen wir den kurzen Weg bis zum See. An dem feinsandigen Ufer breiten wir die Decke aus und legen die Handtücher darauf. Ich lasse meinen Blick über das Wasser schweifen. Der leichte Wind lässt die Oberfläche kräuseln und kleine Wellen schlagen an den Strand.
„Meinst du, wir sollen wirklich noch rein?“, drehe ich mich fragend zu Lucas. Der zuckt mit den Schultern.
„Weiß auch nicht so recht. Auf jeden Fall mit den Füßen, oder?“ Und ohne eine Antwort von mir abzuwarten, streift er sich Schuhe und Socken ab und schält sich aus seiner Jeans. Sein T-Shirt behält er an. Ich folge seinem Beispiel und zusammen gehen wir langsam auf das Wasser zu. Machen einen kleinen Schritt in das doch ziemlich kühle Nass.
„Boah … kalt“, flüstert Lucas, als die Wellen sanft unsere Beine umspielen. „Definitiv zu kalt zum Baden.“
„So, so. Und wer ist jetzt das Weichei?“, flüstere ich zurück. Ich meine es allerdings wirklich nicht ernst, weil das Wasser zum Baden tatsächlich zu kalt ist. Wenn wir uns dennoch in die Fluten stürzen würden, würden wir uns wahrscheinlich was wegholen. Und das kann ich beim besten Willen nicht gebrauchen. Also schlendern wir einfach nur still am Ufer entlang. Jeder in seinen Gedanken versunken. Ich weiß nicht, wie lange wir schon unterwegs sind, als plötzlich der Wind auffrischt. Ein kurzer Seitenblick reicht, um den Rückzug anzutreten. „Lass uns umdrehen, Lucas. Du frierst doch.“
„Quatsch. Mir ist nicht kalt“, streitet er ab.
„Nein, sicher nicht. Deshalb trägst du auch diese wunderbar kleidsame Erpelpelle zur Schau.“ Ganz vorsichtig streiche ich über seinen Arm. Es fühlt sich, trotz der Gänsehaut, unglaublich an. Aber ganz kalt. Ich will nicht, dass er krank wird. Deshalb binde ich meinen Pulli, den ich mir sicherheitshalber um die Hüften gelegt habe, ab und streife ihn Lucas über. „Hier, mein kleines Beulchen. Du hast morgen ein wichtiges Spiel. Da kannst du doch nicht einfach wegen Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen ausfallen.“
„Danke, Benny. Du bist … wenn ich dich nicht hätte. Was würde ich nur ohne dich machen?“
Dieser kleine Satz lässt mich schon wieder ein schlechtes Gewissen kriegen, wenn ich daran denke, dass ich ihn bald alleine lasse. Deshalb sagte ich scherzend zu ihm, „du würdest wahrscheinlich erfrieren.“
„Das kann natürlich gut sein. Aber ich meine auch sonst. Du bist immer für mich da und fängst mich auf, wenn ich mal wieder besonders Stress mit meinem Alten habe. Und dann stehst du noch bei Wind und Wetter am Spielfeldrand und feuerst mich an. Wer würde das sonst wohl machen?“
„Ach komm, deine Schwester ist doch auch oft da. Und dein Vater.“
„Ja, der ist aber nur da, weil er so einen Grund hat, einen zu trinken. Ein Prosit auf seinen Sohn. Wenn ich ein gutes Spiel mache und die anderen ihm auf die Schulter klopfen und ihm auch noch einen ausgeben, dann bin ich der Beste. Sonst bin ich doch nur als Frustabbau für ihn da. Aber was soll’s. Ich will gar nicht an ihn denken. Sonst kriege ich nur wieder schlechte Laune. Und die kann ich heute nicht gebrauchen. So und jetzt sollten wir zu deinen Großeltern gehen. Ich krieg nämlich langsam Hunger“, grinst er und damit ist das Thema Vater für ihn gegessen. Wir
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