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Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Titel: Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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Seine Augen schicken mir ein stummes „siehst du“ zu. Ich nicke und lächle ihn dankend an.
    Als mein Blick auf Lucas fällt, wird mir ganz anders. Mit ausdruckslosen Augen schaut er mich an. Die Hände zu Fäusten geballt. Und mir wird schon wieder schlecht.
    „Lucas“, hauche ich und gehe auf ihn zu. Doch er wendet sich von mir ab. Mir wird es alles zuviel und schwankend drehe ich mich um, will nur noch eins. Weg von hier! Doch ich komme nicht weit. Nach ein paar Metern geht Simon neben mir und hält mich fest.
    „Bleib doch, Benny. Wir wollen gleich noch ein bisschen feiern.“
    „Ich - ich kann nicht, Simon. Ich … hast du Lucas gesehen? Ich glaube nicht … mein Gott. Ich liebe ihn so sehr, Simon. Ich …“, schluchzend lasse ich mich von ihm in die Arme ziehen. Und tröstend streicht er mir über den Rücken. Ich hätte ja von jedem hier Mitgefühl erwartet, aber nicht grade von ihm. Er ist immer der knallharte Typ, der sich von nichts und niemanden etwas sagen lässt. Und grade er ist es, in dessen Arm ich nun liege und fast heulen muss. Aber noch kann ich mich zusammen reißen. Umso erstaunter bin ich über seine Worte.
    „Weiß ich doch, Benny. Ich hab das schon lange geahnt. Wie du ihn ansiehst. Wie du zusammen zuckst, wenn er mal gefoult wird. Die anderen scheinen es nicht zu merken. Aber ich bin in dieser Hinsicht wohl nicht ganz so blauäugig. Liegt vielleicht daran, dass meine Schwester mit einer Frau zusammen lebt. Und da hat es auch lange gedauert, bis die beiden sich getraut haben, uns, also der Familie, reinen Wein einzuschenken. Ich bin in dieser Beziehung also etwas sensibilisiert. Und ich glaube, Lucas … na, ja … auf jeden Fall scheint es ihm nicht wirklich zu gefallen, dass wir beiden hier Arm in Arm zusammen stehen. Denn wenn sein Blick töten könnte, ich glaube, dann hätte ich mir grade eben selber mein Grab geschaufelt. So. Und nun, tief Luft holen, alle trüben Gedanken von dir, mich loslassen und feiern gehen!“
    „Ich … ich glaub … ich … ich kann dich nicht loslassen. Irgendwie scheinen meine Hände an dir zu kleben“, kichere ich leicht und bin wirklich froh, dass es ihn gibt. Denn ich glaube, bei ihm ist Lucas gut aufgehoben.
    „So, so … festgeklebt. Na, dann wollen wir doch mal sehen, ob ich ein Lösungsmittel dafür finde“, meint er grinsend und fängt auf einmal an, mich zu kitzeln. Lachend drehe ich mich von ihm weg. Da hat er genau meinen wunden Punkt gefunden. Denn ich bin ziemlich kitzelig. Und zwar an fast allen Körperteilen!
    „Ist gut …“, schnaube ich lachend und halte ihn auf Abstand, „ist ja schon gut. Lass uns zu den anderen gehen. Nicht dass die noch auf dumme Gedanken kommen.“
    „Als wenn dich die Gedanken der anderen stören würden. Dir ist nur wichtig, dass eine ganz bestimmte Person nicht auf solche Gedanken kommt. Habe ich recht?“
    „Hm, hast du - eigentlich. Und ich glaube, da muss ich erst einmal Schadensbegrenzung machen.“
    „Jo, so wie der uns anschaut. Wenn du mir nicht gesagt hättest, dass er nicht schwul ist, dann könnte man wirklich meinen, der gute Junge ist eifersüchtig!“
    „Ach, Quatsch. Du spinnst doch. Lucas ist nicht schwul. Ganz bestimmt nicht. Und selbst wenn, dann wäre ich sicher nicht seine erste Wahl. Aber egal. Ich will jetzt nicht daran denken. Ich - ich will jetzt noch ein bisschen mit euch auf euren Sieg anstoßen und dann muss ich eh nach Hause.“
    „Also gut, los Jungs, wir müssen uns beeilen. Unser guter Benny hier hat nicht mehr soviel Zeit. Deshalb - schnell ab unter die Dusche. Und du Trainer - du kannst schon einmal einen Runde für uns bereitstellen lassen.“ Damit treibt er seine „Herde“ in die Katakomben. Lachend laufen sie vor ihm her. Alle, bis auf einer. Der bleibt noch etwas am Rand stehe und sieht mich an.
    „Was war denn das grade mit dir und Simon?“, will Lucas wissen. Und seine Stimme hat einen ziemlich schneidenden Ton.
    „Wie … gar nichts. Wir haben nur ein bisschen rumgealbert. Du solltest jetzt auch unter die Dusche. Schließlich gibt es was zu feiern.“
    „Ich … ich werde nachher zu Hause duschen“, meint Lucas und dreht sich von mir weg. Stiefelt den anderen hinterher.
    Wenn er erst zu Hause duschen will, dann hat er sicherlich wieder blaue Flecken von seinem Vater. Gestern bei Oma und Opa habe ich sie ja nicht gesehen, weil wir nicht in den See gegangen sind. Und danach war es dunkel und er hatte in der Nacht ja sein Schlafshirt an. Ach Mann, Lucas.

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