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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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von einem zum
anderen. »Bitte!«  
    »Zacharias, wenn du glaubst, dass dieser … Blutsauger
Fiona nicht zu den Vampiren bringen will, warum schleppte er sie deiner Meinung
nach überhaupt hierher?«, fragte Stelláris gequält.
    »Du siehst es an den Umwegen, die Shanouk
gelaufen ist«, erklärte Zacharias. »Die Vampire rufen ihn. Ihre Stimmen sind in
seinem Kopf, die Nähe zu diesem Ort hat das wohl in ihm freigesetzt. Aber etwas
in ihm kämpft dagegen an.«
    »Also gut.« Stelláris sah finster drein. »Wir
besprechen, was wir tun können. Kurz.«
    Maya hätte vor Erleichterung weinen können.
›Jungs!‹, dachte sie. ›Egal, ob Menschen oder Elfen.‹
    Sie hatten sich unter den Schutz des Felsens
zurückgezogen, und während sie berieten, machten sie sich hungrig über ihren
Proviant her. Nur Stelláris war nicht zum Essen zu bewegen, obwohl er selbst
wusste, wie unvernünftig das war.
    »Vielleicht lässt sich Shanouk irgendwie
ködern«, grübelte Stelláris. »Solange er denkt wie ein Vampir, wird er mich
vernichten wollen, sobald ich ihm die Gelegenheit dazu gebe. Ich wüsste nicht,
wie wir Fiona sonst aufspüren könnten, das Gebiet ist riesig. Habt ihr bedacht,
dass Shanouk den Vampiren sowieso verraten hat, dass wir in ihr Reich
eindringen wollen? Ich weiß nicht, wie genau sie sich verständigen können, aber
möglicherweise wissen sie sogar, dass wir unseren Geruch verändern wollen. Sie
werden uns also erwarten. Wir können ebensogut gleich gegen sie kämpfen.«
    »Aber jetzt in der Nacht würden wir uns ihnen
wie auf einem Silbertablett servieren«, schnaubte Larin erbittert.
»Deshalb …«
    Ein schriller Schrei ließ sie alle zusammenfahren.
Es hatte entsetzlich geklungen, voller Angst und Verzweiflung.
    »Fiona!« Stelláris war am schnellsten auf den
Beinen. Während die anderen aufsprangen, hatte er sich schon seinen Bogen
gegriffen und stürmte los. Larin blieb ihm auf den Fersen. Mayas Herz hämmerte,
während sie ihnen nachstolperte. Der verschneite Felsboden war uneben, und es
war ziemlich dunkel. Der Nebel schränkte die Sicht stark ein, man erkannte
nicht, wohin man trat. Lediglich der gefrorene Schnee um sie herum fing das
Mondlicht ein und sorgte für ein schwaches, unheimliches Licht. Mehrmals wäre
sie fast gefallen, und einmal riss sie sich das Bein an einem spitzen
Felsbrocken auf, den sie nicht gesehen hatte, aber sie versuchte, den Abstand
zu Larin und Zacharias nicht zu groß werden zu lassen. Von Stelláris war
bereits nichts mehr zu sehen.
    ›Lass es nicht zu spät sein‹, dachte sie, und
gleichzeitig fragte sie sich angstvoll, ob Stelláris wirklich so genau die
Richtung ausmachen konnte, aus der der Schrei gekommen war. Das Geräusch der
stampfenden Füße vor ihr stoppte abrupt, und Maya holte auf. Was sie sah, ließ
sie fast an ihrem Verstand zweifeln, so unwirklich und schauerlich sah es aus.
    Shanouk stand etwa einen Steinwurf entfernt und
hielt Fiona eng umschlungen. Er hatte sich über ihren Hals gebeugt und bemerkte
die Ankommenden gar nicht. Eine dünne Blutspur lief von Fionas Hals hinab.
Bleich und wächsern hing sie in seinen Armen, ihre Arme baumelten schlaff
herunter, und ihre roten Locken leuchteten wie züngelnde Flammen im fahlen
Mondlicht. Es war das Einzige an ihr, das lebendig schien.
    Ein Pfeil bohrte sich in Shanouks Schulter und
Larin und Zacharias schossen Zauberflüche auf ihn ab.
    Shanouk ließ Fiona los. Mayas Gehirn nahm alles
ungewohnt überdeutlich wahr, und was sie sah, brannte sich unauslöschlich in
ihr Gedächtnis ein. Der Vampir wirbelte zu ihnen herum. Seine violetten Augen
schienen zu glühen. Überrascht starrte er sie an, und sein blutiger Mund
öffnete sich zu einem Fauchen. Maya sah Fiona fallen, während Shanouk rückwärts
torkelte – hart schlug sie auf dem felsigen Grund auf. Einen Moment lang
dachte Maya, Shanouk würde zu Boden gehen, doch bevor ihn die Zauber ein
zweites Mal trafen, war er im Nebel verschwunden. Stelláris hatte nicht einmal
die Zeit gehabt, einen zweiten Pfeil auf den Bogen zu legen.
    Stelláris stürzte zu Fiona und hob sie hoch
– vorsichtig, als könne er sie zerbrechen.
    »Atmet sie?«, flüsterte Larin.
    »Ich weiß nicht«, stöhnte Stelláris, »ich kann
keinen Puls feststellen.«  
    »Ist sie tot?«, wimmerte Max.
    Zacharias tastete Fionas Halsschlagader ab, an
der sich kleine rote Punkte deutlich von ihrer porzellanweißen Haut abhoben.
»Er wollte sie nicht töten«, seine Stimme klang belegt.

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