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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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Elfen.
    »Er lebt noch …« Zacharias ließ Stelláris’
Handgelenk los. Maya war so erleichtert, dass sie zu weinen anfing. »Aber sein
Puls ist sehr schwach.«
    »Er wird es schaffen«, flüsterte Maya. »Er muss
es schaffen.«
    »Ihr solltet versuchen zu schlafen. Legt euch
neben die beiden und haltet sie warm. Mehr können wir nicht tun. Ich kann hier
kein Feuer entzünden, wir finden nirgends trockenes Holz. Nur Stelláris hätte
eines hinkriegen können. Ich halte Wache.« Zacharias wickelte seinen schwarzen
Mantel eng um sich und hielt seinen Zauberstab bereit.
    Schlafen? Das erschien Maya unmöglich. Dennoch
streckte sie sich zwischen ihren Freunden aus. Sie konnten momentan nicht mehr
für sie tun, als sie mit ihrem eigenen Körper zu wärmen. Larin lag dicht neben
Stelláris, und sie selbst hatte Fiona im Arm. Auf deren anderer Seite hatte
sich Max zusammengeringelt. Sie war restlos erschöpft und bibberte vor Kälte,
obwohl sie ihren Elfenmantel trug. Sie begriff, dass die Kälte von Fiona und
Stelláris ausging. Obwohl Mayas eigener Körper nach Schlaf verlangte, kämpfte
sie dagegen an. Sie hatte Angst, einzuschlafen und irgendeine Veränderung nicht
mitzubekommen. Sie fürchtete sich vor dem Moment, da Zacharias einen Puls
kontrollierte und kein Leben mehr fand. Und sie hoffte auf den Moment, wo die
Körper der beiden wärmer wurden und nicht mehr so totenblass da lagen.
    Schließlich verlor Maya den Kampf gegen die
bleierne Müdigkeit und sank in einen Schlaf, der mehr einer Bewusstlosigkeit
glich. Sie schlief traumlos und schreckte am nächsten Morgen entsetzt hoch.
    Das Erste, was sie bemerkte, war, dass von Fiona
nicht mehr diese Kälte ausging. Sie sah Zacharias liebevoll lächeln und fragte
sich, wie sie sein gütiges, narbiges Gesicht jemals hatte hässlich finden
können. Max schlief noch, aber Larin war ebenfalls wach. Als er bemerkte, wie
Maya hochfuhr, richtete er sich auf.
    »Sie hat es geschafft«, sagte er. Fiona atmete
regelmäßig und ihre Haut war nicht mehr so bleich.
    »Und Stelláris?« Sie wusste, dass diese Frage
überflüssig war, denn sie fühlte noch immer die Kälte.
    »Unverändert«, sagte Larin traurig. Maya sah, dass
er dunkle Ringe unter den Augen hatte und aussah, als hätte er überhaupt nicht
geschlafen.
    Stelláris war genauso blass und kalt wie gestern
Nacht. Maya berührte sanft seine Stirn. Es brach ihr fast das Herz, ihn so
liegen zu sehen.
    Neben ihr begann sich Fiona unruhig zu bewegen.
Sie stöhnte und wimmerte. Maya fuhr ihr über das Haar und murmelte ihr leise
beruhigende Worte zu.
    Fionas Augenlider flatterten, und schließlich
schlug sie die Augen auf. Sie schien ihre Umgebung erst nicht zu erkennen, ihr
Blick wanderte unstet hin und her, bis er plötzlich an Maya hängen blieb.
    »Was …«, flüsterte sie.
    »Es ist gut, Fiona, du bist in Sicherheit«,
beeilte sich Maya zu sagen.
    »Shanouk …«, hauchte Fiona. Maya fühlte,
wie eine Welle des Hasses in ihr aufstieg. Shanouk! Warum nannte Fiona diesen
Namen? Shanouk war schuld daran, dass Fiona fast gestorben wäre und Stelláris
halb tot daneben lag und vielleicht diesen Tag nicht überlebte.
    »Shanouk ist verschwunden.«
    Fiona schaute Maya verwirrt an. »Was … ist …
geschehen?«  
    »Er hat dich gebissen. Du wärst fast gestorben.«
    Fiona sah immer noch verwirrt aus, doch auf
einmal kam die Erinnerung zurück. Ihre grünen Augen weiteten sich, und sie
tastete mit einer Hand nach der Bisswunde an ihrem Hals. Ihr Gesicht wurde starr
vor Entsetzen.
    »Was … passierte dann?«, fragte sie. Das
Sprechen schien ihr große Mühe zu bereiten.
    Maya ergriff Fionas Hand. »Stelláris …«,
sagte Maya mit zitternder Stimme, »… er hat dich gerettet.«
    »Stelláris«, flüsterte Fiona. »Wo … ?« Sie
versuchte sich aufzusetzen, aber sie konnte kaum den Kopf heben, so schwach war
sie.
    Maya sah verzweifelt zu Zacharias hinüber. Wie
viel konnte man Fiona in ihrem jetzigen Zustand zumuten? Zacharias zuckte
ratlos die Schultern.
    Sie entschloss sich zu einem Kompromiss. »Er
schläft.« Das war nicht direkt gelogen, aber es entsprach auch nicht wirklich
den Tatsachen. Es war ein totenähnlicher Schlaf, in dem Stelláris lag.
    »Wir sind alle da«, sagte Larin. Jetzt erst
erkannte Fiona Larin, der sich zu ihr gebeugt hatte. »Gut«, seufzte sie, und
ihren Mund umspielte ein leises Lächeln. Erschöpft schloss sie die Augen.  
    »Schlaf!« Maya küsste sie auf die Stirn. Dann
richtete sie Fionas

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