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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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Empfang
und schulterte zusätzlich den von Stelláris, während Zacharias Fionas Tasche
umgeschnallt behielt. Dann nahmen sie die Verfolgung auf. Die Spur war nicht
schwer zu finden. Abgebrochene Ästchen zeugten davon, dass Shanouk mit Fiona
hier vorbeigekommen war, und Stelláris hatte ab und zu größere Zweige
abgeknickt.
    Maya plagte sich dicht hinter Larin durch den
feuchten, klammen Nebel. »Wie sollen wir Shanouk jemals einholen?«, fragte sie
mutlos. »Er war so unglaublich schnell, du machst dir keine Vorstellung davon!
Er war da und schon wieder weg. Wer weiß, wo er in der Zwischenzeit ist.« Sie
musste erneut gegen die aufsteigenden Tränen ankämpfen. »Was ist, wenn er sie
bereits verwandelt hat? Falls sie überhaupt noch lebt.«
    »Das darfst du nicht denken. Er … ist nicht
hungrig im Moment, er war die ganze Nacht unterwegs.«
    Maya spürte, wie es ihr die Kehle zuschnürte.
Dann kam ihr ein anderer schrecklicher Gedanke. »Vampire können doch fliegen!
Meinst du, er kann das auch?«
    »Er ist nur zu einem Viertel Vampir. Ich bin
sicher, er kann das nicht.«  
    Maya atmete auf. Ein fliegender Shanouk schien
ihr noch grässlicher zu sein.
    »Die echten Vampire können sich verwandeln«,
mischte sich Zacharias ein. »Die Gestalt, die sie normalerweise haben, ist
nicht ihre einzige.«  
    »Igitt!«, sagte Max überzeugt.
    »Nun, sie können richtig gut aussehen«, fuhr
Zacharias fort. »Deshalb bin ich auch so schnell draufgekommen, was mit Shanouk
nicht stimmt. Sie können menschliche Gestalt annehmen, wenn es ihnen zweckmäßig
erscheint. Nicht einmal die spitzen Vampirzähne sind dann zu sehen. Dieser
goldblonde Haarton ist bei ihnen nicht selten. Nur ihre Augen bleiben blutrot.«

 
    Obwohl es noch nicht einmal Mittag war, schien
es Maya    Ewigkeiten, dass sie
sich nun schon durch den nebelverhangenen Wald kämpften. Sie war froh, dass
Stelláris ein so guter Fährtenleser war und ihnen so deutliche Markierungen aus
abgerissenen Zweigen hinterließ. Die Spur, die am Anfang so klar hervorgetreten
war, verlor sich immer mehr, je weiter Shanouk sich mit Fiona von ihnen
entfernte. Ohne die Hinweise des Elfen wäre es sogar für Larin und Zacharias
schwer gewesen, die Fährte nicht zu verlieren.
    »Wir laufen bereits das zweite Mal im Kreis«,
stellte Larin fest. »Im Endeffekt bewegt sich Shanouk nach Norden auf die
Höhlen zu. Aber er tut es nicht auf direktem Weg.«
    »Nach Norden? Zu den anderen Vampiren?« Maya
fühlte ihren Magen rebellieren.
    »Ja«, bestätigte Larin mit finsterer Miene.
    »Das kann nicht wahr sein. Ist er
übergeschnappt?«  
    »Die Biester ziehen ihn da hin«, sagte
Zacharias. »Ob er will oder nicht.«
    »Obergruselig!« Max schüttelte sich.
    »Wird er von den anderen Vampiren gesteuert?«,
fragte Maya.
    »Hm«, Zacharias rieb sich das Kinn, »ich denke,
zumindest stellenweise.«
    »Dann«, Larin blickte Zacharias nachdenklich an,
»sollten wir nicht länger dieser Spur folgen. Wir gehen ab jetzt den direkten
Weg. Es ist ein Risiko, vielleicht täusche ich mich, aber so könnten wir sie
einholen.«
    »Guter Vorschlag«, nickte Zacharias. »Wir wagen
es.«

 
    Es wurde allmählich kälter. Sie liefen seit
Stunden nach Norden auf das Gebirge zu, in dem sich die Höhle befand, die das
Geheimnis des Schattenfürsten barg.
    »Schaut!« Larin deutete auf einen kleinen blauen
Stofffetzen, der sich im Gebüsch eines Schwarzdorns verfangen hatte. »Der
stammt von Fionas Kleidung. Und dort sind wieder abgebrochene Ästchen, diesmal
ganz frisch. Sie waren hier, wir sind richtig! Die Frage ist, ob Stelláris
ebenfalls schon hier war, oder ob er sich hinter uns befindet. Er hat mit
Sicherheit nicht wie wir riskiert, eine Abkürzung zu nehmen, weil er sonst
vielleicht Fionas Spur nicht mehr gefunden hätte.«
    Maya fühlte die Anspannung ein wenig nachlassen.
Endlich ein Hinweis!
    Sie entdeckten einen versteckten Pfad, der sich
im dichten Nebel immer steiler bergan schlängelte. Maya war klar, dass Shanouk
ihn ohne Hilfe unmöglich hätte finden können – die Vampire mussten ihm
diesen Weg gewiesen haben. Zacharias hatte ja erzählt, dass sie durch ihre
Gedanken miteinander in Verbindung treten konnten.
     
    Die Fährte Shanouks und Fionas war auch für die
schärfsten Augen kaum noch zu erkennen, aber sie mussten lediglich dem schmalen
Weg bergauf folgen. Aus dem Fehlen deutlicher Markierungen schlossen sie, dass
Stelláris noch nicht da gewesen sein konnte. Maya hoffte,

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