Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
Vom Netzwerk:
Maya noch in den Ohren.
    »Wo bringt er sie hin? Zacharias, was hat er mit
ihr vor?«
    Zacharias stieß eine Reihe von Verwünschungen
aus. »Wir müssen zurück und die anderen holen!«  
    Er achtete nicht auf Mayas Protest und zog sie
mit sich Richtung Höhle. »Es hat keinen Sinn. Wir holen Shanouk nicht ein, als
Vampir ist er uns zehnmal überlegen. Er ist einfach zu schnell. Stelláris ist
wahrscheinlich der Einzige, der ihre Spur durch diese grüne Hölle verfolgen
kann.«  
    Maya hatte das Gefühl, in einem Albtraum
gefangen zu sein. Das konnte nicht wahr sein! Fiona, ihre Freundin Fiona, wurde
von einem Vampir verschleppt! Maya taumelte wie betäubt hinter Zacharias her.
Ihre Hände waren aufgeschürft, weil sie in dem dichten Nebel mehrmals
gestrauchelt und gefallen war. Sie hatten die Höhle noch nicht erreicht, als
ihnen Stelláris, gefolgt von Larin und Max, entgegenkamen.  
    »Was ist passiert … wo ist Fiona?«, fragte
Stelláris. In seinen Augen stand die Angst. »Maya, du hast geschrien?«
    »Shanouk hat sie!«, rief Maya verzweifelt.
    Maya hatte Stelláris nie zuvor erbleichen sehen,
doch diesmal wurde er kalkweiß im Gesicht. Wortlos wollte er lossprinten, aber
Zacharias packte ihn geistesgegenwärtig am Arm. »Tu das nicht! Allein kannst du
sie nicht befreien, Shanouk bringt dich nur ziemlich sicher um. Es ist
schlauer, wir bleiben zusammen, auch wenn wir dann nicht so schnell vorwärtskommen.
Er hat bestimmt nicht vor, Fiona zu töten.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein?«, wimmerte
Maya.
    »Nein!«, stieß Stelláris hervor und machte sich
von Zacharias los. »Vielleicht hat er nicht vor, sie zu töten, aber wer sagt
uns, dass er noch genau weiß, was er tut? Und falls er sie zu den anderen
Vampiren verschleppt, ist sie so gut wie tot. Ich muss allein versuchen, sie
einzuholen, ihr würdet mich nur behindern. Ich werde Zweige für euch knicken,
damit ihr der Spur leichter folgen könnt.« Bevor irgendeiner etwas erwidern
konnte, war Stelláris schon herumgewirbelt und im Wald verschwunden.
    »So ein Wahnsinniger!«, knurrte Larin und
starrte wütend auf die Bäume, hinter denen sein Freund verschwunden war.
    »Ich hole mit Max zusammen unser Gepäck, du bleibst
hier bei Maya!«, befahl Zacharias und eilte mit Max zur Höhle.
    »Hyadee«, stammelte Maya und fing an zu weinen.
    Larin hielt sie fest. »Stelláris und ich waren
eben erst bei den Pferden. Wir haben gedacht, wir hätten dort Shanouk gesehen,
da wollten wir lieber nachsehen. Dann hat Stelláris dich schreien gehört.
Wahrscheinlich war Shanouks Plan, uns wegzulocken. Ich glaube, wenn Fiona nicht
zu ihm rausgelaufen gekommen wäre, hätte er versucht, sie aus der Höhle zu
entführen. Den Pferden geht es gut. Sie haben Futter und Wasser, und bei
schlechtem Wetter sind sie klug genug, sich in die Höhle zurückzuziehen. Die
Sättel und Zaumzeuge haben wir vorhin ohnehin bereits dort untergebracht. Wir
müssen uns ab jetzt keine Sorgen mehr machen, dass ein Vampir die Pferde
anfallen könnte. Es war ja Shanouk. Also, bleib einfach stehen, und ruh dich
einen Moment aus, du bist ja völlig fertig.«  
    Maya schluchzte laut und schlug die Hände vors
Gesicht. Larin nahm sie tröstend in den Arm und hielt sie eng an sich gedrückt.
»Ist schon gut. Du wirst sehen, wir holen Fiona zurück«, murmelte er in ihr
Haar.
    »Nun ist auch noch Stelláris in Gefahr!«,
jammerte Maya undeutlich. »Shanouk wartet doch nur auf einen Gelegenheit, ihn
zu töten! Er hasst ihn doch so sehr!«
    »So schnell lässt er sich nicht umbringen«,
bemühte sich Larin, Maya zu ermutigen, aber er klang nicht besonders überzeugt.
    »Entsch-schuldigung …« Maya war blind vor
Tränen, aber nach einigen Minuten wurde sie ruhiger und rückte ein wenig von
Larin ab. »Ich h-hab dich ganz nass geheult.«
    »Macht nichts.«
    »Du kannst weinende Mädchen n-nicht leiden«,
hickste Maya.
    »Bei dir mache ich jederzeit gerne eine
Ausnahme.« Larin versuchte ein aufmunterndes Lächeln. Maya wurde bewusst, dass
er sie immer noch im Arm hielt und es ihm offensichtlich wirklich nichts
auszumachen schien, dass sie sich gerade aufgeführt hatte wie ein
Springbrunnen.
    Hinter ihnen erklang das Trappeln schneller Füße
auf dem Waldboden; Zacharias und Max hatten in Windeseile das Gepäck geholt.
Maya löste sich verlegen von Larin und streckte die Hand nach ihrer Tasche aus.
»Danke.« Sie hatte sich einigermaßen gefangen.
    Larin nahm seinen Rucksack ebenfalls in

Weitere Kostenlose Bücher