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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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vergiftet.«
    »NEIN!!«, schrie Fiona verzweifelt. Sie zitterte
am ganzen Körper. »Ich bin schuld.«  
    »Das bist du nicht!« Larins Stimme klang sehr
bestimmt. »Er hat sich so entschieden.«
    »Ich bin w-weggelaufen.«
    »Okay, das war blöd«, gab Larin ehrlich zu.
»Aber du hast nicht gewusst, wie Shanouk ist, und du konntest nicht wissen, was
passiert.«
    »Ich v-verzeihe mir das n-nie, wenn Stelláris …«
    »Das darfst du nicht denken«, beschwor Maya sie.
»Das würde Stelláris nicht wollen.«
    Fiona weinte nur noch mehr. Sie konnten sie
nicht dazu bekommen, von seiner Seite zu weichen.

 
    Mit Ausnahmen weniger kurzer Pausen, in denen
Maya ihre Freundin zum Essen überredet hatte, lag Fiona nun schon bis zum Abend
bei Stelláris. Sie hielt ihn warm und achtete auf jede noch so kleine
Veränderung. Obwohl er manchmal zusammenzuckte, schlug sein Herz nicht
kräftiger, und die Blässe verließ ihn nicht. Maya kauerte neben Larin mit dem
Rücken zum Felsen und betrachtete die beiden mit schiefgelegtem Kopf. Maya
wurde aus Fiona nicht schlau. Sie hatte gedacht, ihre Freundin gut zu kennen.
Ihr war klar, dass Fiona sich die Schuld an Stelláris’ Zustand gab, aber wie
sehr sie sich um ihn sorgte, überraschte sie dann doch. Sie schien Shanouk aus
ihrem Gedächtnis verdrängt zu haben. Stand sie noch unter Schock? Maya hatte
absolut keine Ahnung, was in Fiona zurzeit vorging.
    »Meinst du, er merkt, dass sie da ist?«, fragte
Larin. Er hatte wohl etwas Ähnliches gedacht.
    »Hmmm, kann sein. Dann würde es ihm doch helfen,
gesund zu werden, nicht?«
    »Hoffentlich macht er sich keine falschen
Hoffnungen.«
    Fionas Schrei ließ sie zusammenfahren. »Er
stirbt! Sein Herz! Ich kann es nicht mehr schlagen hören, und seine Lippen sind
ganz blau!«
    Alle stürzten zu Stelláris. Zacharias schob
Fiona zur Seite und lauschte auf den Herzschlag. Er stieß einen Fluch aus. »Es
schlägt, aber viel zu langsam. Nun entscheidet es sich.«
    »Kann man das Gift nicht irgendwie anders
rauskriegen?«, fragte Larin verzweifelt.
    »Wie denn?«
    »Keine Ahnung!«, stöhnte Larin.
    Fiona beugte sich über Stelláris. Ihre Tränen
tropften auf sein Gesicht. »Glaubst du, dass ich damit leben will?«, schrie sie
ihn an. »Ich will so nicht leben! Du darfst jetzt nicht gehen, hörst du?«  
    Stelláris’ Augenlider flatterten.
    »Ich war so dumm«, flüsterte Fiona. »Es tut mir
so leid.« Dann beugte sie sich tiefer und wisperte ihm etwas ins Ohr. Sie
hauchte einen Kuss auf seine kalte Stirn.
    Zacharias betrachtete Stelláris sorgenvoll. »Es
ist erstaunlich, dass er so lange durchgehalten hat … tapferer Junge. Wir
können jetzt nur noch warten.«

 
    Sie saßen schweigend im Kreis um Stelláris.
Zacharias fühlte immer wieder Stelláris’ Puls. Jedes Mal sahen sie ihn
erwartungsvoll an, und jedes Mal musste er ihre Hoffnungen enttäuschen. Es war
schon fast Mitternacht, und Max war neben ihnen eingedöst, obwohl er vorgehabt
hatte, mit den anderen wach zu bleiben. Für Zacharias war es nun bereits die zweite
Nacht ohne Schlaf, und er sah erbarmungswürdig aus.
    ›Wenn man in der Dunkelheit bloß mehr erkennen
würde‹, dachte Maya verdrossen. Ihr Kristall konnte zwar hell leuchten, aber
sein Licht war zu blau, um Stelláris’ Aussehen gut beurteilen zu können, und so
ließ sie das Elfenlicht aus.
    Überrascht sog Maya die Luft ein. Stelláris
blinzelte und schlug die Augen auf. Fiona gab ein leises Quietschen von sich,
das Max auffahren ließ. Irritiert suchte Stelláris nach der Ursache für dieses
eigenartige Geräusch und drehte den Kopf in Fionas Richtung. Fiona hielt sich
krampfhaft die Hände vor den Mund, um nicht laut loszuschreien. Der Ausdruck in
Stelláris’ Augen wandelte sich. Sie wurden sanft. Sein Mund formte Worte, die
ihm nicht über die Lippen kamen, denn er war zu schwach zum Sprechen. Erschöpft
schloss er die Lider und schlief ein.
    »Er hat es geschafft, nicht wahr?« Max sprach
aus, was alle dachten.
    Zacharias griff abermals nach Stelláris’
Handgelenk und suchte den Puls. »Ja«, seufzte er erleichtert und kramte nach
einem Taschentuch.
    »Ich übernehme die erste Wache«, sagte Larin
glücklich zu Zacharias. »Ich kann jetzt sowieso nicht pennen – du schaust
aus, als hättest du Schlaf dringend nötig.«
    Zacharias trötete heftig in sein Taschentuch und
grinste dann breit. »Ich schaue immer so zerknautscht aus, das weißt du doch.«
Dankbar nahm er das Angebot an, und Larin war

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