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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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wie Luna bei
sich gehabt – am besten eine ganze Schar Elfen.  
    »Wenn wir zu viele sind, kommen wir nicht
weiter. Wir sind zu sechst … das allein ist schon ein kleines Risiko beim
Durchqueren der Höhle. Und vergiss nicht, die Vampire wissen, dass wir hier
sind. Sie werden aufmerksamer sein, vielleicht sogar im Schlaf.   Selbst wenn wir nicht nach Mensch
riechen, unsere Körper sind warm. Es wäre möglich, dass
die Mistviecher die Wärme spüren. Je mehr Leute, desto riskanter ist es. Aber
was uns danach erwartet … nein, es ginge einfach nicht.«
    Etwas in Zacharias’ Stimme veranlasste Maya,
nicht nach dem genauen Grund zu fragen, warum er nach der Vampirhöhle ein
Weiterkommen mit einer größeren Anzahl von Leuten für unmöglich hielt.
    Zacharias wechselte das Thema. »Sobald Larin
ausgeschlafen hat, werde ich mich ein bisschen umsehen, vielleicht finde ich
eine Spur von Shanouk.«
    »Meinst du, er lebt noch?«
    »Ich hoffe es für ihn. Eigentlich glaube ich
schon, dass er es geschafft hat – Vampire sind zäh. Er dürfte ziemlich
viel Blut verloren haben. Leider hat es so viel geschneit, dass ich keine
Blutspuren mehr finden werde, denen ich nachgehen kann. Wir müssen damit
rechnen, dass er lebt und uns verraten will. Er ist nicht mehr der Shanouk, den
ihr kanntet. Solange er unter dem Einfluss der Vampire steht, wird er in uns
nichts weiter als Beute sehen – deshalb sollten wir untertauchen. Wenn er
nicht weiß, wo wir sind, kann er auch nicht weitergeben, wann wir kommen.«    
    »Glaubst du, dass er jemals wieder normal wird,
vorausgesetzt, er hat überlebt?«
    »Tja. Die Frage dürfte sein, wer lässt ihn denn
normal sein, angenommen, er käme von den Vampiren los?«
    »Stimmt«, murmelte Maya betreten. Könnte er
unter diesen Umständen wieder ein normales Leben führen? Wer würde seine Kinder
von ihm unterrichten lassen? – »Warum hat er nur angefangen
durchzudrehen«, seufzte sie.
    »Stimmen im Kopf zu haben, ist nicht zu
unterschätzen«, ließ sich Zacharias vernehmen.
    »Ich kann mir das nicht vorstellen«, Maya biss
sich nachdenklich auf die Unterlippe, »hätte er nicht einfach … na ja, … nicht
hinhören können?«
    Zacharias stieß ein Grunzen aus, dem ein
Hustenanfall folgte. »Ganz so läuft das nicht. Die Vampire versuchen, seine
Gedanken zu lenken. Ich weiß nicht, wie es sich anfühlt, aber es muss schwer
sein, zu widerstehen.«
    Maya starrte vor sich hin. »Irgendwie tut er mir
leid«, meinte sie schließlich.

 
    Larin hätte vermutlich bis in den Nachmittag
hinein geschlafen, wenn Max sich nicht gelangweilt und ihm freundschaftlich auf
die Schulter geschlagen hätte, so dass Larin hochschoss. »Mach das nicht noch
mal«, Larin steckte seinen Zauberstab zurück in die Tasche, »falls du nicht
willst, dass ich dir versehentlich deine Nase wegsprenge.«
    Max fasste sich verlegen grinsend ins Gesicht.
»Ich meine ja nur – die ganze Zeit hier abzuhängen ist nicht besonders
spannend, und da dachte ich … äh …«
    »Dass ich deinen persönlichen Unterhalter
spielen soll«, ergänzte Larin.
    Max strahlte ihn an, dankbar über seine rasche
Auffassungsgabe.
    »Ich wusste nicht, dass du dich so langweilst.«
Larin streckte sich. »Ich fand’s bis jetzt spannend genug.«
    »Ähem, schon. Aber keiner will mit mir ‘ne Runde
zaubern, und ich finde …«
    »Sorry, Kumpel, aber ich fürchte, mir ist auch
nicht danach.«
    »Aber wenn dieser …«
    »Wenn sich Shanouk zeigen sollte, dann mach
einfach das, was du gelernt hast. Halte deinen Zauberstab bereit, sonst hast du
keine Chance, ihn zu benutzen.«
    Missmutig fuchtelte Max mit seinem Zauberstab
durch die Luft. Ein paar Funken spratzelten hervor, zischten ihnen um die
Köpfe, und Max verströmte den Geruch angekokelter Haare. Larin seufzte.
    »Ach ja, Max …«
    »Hm?«
    »Vergiss nicht zu zielen. Wir alle hängen an
unseren Ohren.«

 
    Als Zacharias von seinem Erkundungsgang
zurückkam, hatte er zwar kein Lebenszeichen von Shanouk gefunden, dafür aber
einen anderen Lagerplatz. »Wir warten auf mehr Schnee. Wenn er reichlich fällt,
wird er unsere Spuren verwischen. Mit etwas Glück bekommt Shanouk nicht mit,
dass wir aufbrechen – schließlich kann er uns nicht ständig beobachten,
falls er es überhaupt tut. Seht euch die Wolken an – sie bringen Schnee.«
    Verdrießlich schaute Maya zum Himmel hinauf, wo
dicke graue Wolken dahinzogen. Es war noch eisiger geworden. Ohne die Mäntel
und Decken der Elfen

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