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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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können.«
    »Er hat also etwas nachgeholfen, damit es
schlecht für die Bergelfen stand«, sagte Maya.
    »Jaaa, und dann …«, Max schlug mit der
Faust gegen die Innenfläche der anderen Hand, »zack, stand er als der große
Retter da.«
    Larin grinste. »Das trifft es ziemlich genau.«
    »Wir sollten nun besonders vorsichtig sein«, gab
Stelláris zu bedenken, »denn wir sind nicht mehr allzu weit von der Stelle
entfernt, an der wir gestern die Geräusche hörten. Redet leise! Max, du bleibst
hinter mir.«
    Schweigend liefen sie den Tunnel entlang. Sie
hofften, niemandem zu begegnen, denn es gab keine Möglichkeit, sich zu
verstecken. Der Gang wurde immer heller; in regelmäßigen Abständen spendeten an
der Wand angebrachte seltsame Lampen gespenstisch wirkendes Licht.
    »Die sehen echt gruselig aus.« Max beäugte die
schwarzsilbernen Drachenköpfe an der Wand, aus deren Maul rötliches Licht
gleich einer Dampfwolke quoll.
    »Und sie führen uns direkt zu den Drachen,
… hört mal!« Stelláris bedeutete ihnen mit einer Handbewegung, stehen zu
bleiben. Maya lauschte. Tatsächlich war ein leises Schnaufen und Grunzen zu
vernehmen.
    »Was ist das?«, hauchte Fiona und sah Stelláris
entsetzt an.
    »Sie fressen.«
    »Was meinst du, was die fressen?«, fragte Max
wissbegierig mit aufgerissenen Augen.
    »Nicht so laut, Max«, flüsterte Stelláris. »Ich
nehme an, die Bergelfen jagen für sie am Morgen draußen Gämsen und Mufflons
oder irgendein anderes Wild. – Wartet hier, ich sehe mich um.«
    Lautlos schlich der Elf nahe der Wand durch den
Tunnel. Maya sah, wie er kurz stehen blieb und lauschte; schließlich verschwand
er hinter einer Biegung. Sie war immer wieder aufs Neue fasziniert von seinen
eleganten Bewegungen. ›Wie macht er das bloß?‹, dachte sie. ›Ich könnte mich
nie so schnell und gleichzeitig so leise bewegen, und es sieht obendrein so
mühelos aus. Gegen ihn komme ich mir immer vor wie ein Nilpferd im
Tüllröckchen.‹ Bei dieser Vorstellung musste sie grinsen. Dann drehte Maya sich
zu den anderen um – und sah Ronans Blick auf sich gerichtet.
    »Warum starrt er mich so an?«, fragte sich Maya
unangenehm berührt. Ihr Lächeln verschwand. Rasch schaute sie weg, aber sie
fühlte, dass er sie immer noch ansah.
    Nach wenigen Minuten tauchte Stelláris wieder
auf. »Es ist niemand in der Nähe. Wir haben keine Wahl – wenn wir nicht
den langen Gang zurücklaufen wollen, müssen wir an den Käfigen vorbei und einem
der drei Tunnel folgen, die von dort abzweigen. Ich hoffe, dass das kein Fehler
ist. – Kannst du uns verraten, wohin diese Gänge führen?«, wandte er sich
an Ronan. Zu Mayas Überraschung nickte dieser.
    »Ich nehme dir diesen Knebel aus dem Mund«,
beschloss Larin, nachdem er mit einem Seitenblick auf Stelláris dessen
Zustimmung eingeholt hatte. Er sah Ronan fest an. »Du kriegst Ärger, wenn du
Lärm machst, hast du verstanden?«
    Ronan nickte.
    Larin befreite ihn von dem Stofffetzen.
    »Habt ihr etwas zu trinken?«, krächzte Ronan.
»Der Knebel trocknet den Mund aus.«
    »Natürlich, hier«, sagte Fiona mitleidig und
reichte ihm einen Trinkbehälter. Gierig nahm der Bergelf ein paar Schlucke.
    »Danke.« Er gab Fiona das Trinkgefäß zurück.
»Selbst wenn ich Lärm machen wollte, würde es mir nichts nützen. Es ist nicht
wahrscheinlich, dass sich um diese Zeit ein Elf hier aufhält«, erklärte er
schulterzuckend.
    »Warum das?« Maya sah ihn mit schiefgelegtem
Kopf prüfend an. Wieder bedachte Ronan sie mit einem langen, forschenden Blick.
    »Sie frühstücken, nachdem sie sich um das Futter
für die Drachen gekümmert haben. So besonders gut kenne ich mich in diesem Teil
des Berges nicht aus, ich bin noch nicht lange hier und habe mich vorhin nur
ein wenig umgesehen. Mein Onkel brachte mich mit. Er hilft ebenfalls, die
Drachen aufzuziehen. Einer der Gänge, zu denen wir kommen werden, führt in
unsere Quartiere. Ein anderer, nämlich der hell erleuchtete, ist uns
verboten.«  
    »Das klingt recht vielversprechend«, meinte
Stelláris. »In einem der Gänge brennen die gleichen Lampen wie hier, ich nehme
an, das dürfte der verbotene sein. Sehen wir, was am Ende auf uns wartet.«

Im
Herzen des Berges
    Mit einem merkwürdigen Gefühl im Bauch folgte Maya dem
Elfen. Max überholte alle. Er konnte es nicht erwarten, die Drachen zu sehen.
Rötlicher Feuerschein erhellte die Höhle, die Maya nun atemlos betrat. Sie war
nahezu kreisrund und groß wie eine Halle. An der Wand

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