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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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sich
immer noch nicht.
    »Es hat keinen Sinn, sich ohnmächtig zu
stellen«, erklärte ihm Stelláris mit ungewohnter Schärfe in der Stimme.  
    Der Elf schlug die Augen auf und sah sich
langsam um. Sein Blick blieb an Maya hängen, die sich recht unwohl dabei
fühlte. ›Seine Augen sind grau, nicht grün wie die der Waldelfen‹, dachte sie
und versuchte, seinem Blick ohne zu blinzeln standzuhalten. Er sah als Erster
weg und sagte etwas in einer Sprache, die Maya nicht verstand. Es klang nicht
ganz so hübsch wie das Elfisch, das Maya kannte, aber es schien ihm sehr
ähnlich zu sein. Es waren ein paar seltsame knackende Laute dabei, die hinten
in der Kehle gebildet wurden.
    »Nicht jeder hier spricht unsere gemeinsame
Sprache«, sagte Stelláris zu dem Bergelf. »Wir sollten uns in der Sprache der
Menschen unterhalten, die du sicherlich ebenfalls beherrschst.«
    »Warum seid ihr in unser Gebiet eingedrungen?«,
empörte sich der Bergelf. Er sprach mit einem eigenartig harten Akzent. »Ihr
habt kein Recht dazu!«
    »Vielleicht nicht, aber das ist kein Grund,
jemanden fast zu töten«, gab Larin böse zurück.
    »Unser Auftrag lautet, jeden Unbefugten sofort
zu eliminieren.«
    »Elimi – was?«, fragte Max.
    »Umzubringen«, zischte ihm Fiona zu.
    »Warum sagt er es dann nicht?«, zischte Max laut
zurück.
    Irritiert musterte der Elf Max. »Du bist viel zu
jung, um dich hier herumzutreiben.«
    Max streckte das Kinn vor und kniff die Augen
zusammen. »Auf das Alter kommt es nicht an, ich bin hier …«
    Larin versetzte ihm einen leichten Stoß. Max
klappte den Mund zu. Fast hätte er zu viel ausgeplaudert.
    Der Bergelf zog eine Augenbraue hoch. »Bemüht
euch nicht. Ich kann mir schon denken, warum ihr hier seid. Aber ihr rennt in
euer Verderben.«  
    »Quatsch«, sagte Max schlicht.
    »Wie du meinst.« Der Elf entblößte eine Reihe
ziemlich spitz aussehender Zähne.
    »Wer gab dir den Auftrag, jeden Eindringling zu
töten?«, fragte Stelláris, obwohl er die Antwort darauf wusste.
    Der Bergelf grinste nur.
    »Was machen wir jetzt mit ihm?«, flüsterte Maya
Larin zu.
    »Wir nehmen ihn mit.« Larin wandte sich drohend
an den Gefangenen. »Du wirst uns folgen. Wir binden dir die Füße los. Wenn du
versuchst abzuhauen, wirst du feststellen, dass das keine gute Idee war.«
    »Warum lasst ihr mich nicht einfach liegen?«
    »Du würdest hier verrotten. Wir sind keine
Mörder!« Larin sah ihn finster an. »Im Gegensatz zu dir.«
    »Ich bin auch kein Mörder!«, knurrte der
Bergelf. »Ich handelte nur meinem Auftrag gemäß.«
    »Ach, und dann darf man Mädchen umbringen?«,
fauchte Max. Er verübelte ihm den Angriff auf Maya sehr. »Klar, wenn man den Auftrag dazu
hat.« Wütend schnaubte er durch die Nase.
    Larin löste dem Gefangenen die Fußfesseln und
zog ihn auf die Beine. Der Elf verzog sein Gesicht, als hätte er Schmerzen.
»Die Handfesseln schneiden ein«, beschwerte er sich. »Sie sind viel zu eng.«
    »Hältst du uns für so dämlich?«, sagte Larin,
ohne weiter darauf einzugehen. – »Wie sollen wir dich übrigens nennen?«
    Der Fremde überlegte einen Moment lang. »Ronan.«
Maya war sich sicher, dass er erst einen anderen Namen hatte angeben wollen,
dann aber beschlossen hatte, seinen richtigen zu verraten.
    »Und wie heißt ihr?«  
    Larin nannte Ronan ihre Namen.
    »Eines würde ich gerne von dir wissen, Ronan.«
Stelláris schaute den Bergelfen nachdenklich an. »Warum hat dein Volk seine
Herkunft verraten und ist auf die Seite des Bösen übergewechselt?«
    Ronans Augen funkelten wütend. Er bleckte die
Zähne und zischte: »Wie leicht es für dich ist, uns zu verurteilen! Wo wart ihr
denn, ihr Elfen aus den grünen Wäldern, als es darum ging, unser Volk zu
schützen? Wo waren die Elfen, die die Seen und Flüsse bewohnen? Hat es jemanden
interessiert, dass immer mehr von uns getötet wurden? Keiner meines Volkes wäre
mehr am Leben, hätte sich der Schattenfürst nicht unseres Geschickes
angenommen! Sprich nicht so hochmütig mit mir!«
    Stelláris sah ihn verblüfft an. »Ich weiß nicht,
wovon du redest. Was ist denn geschehen? Warum habt ihr nicht um Hilfe
gebeten?«
    »Du lügst!«, schleuderte ihm Ronan entgegen.
»Wie kannst du nicht davon wissen? Mehr als einmal schickten wir Hilferufe aus
– sie blieben allesamt unbeantwortet. Niemand kümmerte es, ob wir starben
oder überlebten. Wer sind wir denn schon? Wir, die Ungebildeten aus den Bergen.
Über die Jahrhunderte wurden wir belächelt

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