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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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einen
markerschütternden Schrei aus und stampfte rasend vor Wut Stelláris nach. Aus
seinen Nüstern quoll schwarzer Rauch. Maya sprang ein Stück von der Tür weg.
Entsetzt wartete sie darauf, dass das Tier Feuer spucken würde. Der Drache
würde Stelláris verbrennen, er befand sich direkt vor ihm.
    Der Elf rannte durch die offene Tür zum hinteren
Teil des Käfigs, wo immer noch Larin stand und so viel Lärm wie möglich machte.
Der Drache kam ihnen nach. Einen Augenblick lang sah es so aus, als würde er
abermals in der Türöffnung stecken bleiben, doch diese Tür war etwas breiter
als die seines alten Käfigs. Begierig, die Störenfriede zu erwischen, trampelte
er hindurch. Maya warf die Tür zu. Wieder wollte sich der riesige Riegel nicht
richtig schieben lassen, doch diesmal waren es fremde Hände, die ihr halfen.
Ronan stieß den Riegel in die Halterung. Im Käfig suchte der Drache vor Wut
brüllend und tobend nach seinen Opfern. Aber Larin und Stelláris waren durch
die Gitterstäbe bereits nach draußen geschlüpft.
    »Weg hier!« Ronan schleifte Maya aus der
Gefahrenzone. Sie war so damit beschäftigt gewesen, zu sehen, ob die beiden
Jungen den Käfig rechtzeitig verlassen hatten, dass sie beinahe vergessen
hätte, sich selbst außer Reichweite des feuerspeienden Ungeheuers zu bringen.
    »War das knapp!« Stöhnend fiel Max in der Mitte
der Höhle auf die Knie und streckte sich schnaufend der Länge nach aus.
    »Ich kann nicht mehr!« Fiona japste nach Luft.
Sie setzte sich zitternd daneben und hielt die Hand an ihre Seite gepresst.
    Maya fühlte, dass ihre Beine ebenfalls weich wie
Wackelpudding waren. Sie beugte stoßweise atmend den Oberkörper nach vorne und
stützte die Hände auf die Knie.
    »Wir dürfen nicht hier bleiben«, drängte
Stelláris.
    Maya warf ihm bittend einen Seitenblick zu.
»Kurz … ausruhen«, war alles, was sie herausbrachte.
    Ronan wirkte mitgenommen und sah so
schuldbewusst aus, dass ihm keiner Vorwürfe machen wollte. (Abgesehen davon,
dass außer Stelláris und Larin sowieso keiner einen zusammenhängenden Satz
herausgebracht hätte.)
    »Du kannst dich ausruhen, Maya.« Ronan war
sichtlich zerknirscht. »Ihr müsst euch keine Sorgen machen, dass jemand den
Lärm verdächtig findet und nachschaut. Die Drachen brüllen öfter. Wenn einer
früher mit dem Fressen fertig ist als der andere und noch Hunger hat, gibt es
immer Ärger. Vor allem der Goldene regt sich auf und spuckt Feuer.«
    »Ja, kann sein«, meinte Larin müde und
betrachtete die zwei Drachen, die sich einigermaßen beruhigt hatten. Vereinzelt
fauchten sie kurz und schlugen aufgebracht mit den Flügeln, aber sie brüllten
nicht mehr. »Aber wir müssen trotzdem bald weiter. Wenn irgendwann einer von
deinen Leuten vorbeikommt, wie soll er sich erklären, dass der Schwarze
umgezogen ist? Spätestens da werden sie uns suchen. Lasst uns ein Stück in den
verbotenen Gang hineingehen. – Maya, wie hast du bloß erkannt, dass diese
Tür nicht noch kleiner ist als die andere? Ich hab echt nicht gewusst, für
welchen Käfig ich mich entscheiden soll. Vielleicht hätten wir nur einen
Versuch gehabt, Drachen sind nicht dumm.«  
    Stelláris nickte. »Ich war ebenfalls absolut
unsicher, ob es reichen würde.«
    Maya hatte sich soweit erholt, dass sie
antworten konnte, wenn es auch recht gepresst klang. »Ich fürchte, ich wusste
es gar nicht. Ich war schon froh, dass mir überhaupt was eingefallen ist. Ich
hab zu spät daran gedacht, dass das Biest stecken bleiben könnte. Als es mir
dann klar wurde, hab ich einfach gehofft, dass es reicht.«
    Larin sah aus, als träfe ihn der Schlag.
    Max, der immer noch völlig ausgepumpt am Boden
lag, fing an, hysterisch zu kichern.
    »Komm, ich zieh dich hoch.« Larin streckte Max
die Hand entgegen, und Stelláris half Fiona auf die Beine. Maya stakste
unsicher hinterdrein.
    Sie verzichteten darauf, Ronan abermalig zu
fesseln. Er machte nicht den Eindruck, als würde er noch einmal Ärger
verursachen.
    »Geht’s?«, erkundigte Larin sich leise bei Maya.
Sie nickte.
    »Warum hat der schwarze Drache eigentlich nach
uns geschnappt und nicht sofort Feuer gespuckt?«, überlegte sie. Darüber
zerbrach sie sich bereits die ganze Zeit den Kopf.
    »Ich nehme an, er wollte uns essen und nicht
grillen«, sagte Larin. »Drachen mögen ihr Steak lieber blutig und nicht
durchgebraten.«  
    »Hör auf«, ächzte Maya.
    »Ähem«, Max räusperte sich, »das erinnert mich
daran, dass wir noch nicht

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