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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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es die Bergelfen. Sie waren
überzeugt, dass es ihrem Herrn mit Hilfe deines Blutes endlich gelingen würde,
unsterblich zu werden. – Von deinem Tod versprach sich der Schattenfürst
zweierlei Vorteile: Indem er dich umbringt, verhindert er, dass aus dem
Königsgeschlecht von Amadur der Friedenskönig hervorgeht, den er so fürchtet.
Außerdem wollte er mit deinem Blut das Elixier vollenden.«
    »Uh.« Larin sah anwidert aus. Trotzdem huschte
der Anflug eines Grinsens über sein Gesicht. »Als Mixgetränk für den Schattenfürsten
zu enden ist kein schöner Tod.«  
    Maya fand das nicht komisch. Sie war
kreidebleich, und ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    »Spiel das nicht runter«, stöhnte Fiona. »Es ist
grauenvoll.«  
    »Wie auch immer, lasst uns von hier abhauen«,
sagte Larin mit einem Seitenblick auf Maya, die aussah, als sei ihr schlecht.
»Vorher sollten wir die Reste von dem Zeug verbrennen, bevor dieser Irre noch
was davon zusammenkratzen kann.«
    Sie näherten sich der Stelle, wo die
Kristallsplitter im roten Licht der Höhle glitzerten. Von dem vergossenen
Elixier war nicht mehr viel zu sehen, lediglich eine schwarzrote Verfärbung des
Bodens war zurückgeblieben, und es hatten sich feine Risse im Gestein gebildet.
Stelláris ließ die blaue Flamme auf seiner ausgestreckten Hand aufblitzen. Er
drehte die Handinnenfläche nach unten, und das Feuer fiel zu Boden. Fauchend
breitete es sich auf den Resten des Elixiers aus und leckte gierig an dem
verfärbten Felsboden. Schwarzer, stinkender Qualm stieg auf.
    »Puh«, Max hielt sich die Nase zu,
»dasrüchtnüchtgud.«
    Der Drache bewegte sich im Schlaf, und plötzlich
nieste er. Das Geräusch war unbeschreiblich. Missmutig grunzend räkelte er
sich.
    »Dem stinkt’s auch.« Max schielte verunsichert
zu dem Ungeheuer. »Ich will hier raus!«
    »Dann komm!« Entschlossen lief Larin zum
Ausgang. »Zieht euren Zauberstab – für alle Fälle!«
    »Wie kriegen wir die Tür auf?« Maya dachte
daran, dass sie vorhin, als der Drache erwacht war, solche Mühe damit gehabt
hatten.
    »Mir ist etwas eingefallen. Es gibt da ein altes
Kinderlied.«
    »Du willst singen ?«
Max starrte Larin mit hochgezogenen Augenbrauen an, als wäre er nicht mehr ganz
klar im Kopf.
    »Quatsch. Natürlich nicht. Ähem, ich meine, ich
hab mich an das Lied erinnert, weil da draußen dieser Wandteppich hängt. Da
sind Szenen aus Märchen und Liedern abgebildet, und eben auch dieser goldene
Drache im Berg. Na ja, man kommt nur wieder heraus, wenn man furchtlos ist und
so … Kann sein, dass der Schattenfürst das Lied als Kind mochte, oder was weiß
ich …«
    »Ihr könnt ja zusammen singen«, gluckste Max.
Ein breites Grinsen hatte sich auf seinem Gesicht ausgebreitet.
    »Idiot«, knurrte Larin angesäuert. »Was ich
sagen wollte ist, vielleicht hat ihn das Lied darauf gebracht, den Zauber für
die Tür so zu erschaffen, wie es da beschrieben wird … Wenn es doch jemandem
gelingt, in die Drachenhöhle einzudringen, kommt er auf gar keinen Fall
rechtzeitig wieder heraus, weil er Angst hat. Es ist so eine Art magische Sperre.«
    »Dann lass mal sehen«, sagte Max frech. Sie
hatten den Eingang zum Spiegelsaal erreicht.
    Larin funkelte ihn wütend an. »Singen!« , schnaubte er. »Also
wirklich.«
    »Entspann’ dich«, Max klopfte ihm
freundschaftlich auf die Schulter, »sonst klappt’s vielleicht nicht, weil du so
mies drauf bist.«
    Maya versuchte verzweifelt, nicht loszulachen
und verzog das Gesicht zu allen möglichen Grimassen.
    »Geht’s dir nicht gut?« Max musterte sie
aufmerksam. »Der Rauch hier ist echt übel.«
    »MAX! Nun halt endlich den Mund!«, fauchte
Larin. Max hatte ihn mit seinem Gequatsche vom Singen ganz schön aus der
Fassung gebracht. Er versuchte sich zu konzentrieren. Wo genau hatte er vorher
den Spiegel angefasst, dass er zerbrach? Gab es irgendetwas, das man bedenken
musste?
    »Ach, Maya, mach du.«
    Maya bekämpfte immer noch das in ihr
aufsteigende Kichern. Sie war damit so beschäftigt, dass sie keinerlei Angst
verspürte. Einen winzigen Moment lang sammelte sie sich. Dann trat sie mit dem
Fuß gegen den Spiegel.
    »Brutal«, stellte Max anerkennend fest.
    Der Spiegel knackte. Unzählige Risse erschienen,
und schließlich zerbarst er in viele kleine Stückchen. Die Scherben sprangen
klirrend über den Boden.
    »Na also«, murmelte sie und stieg als Erste
hinaus.
    Sofort sah sie ihr Spiegelbild vielfach aus der
Öffnung steigen. Hinter ihr tauchten die

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