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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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können. Mayas Herz klopfte wie wild. Plötzlich prallte
Larin zurück und schob die Tür wieder zu. »Was ist los?«, flüsterte Max so nahe
an Mayas Ohr, dass sie heftig zusammenzuckte.
    »Schritte. Am anderen Ende des Ganges.
Irgendjemand kommt!«
    »Dann müssen sie die Tür gehört haben!«, presste
Maya hervor.
    »Wenn es nun der Schattenfürst ist?« Fiona war
leichenblass.
    Wo konnten sie sich verstecken? Maya blickte
sich hektisch um. Hier gab es nichts, wo sie sich verbergen konnten. Das Labor?
Viel zu offensichtlich und überschaubar. Das Drachenblut brannte, er wusste,
dass Eindringlinge hier waren.
    Maya jagte auf den Spiegel zu, der den Eingang
zur Drachenhöhle verbarg. Sie schlug ihn ein.
    »Hast du noch nicht genug von den Drachen?«
Larin stand heftig atmend neben ihr.
    »Hoffentlich hat er sich nach weiter hinten
verzogen …« Maya drückte mit zitternden Fingern den Kristall in die
Vertiefung der hölzernen Tür. »… Wäre möglich, dass ihm das Erdbeben nicht
gefallen hat … Lasst uns zumindest nachschauen …«  
    Der Eingang zur Drachenhöhle lag nun geöffnet
vor ihnen. Maya spähte hinein. Das rote Licht erhellte nach wie vor einen Teil
des riesigen Raumes. Von dem Drachen war nichts zu sehen.
    »Nein!« Fiona weigerte sich, abermals in die
Höhle zu steigen. »Wir haben kein Dictamnus-Öl mehr!«
    Mit einem langgezogenen Knarren schwang die
drachenverzierte goldene Tür zum Eingang des Spiegelsaales auf. Sie fuhren
herum. Aller Blicke waren dorthin gerichtet. Mit gezückten Zauberstäben standen
sie da.
    Im flackernden Feuerschein sahen sie eine
schwarze hohe Gestalt die Schwelle überschreiten. Sie war in einen mit
silbernen Drachen bestickten schwarzen Kapuzenmantel gehüllt. Das Zimmer schien
dunkler und kälter zu werden. Eine böse, Unheil bringende Macht war
eingetreten, und es roch nach Verderben und Tod. Instinktiv benutzte Maya die
Schutzzauber, die sie so oft geübt hatte, aber sie war bereits unfähig, sich zu
bewegen. Sie wusste, dass es den anderen ebenso erging. Ihre Augen wurden von
der silbernen Maske angezogen und den schwarzen Schlitzen darin, hinter denen
ein schauerliches rotes Augenpaar zu glühen schien.
    Gebannt verfolgte sie jede Bewegung des
Schattenfürsten. Ihre Zähne schlugen aufeinander. Seine grässliche, verzerrte
Stimme murmelte schreckliche Beschwörungen – hässliche Worte, die in den
Ohren widerhallten und ihr das Blut erstarren ließen. Sie hörte ein grausames
Lachen und sah, dass er einen langen, gebogenen Zauberstab auf Larin richtete.
Langsam setzte Mayas Denken wieder ein.
    »NEEEIN!«, brüllte sie. »In die Höhle! – Lauft! –
LAAAUFT!« Larin und Stelláris gelang es, sich aus der Starre zu lösen.
Geistesgegenwärtig duckte sich Larin, als ein roter Blitz über seinen Kopf
zischte und einen Teil der Spiegelwand zersplitterte. Er zog mit einer Hand den
neben ihm zusammengesackten Max hoch. Unsanft stieß er ihn durch den Eingang in
die Drachenhöhle, wo dieser auf allen Vieren landete, während er selber mit
seinem Zauberstab versuchte, die Flüche des Schattenfürsten abzuwehren. Fiona
schwankte benommen zum Durchgang, konnte sich jedoch nicht völlig von der
Lähmung befreien. Sie strauchelte unter der Wucht der Verwünschungen, die auf
sie niederprasselten. Stelláris riss Fiona hoch und sprang mit ihr durch die
Tür zur Höhle, während der Spiegel zerbarst, vor dem sie sich eben noch
befunden hatte. Ein Splitterregen ging auf Maya nieder. Obwohl sie dicht vor
dem Durchgang stand, hatte sie nicht die Absicht gehabt, sich sofort in die
Höhle zu retten, solange sie Larin in Gefahr wusste. Sie wollte ihm beistehen,
weil sie angenommen hatte, dass der Schattenfürst sich auf ihn konzentrieren
würde. Nun erkannte sie ihre Dummheit. Zwar stand Larin am heftigsten unter
Beschuss, aber er konnte sich selber viel besser verteidigen als Maya. Sie
bewegte sich wie in Trance, als würde sie gegen unsichtbare Seile ankämpfen,
die sie banden und festhielten. Innerhalb von Sekunden fühlte sie ihre Kräfte
dahinschwinden. Unerklärlicherweise hatte sie noch keiner der roten Blitze
getroffen, die unvermindert heftig aus dem Zauberstab des Schattenfürsten
hervorgeschleudert wurden, doch sie wusste, dass ihre Abwehr gleich
zusammenbrechen würde. Sie war bereits zu schwach, um die wenigen Schritte
durch die Öffnung zu schaffen. Regungslos starrte sie in die bösen roten Augen
und wie durch dichten Nebel vernahm sie die finsteren

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