Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
Vom Netzwerk:
sprechen. Sie spürte seine
Arme um sich und war erleichtert. Langsam kam die Erinnerung zurück.
    »Derdrahe?«, lallte sie, und sie hörte Larin
leise lachen. »Er pennt. – Du bist weggekippt.«
    »Nein … nicht schon wieder …«
    »Doch. Und ich kann mich nicht erinnern, dass
jemand deinen Namen gesagt und dabei Öl auf dich gegossen hätte.«
    Maya blinzelte in die besorgten Gesichter ihrer
Freunde über ihr. »Es hat mich umgehauen, so was …«, murmelte sie peinlich
berührt und rappelte sich auf.
    »Du warst der Hammer!« Max umarmte Maya
begeistert.
    »Vorsicht, du würgst sie«, protestierte Fiona,
als Maya ein leichtes Röcheln von sich gab.
    »Ich hatte solche Angst, ich dachte, du und
Larin, ihr überlebt das nicht.« Fiona fiel Maya ebenfalls um den Hals, als Max
gerade eine Pause machte.
    »Wir verdanken dir alle unser Leben«, sagte
Stelláris, und seine grünen Augen strahlten. »Du warst sehr mutig.«
    »Es war Larins Idee, dass der Drache nach seiner
Augenfarbe benannt ist. Darauf wäre ich nie gekommen«, erklärte Maya verlegen.
Sie fand, dass er mindestens so viel Lob verdiente wie sie.
    »Ich wäre ihm ohne dich nie so nah gekommen, um
das feststellen zu können«, grinste Larin und sah ihr lange in die Augen.
    ›Dunkelbraun‹, dachte Maya und blinzelte
verwirrt. Sofort fühlte sie wieder den Anflug eines leichten Schwindelgefühls.

    »W-wir sollten uns jetzt um das Dings, … um
das Elixier kümmern.« Maya hatte den Verdacht, immer noch ein bisschen neben
sich zu stehen.
    »Ups – nein, es geht schon.« Das Laufen
fühlte sich an wie auf einem Schiff bei Windstärke 8. Maya schlingerte auf die
schwarze Säule zu, auf der die Kristallflasche blutrot glänzte. Larin lief
neben ihr her und beobachtete sie belustigt. Maya vermied es, ihn anzusehen und
versuchte, sich auf ihren Weg zu konzentrieren, um nicht wieder aus der Fassung
zu geraten. Mit jedem Schritt fühlte sie sich sicherer auf den Beinen,
vorausgesetzt, sie dachte nicht an seine Augen. ›Reiß dich zusammen‹, befahl
sie sich selbst und umrundete den laut schnarchenden Drachen.
    »Der macht einen Höllenlärm«, stellte Max fest.
»Vermutlich muss er deshalb hier drinnen allein leben – er schnarcht
einfach zu laut. Was meint ihr, wie lange der nun schläft?«
    »Lange«, sagte Stelláris mit Nachdruck. »Den
könnte momentan nur ein Erdbeben wecken.«
    »Er ist gigantisch«, sagte Fiona ehrfürchtig.
    »Ich dachte, Drachen in der Größe kann man nicht
in Gefangenschaft halten, weil sie zu gefährlich sind?« Maya waren Ronans Worte
noch bestens in Erinnerung.
    »Ich wette, Ronan hatte von diesem hier keine
Ahnung«, vermutete Larin.
    »Die Höhle ist riesig. Ich konnte vorhin
überhaupt kein Ende erkennen. Es ist möglich, dass er sich teilweise selbst
versorgt«, mutmaßte Stelláris. »Wir wissen nicht, wovon er sich ernährt, und
ich will das auch nicht herausfinden.«
    »Dann sollten wir uns so bald wie möglich vom
Acker machen«, sagte Max überzeugt und blieb vor der schwarzen Säule
stehen.  
    »Nimm du das Elixier.« Larin nickte Maya zu.
    »Aber ich …«
    »Ich finde, es steht dir zu.«
    »Aber du …«
    »Ihr zwei könnt gerne den ganzen Tag überlegen,
wer wem den Vortritt lässt«, lächelte Stelláris. »Allerdings dürfen wir eines
nicht außer Acht lassen: wir müssen bei der Vernichtung vorsichtig sein. Diese
Kristallkaraffe wurde von dem Schattenfürsten erschaffen und ist ein Gegenstand
voller schwarzer Magie. Ich denke, wir sollten versuchen sie zu zerstören, ohne
sie dabei zu berühren.«
    »Klingt logisch.« Larin war sofort dafür. »Hol
deinen Pfeil heraus.«
    »Bist du einverstanden, Maya?«
    »Natürlich.« Maya fand Stelláris’ Vorschlag sehr
vernünftig. Sie betrachtete versunken die dunkelrote Flüssigkeit, die in dem
glänzenden Glasgefäß eingesperrt war. Ein unerklärliches, nicht fassbares
Gefühl von Gefahr ging davon aus.
    »Unglaublich. Wir stehen wirklich davor«,
staunte Maya.
    »Ja. Das Gleiche habe ich auch gerade gedacht«,
sagte Larin.
    »Ich habe es zum Schluss nicht mehr geglaubt«,
gestand Fiona.
    »Zacharias hat bestimmt gewusst, dass wir es
schaffen«, sagte Max und schnüffelte. »Es wäre so toll, wenn er jetzt da sein
könnte.«
    »Wir sollten seiner gedenken«, sagte Stelláris
ernst. »Er war einer der Tapfersten, die ich je die Ehre hatte zu kennen. Ohne
ihn stünden wir nicht hier. Er gab sein Leben dafür, dass andere leben können.
Lasst uns an ihn als

Weitere Kostenlose Bücher