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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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Dschungel stand Frau Hortensia
Hage-Beauté und legte einer schlapp aussehende Pflanze einen Verband an.
    Mit einem liebenswürdigen Lächeln schaute sie
auf. »Hallo, kommt nur herein. Es ist immer eine Freude, wenn Schüler zu Besuch
kommen, nicht wahr?« Zärtlich tätschelte sie ihrem grünen Patienten das
schlaffe Blatt.
    »Was … hat sie denn?«, fragte Maya beherzt.
    » Er …«,
korrigierte Frau Hage-Beauté. »Es ist nichts Ernsthaftes, ich fürchte, es
handelt sich hauptsächlich um verletzten Stolz.« Fiona erstickte mühsam ein
Kichern mit der Hand.
    »Er muss sich vergangene Nacht mit dem Gemeinen
Stechapfel da drüben angelegt haben.« Sie deutete mit vorwurfsvoll erhobenem
Finger zu einer stattlichen Pflanze hinüber.
    Fiona tauchte möglichst unauffällig hinter eine
kleine Buchsbaumhecke ab und rang nach Luft.
    »Möchtet ihr vielleicht ein Tässchen
Rosenblütentee?« Frau Rosa Hage-Beauté wartete mit zur Seite geneigtem Kopf und
erinnerte Maya dabei an ein Vögelchen. »Unsere Lieblingssorte«, fügte sie
erklärend hinzu, »wir haben immer welchen im Haus.«
    ›Das glaub ich‹, dachte Maya und schielte
unwillkürlich zu Frau Hortensia Hage-Beautés Ohrringen.
    »Nein, danke, das ist sehr nett, aber wir
sollten zum Essen nicht zu spät nach Hause kommen«, entgegnete Larin.
    »Natürlich. Ich begleite euch nach draußen.«
Frau Hortensia Hage-Beauté steuerte auf die Tür zu und gab im Vorbeigehen dem
Stechapfel einen Klaps.

 
    »Die sind ja vielleicht drauf!« Max meinte das
als Kompliment. »Gibt es hier mehr solche Lehrer?« Immer noch völlig geplättet
hielt er den Fünf-Achtel-Stab in der Hand, ohne den sie ihn nicht aus dem Laden
bekommen hätten. Larin hatte ihm schließlich einen spendiert. Er hatte sowieso
überlegt, dass sich ein neu gekaufter für Max besser eignete als sein eigener
alter Fünf-Achtel-Stab, denn der war damals von ihm verbessert worden und somit
viel gefährlicher.
    Larin grinste. »Freut mich, dass es dir gefallen
hat. Wie ging es euch?«
    »Genauso«, sagten Maya und Fiona im Chor.
    »Ich gehe auf einmal gern zur Schule«, ergänzte
Maya. »Was haben wir morgen?«
    »Da unterrichtet erst Wilbur, aber danach Ragnur
Scelesto, die Mutter von Caiman. Es macht für euch keinen Sinn, in ihren
Unterricht zu gehen, ihr könnt mit Physiomagie nichts anfangen, und sie gibt
bestimmt keine Privatstunden. Aber glaubt mir – ihr verpasst nichts.«
    »Was ist Physiomagie?«, wollte Maya wissen.
    »Das ist nur für Fortgeschrittene. Es ist
richtig gefährlich, wenn man was falsch macht. Da wird gelehrt, wie man seinen
eigenen Körper verändern kann, um sich zum Beispiel in ein Tier zu verwandeln
oder unsichtbar zu werden oder so. Streng genommen kriegen wir bloß die Theorie
dazu vermittelt, weil das höhere Magie ist, die kaum einer hinkriegt. Man
braucht dazu Erfahrung, und die meisten lernen es nie.«
    »Klingt ziemlich abgefahren.« Maya fand es
bedauerlich, dass sie so etwas nicht lernen durfte.
    »Ist es auch. Am Anfang des Schuljahres hat die
Scelesto uns das mal vorgeführt. Aber nicht an sich selbst, sondern an einer
Schülerin. Die hat totale Panik gekriegt, als sie geschrumpft wurde und dann
als Kröte dasaß. Es hat gedauert, bis wir sie wieder eingefangen hatten, ich
fand das irgendwie nicht lustig. Caiman hat sich nicht mehr eingekriegt vor
Lachen.«
    »Die Arme!«, meinte Fiona. »Welches Mädchen war
das denn?«
    »Angelina. Sie war heute nicht da.«
    »Noch eine Elfe?«, fragte Max hoffnungsvoll.
    »Nein«, lachte Larin, »ich hätte gesagt, zwei
genügen für dich.«
    Max hatte den Anstand zu erröten.
    »Außerdem zu alt, Kumpel.« Larin klopfte Max auf
den Rücken. »Angelina ist nämlich drei Jahre älter als du und hängt meistens
mit Pascal rum. Sie spricht nicht mit Jüngeren.«
    »Ach so. Dann kann er sie behalten«, sagte Max
großzügig.

 
    Es lag an Max, dass es eine gewisse Zeit
dauerte, bis sie am Haus der Ägidius’ angekommen waren. Unterwegs hatte Larin
rasch die Nachbarskatze zurück auf Normalgröße schrumpfen lassen (ohne dass es
jemand gemerkt hatte) und den Puppenwagen eines kleinen Mädchens vom Baum
heruntergezaubert, auf den ihn Max versehentlich hatte schweben lassen (was so
ziemlich der ganzen Straße aufgefallen war). Obwohl Larin sofort reagiert
hatte, hatte sich die kleine Puppenwagenbesitzerin in einen lang anhaltenden
Schreikrampf hineingesteigert.
    »Steck bloß deinen Zauberstab ein, bis ihr bei
Luna seid und sie alles

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