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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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spüren.«
    Maya starrte Luna an. Sie wirkte ungewöhnlich
besorgt. Und sie hatte so eine Art, Dinge beim Namen zu nennen … Elysander
schien sich nicht an dem zu stören, was seine Mutter eben gesagt hatte.
Ungerührt spießte er sein Gemüse auf die Gabel und schob es sich in den Mund.
    »Glaubst du, dass wir hier in Gefahr sind?«
    »Bis jetzt konnten wir Eldorin immer schützen.
Es konnte nie eingenommen werden. Aber ich kann nicht in die Zukunft sehen.
Achtet unbedingt darauf, nicht die Grenzen Eldorins zu verlassen. Begebt euch
nicht in die Nähe des Tores der Wächter. Zwar gehört es noch zu Eldorin, doch
dieser Bereich ist Niemandsland, hier verwischt sich unsere Grenze und unser
Einfluss schwindet, weil es der Zugang zu einer anderen Welt ist.«

 
    Maya schlief nicht besonders gut in dieser
Nacht. Sie grübelte über Lunas Worte nach. Irgendwann fiel sie in einen
unruhigen Schlaf.

Geschenke
    Am nächsten Morgen saß Stelláris mit ihnen am
Frühstückstisch. Maya war schon ganz nervös, weil er sie die ganze Zeit ansah. Sie
fragte sich, ob sie vielleicht ihr Gesicht mit Honig verschmiert hatte, und
wischte unauffällig mit dem Handrücken darüber.
    »Du kannst nicht mehr die braune Stute reiten.
Sie gehört    Avan, und er
braucht sie selber.« Er lächelte Maya an. »Es geht ihm besser, und er schmiedet
bereits Pläne für einen Ausritt. Nach dem Wolfsangriff brachte ich mit Ondil
die Pferde zurück in den Stall. Ich sah dich von Weitem mit der brauner Stute
über die Koppel jagen. Du hast ein Gespür für dein Pferd. Es liegt dir im Blut.«
    Maya errötete wegen dieses unerwarteten
Komplimentes.
    »Du darfst dir dein eigenes Pferd aussuchen.«
    »Was?«
    »Wir haben einige jüngere Stuten, die gut unter
dem Sattel gehen. Antares ist der Vater. Sie werden dir gefallen.«
    »Das ist … das ist …, ich weiß nicht, was
ich sagen soll!« Maya merkte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen. Es war
nicht zu fassen! Erst eröffnete Luna ihnen, dass sie ihr einen Zauberstab
aussuchen würde, und dann wollte Stelláris ihr ein Pferd schenken. Sie
unterdrückte den Impuls, Stelláris zu umarmen (das wäre sicherlich nicht
passend gewesen), und fiel stattdessen Fiona um den Hals, die gerade daneben
saß.
    »Warum weinst du?«, fragte Elysander
interessiert.
    »Ich weiß nicht«, schluchzte Maya und versuchte,
ihr Gesicht tränenfrei zu kriegen.
    »Entschuldigung«, schniefte sie und kam sich
sehr dumm vor.
    »Kein Problem«, meinte Max schulterzuckend.

 
    »Ich darf mir ein Pferd aussuchen!«, begrüßte
Maya Larin, als er sie abholen kam.
    »Ich weiß.« Larin freute sich mit ihr. »Ich kann
dir auch sagen, wann. Was hältst du von heute Nachmittag?«
    »Viel!« Sie strahlte glücklich.
    Als sie die Treppe der alten Linde
hinunterstiegen, riss die Wolkendecke auf; die Sonnenstrahlen fielen schräg
durch das Blätterdach und ließen den Bodennebel in den Senken glitzern.
Stelláris war mit ihnen bis zur Kreuzung gelaufen und verabschiedete sich nun
von ihnen, da er zu den Stallungen wollte. Larin lief mit Maya, Fiona und Max
durch die Siedlung zur Schule. Maya war mit ihren Gedanken noch ganz bei den Pferden.
Wie ihres wohl aussehen würde? Wie unglaublich nett von Stelláris, ihr eines zu
schenken. Im Grunde genommen könnte sie sich fast bei Caiman und Phoebe
bedanken. Wenn die nicht gewesen wären, hätte Stelláris sie nicht galoppieren
sehen, und wer weiß, wie lange sie dann auf ein eigenes Pferd hätte warten
müssen.
    »Wo wohnen eigentlich Caiman und Phoebe?«
    »Ein Stück weiter hinter dem Schulhaus. Man kann
die Häuser von hier nicht sehen. Sie liegen ziemlich am Ende der Siedlung, und
Caimans Mutter beschwert sich immer über die Nachbarn, die Kühe und Schweine
halten, weil das abscheulich stinkt.«
    Fiona kicherte.
    »Von irgendetwas müssen die Menschen hier doch
leben«, wunderte sich Maya. »Mir würden Schweine als Nachbarn … ich meine, in
der Nachbarschaft, nichts ausmachen. Schweine sind sehr intelligente Tiere, und
Kühe sind einfach nett mit ihren sanften, großen Augen.«
    »Nett?« Max sah Maya an, als liefe sie nicht mehr ganz rund.
      Sie
gingen gerade an Herrn Frankenbergs Haus vorbei, als sie eine merkwürdige Gestalt
auf einer Bank im Garten sitzen sahen. Erst dachte Maya, dass ihr ein Bein und
ein Arm fehlte, doch dann erkannte sie zu ihrer Überraschung, dass Fuß und Hand
durchaus vorhanden waren, aber das komplette Zwischenstück einfach nicht da
war.
    »Was ist

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