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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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genau auf das Ziel halten und dabei
das Wort ›Moriturus‹ aussprechen. Die erfahrenen Zauberer müssen dabei übrigens
nicht einmal laut reden – es genügt, wenn sie den Zauberspruch denken. Es
ist vor allem eine Sache der Konzentration. – Jetzt sollten wir aber mit
etwas anderem weitermachen, zur Auflockerung vielleicht ein wenig
Astronomie?«  
    Die Astronomiestunde war nicht halb so spannend
wie Zauberkunst, aber immer noch recht interessant, fand Maya. Hinterher surrte
ihr der Kopf von Roten Riesen, Weißen Zwergen und explodierenden Sonnen.
    Die Stunde war wie im Flug vergangen, und Herr
Frankenberg entließ sie mit der Aufgabe, den Stoff in ihrem Buch zu
wiederholen.
    »Jetzt weiß ich also, dass es sogar am Himmel
Zwerge gibt«, stöhnte Max, als sie zur Tür hinaus waren. »Wie war das noch
mal?«
    »Ein Weißer Zwerg war mal ein Roter Riese, also
ein aufgeblähter Stern, der dann in sich zusammengefallen ist. Er hat eine sehr
dichte Masse und ist sehr heiß.« Maya hatte gut aufgepasst. »… Achtung,
Fiona, der Saturn!«
    Fiona hüpfte auf die Seite.

 
    Maya wäre nach dem Unterricht am liebsten gleich
zu ihrer Stute gelaufen, aber sie hatte Fiona und Max versprochen, erst mit
ihnen ein bisschen zaubern zu üben. Als sie im Haus in der Linde ankamen, war
Stelláris schon da. Er hatte es sich auf der Terrasse bequem gemacht und
studierte eine Schriftrolle. Nun schaute er auf und lächelte Maya an. »Ich habe
Hyadee wie versprochen von dir gegrüßt und ihr ein paar Leckereien
zugesteckt.«  
    »Danke, das war wirklich nett von dir!«,
strahlte Maya.
    »Shanouk lässt euch ausrichten, dass er morgen
früh ab der dritten Stunde Zeit für Mathematiknachhilfe hätte«, sagte
Stelláris. »Er meinte, Max täte es ganz gut, da er ja der Jüngste ist und mit
dem Stoff nicht so vertraut ist.«
    »Oh, … ich glaube, äh … ich hätte es auch
nötig«, stotterte Fiona und schlug die Augen nieder.
    Max starrte sie verblüfft an, und Maya
schnaubte.
    »Ihr trefft ihn im Haus der Schwestern
Hage-Beauté. Dort wohnt er.«  
    Als er ihre Verwirrung bemerkte, setzte er
hinzu: »Er ist ihr Neffe.«
    »Oh«, sagte Fiona wieder und stierte abwesend
vor sich hin. Maya stöhnte frustriert. Sie war sicher, dass Fiona sie bitten
würde, ebenfalls Nachhilfe zu nehmen, damit es nicht so auffiel, dass sie
selbst teilnahm und das in Wirklichkeit gar nicht bräuchte.
    »Vielleicht sollte ich auch hingehen«, seufzte
sie. Fiona sah sie dankbar an.
    »Ihr spinnt«, stellte Max fest. »Wie kann jemand
freiwillig zum Matheunterricht gehen? – Los, jetzt wird gezaubert!«
    Er zog seinen Zauberstab aus der Tasche,
sammelte sich kurz und richtete ihn mit einer blitzschnellen Handbewegung auf
einen Lindenzweig hinter ihnen.
    »Au!«, schrie Fiona auf und hielt sich die Nase.
Maya sah entsetzt, wie sich Fionas Nase aufblähte und immer größer wurde. Max
starrte fasziniert darauf. Er sah eher interessiert als schuldbewusst aus.
    Stelláris hob die Hand in Fionas Richtung. Maya
konnte förmlich spüren, wie ein Kraftstrom von ihm ausging. Innerhalb weniger
Sekunden hatte Fionas Nase wieder ihre normale Größe.
    »Ist sie wieder normal?«, wimmerte sie und
tastete an ihrer Nase herum. Sie wagte nicht, die Hände aus ihrem Gesicht zu
nehmen.
    »Sie ist genau wie vorher, du musst dir keine
Sorgen machen«, versicherte Stelláris mit fester Stimme. Fiona sprang auf und
rannte ins Haus auf der Suche nach einem Spiegel.
    »Max, du bist ein Idiot!«, fauchte Maya Max an.
    »Du hast dich nicht richtig konzentriert«,
tadelte jetzt auch Stelláris. »Du handeltest vorschnell und ohne zu denken.«
    Max ließ nun doch beschämt den Kopf hängen. »Ich
schau mal nach Fiona«, murmelte er und verschwand im Haus.
    »Danke, Stelláris«, sagte Maya. »Das war echt
gut. – Sag mal, dieser Shanouk … ist er eigentlich auch ein Elf? Er sieht
so anders aus, und trotzdem ähnlich. Ich meine, er sieht irgendwie genauso
schön aus wie … äh …« Maya hätte sich auf die Zunge beißen können. Warum
redete sie manchmal ohne zu denken?
    Stelláris lächelte breiter, und seine grünen
Augen blitzten. »Das liegt daran, dass er tatsächlich zur Hälfte ein Elf ist.«
    »Ach, das erklärt alles. Dann ist die andere
Hälfte menschlich, wenn er der Neffe von den Hage-Beautés ist.«
    »Beinahe. Der Stiefvater der beiden, der
gleichzeitig Shanouks leiblicher Großvater war, war weder Mensch noch Elf.«
    »Was war er dann?«, fragte Maya

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