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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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Maya hielt Larin
ihren Zauberstab hin. »Was bedeutet die Schrift?«
    »Den Spruch kennt nur Luna. Sie verrät ihn
nicht. Er ist in der alten Sprache der Waldelfen abgefasst. Ich kann die
Buchstaben entziffern, aber ich weiß die Bedeutung nicht. Kein Mensch versteht
sie, nicht einmal Wilbur. Anais hat diese Sprache auch in seinem Schreiben aus
Unduros verwendet – zur Sicherheit, falls der Brief in die falschen Hände
geraten wäre. Aber das hier«, er grinste und deutete auf die ersten Buchstaben,
»heißt ganz eindeutig Maya.«

Die
Warnung
    »Ich hab’s gleich!« Hochkonzentriert, die Zungenspitze
zwischen den Lippen, schwang Max seinen Zauberstab. »Wie war das noch?« –
KLONG – eine Kristallvase zersprang in tausend Scherben.
    »MAX! Jetzt
reicht’s! « Fiona langte über den
Tisch und griff sich Max’ Zauberstab. »Luna ist gerade mal eine halbe Stunde
fort, und du zerschießt hier die Einrichtung!«
    »Das stimmt so nicht ganz.« Stelláris saß mit
ihnen am Esstisch und verkniff sich ein Lachen. »Es war bis jetzt lediglich die
alte Kupferkanne, auf die sich sowieso schon mal Gormack gesetzt hatte, und die
seitdem tropfte, und – das ist tragischer – Elysanders Trollfigur.«
    »Wir wollen großzügig sein und die Glimmerfee
nicht mitrechnen«, ergänzte Larin, »sie konnte sich schließlich gerade noch
retten.« Fiona kicherte. »Den Troll hat er wirklich sauber geköpft. Aber im
Ernst, Max, du weißt, dass wir gleich bei Herrn Frankenberg Unterricht in
Zauberkunst bekommen. So lange wirst du es wohl abwarten können.«  
    Max war nun doch ein bisschen geknickt. »Blöd
gelaufen. Das mit dem Troll tut mir echt leid … äh, das andere natürlich auch.
Kriegt man das nicht wieder hin? Larin?«  
    Larin seufzte. »Glaub nur nicht, dass das so
einfach ist, nicht, dass ich ihn zu sehr schmelzen lasse …« Er setzte dem
bemalten Troll den Kopf auf die Schultern und überlegte. Schließlich richtete
er seinen Zauberstab auf ihn. Das Material verschmolz an den Bruchstellen
miteinander.
    »Wahnsinn!« Maya war beeindruckt.
    »Ein bisschen sieht man’s«, sagte Larin kritisch
und beäugte die Trollfigur von allen Seiten, »aber ich denke, Elysander wird es
dir nicht übel nehmen.«
    Luna hatte Elysander, nachdem sie heute früh das
Haus verlassen hatten, wie verabredet zu seinem Freund gebracht, der ein paar
Bäume weiter wohnte. Sie wollte in spätestens drei Tagen zurück sein.
    Maya war traurig, dass die schöne Elfe fort war.
Auch den immer fröhlichen Elysander vermisste sie jetzt schon. Luna hatte
zeitig aufbrechen wollen, und so hatten sie und ihr kleiner Sohn vor ihnen
gefrühstückt, und es hatte nur zu einem kurzen Abschied gereicht.
    Dafür hatte sich Stelláris zu ihnen an den Tisch
gesetzt, obwohl er bereits mit seiner Familie gegessen hatte. Er war
überraschend locker und viel offener geworden, fand Maya. Dabei war es sicher
nicht einfach, dass sein bester Freund, mit dem er vorher so viel Zeit
verbracht hatte, plötzlich drei Fremde anschleppte, diese bei ihm im Haus ablud
und sich überwiegend mit denen beschäftigte. Er hatte es ganz
selbstverständlich hingenommen und ihr obendrein ein Pferd geschenkt. ›Wie lieb
von ihm‹, dachte Maya, und sie lächelte Stelláris an. »Willst du heute
Nachmittag etwas mit uns unternehmen? Wir würden uns wirklich freuen.«
    Einen winzigen Moment lang zögerte Stelláris.
Dann glitt ein leises Lächeln über sein Gesicht.
    »Gerne«, sagte er.
    »Gut.« Larin stand auf. »Wir müssen jetzt los.«
Er nickte Stelláris zu. »Wir sehen uns ja sowieso beim Mittagessen.«  
    Larin ging zur Tür und wich dabei geschickt
Herrn Bombus aus, der sich mit einem leeren Tablett zum Abräumen näherte. Maya
stellte erleichtert fest, dass der Helfelf nicht mehr blubberte und wieder
beachtlich flott durch die Gegend surrte. Er hatte ihr gestern ausgesprochen
leid getan.
    Maya nahm ihre Büchertasche und steckte ihren
Zauberstab vorsichtig ein. Fiona händigte Max den seinigen mit einem warnenden
Blick aus.
    »Keine Angst«, grummelte Max, »ich sprenge das
Haus schon nicht versehentlich in die Luft.«
    Die Mädchen gingen hinter Larin her Richtung
Haustür.
    KRAWUMM. Sie fuhren herum.
    »Ich war’s nicht!« Max hatte perplex beide Hände
hochgehoben. »Ehrlich, Fiona.« Max deutete auf Herrn Bombus, der bedröppelt auf
der Türschwelle des Speisezimmers saß. »Er war’s.«
    »Verzeihung, die Herrschaften!« Herr Bombus
betrachtete verwirrt die Teile des

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