Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
Vom Netzwerk:
zu frieren anfangen. Außerdem hat dein Körper noch immer nicht die Temperatur, die er haben müsste. Er ist noch deutlich kühler als meiner. Ich will nicht, dass du Fieber bekommst.“ Elea hob ihre Hand und drückte den Mann etwas von sich, um ihm ins Gesicht sehen zu können. „Und was schlägst du vor? Sollen wir bis die Sonne aufgeht hier so eng umschlungen dastehen?“, fragte sie spitz. Maels Antwort kam prompt. „Ich hätte schon eine Idee. Du lenkst mich von deiner und meiner Nacktheit ab, indem du mir ein paar deiner wohl gehüteten Geheimnisse preisgibst. Und um das Ganze etwas bequemer zu gestalten, legen wir uns hin. Im Liegen kann ich dich genauso gut wärmen. Was hältst du davon?“
    „ Mit deinem zweiten Vorschlag bin ich einverstanden. Ich kann sowieso kaum noch stehen. Aber der erste bedarf noch einer Ergänzung. Ich werde dir alle meine Geheimnisse anvertrauen, wenn du mir alle deine preisgibst. Und ich meine wirklich alle – einschließlich die Sache mit Darrach! Hast du verstanden?! Sonst wird das nichts mit der Ablenkung.“ Maél musste schwer schlucken.
    „ Du willst mich also erpressen. Sehe ich das richtig?“
    „ Darf ich dich daran erinnern, dass du dies auch schon das eine oder andere Mal getan hast? Und komme mir jetzt bloß nicht wieder mit der alten Leier, du seist mein Entführer und ich deine Entführte. Als solche fühlen wir uns beide schon lange nicht mehr“, konterte sie. Maél gab nur ein Knurren von sich. Elea hatte inzwischen ihre Arme um seine Taille gelegt, sodass ihre Hände seinem Hinterteil bedrohlich nahe waren, worauf sein Körper auch sogleich reagierte. Bevor sie davon etwas merkte, ließ er sie rasch los, legte sich auf den Boden und zog sie zu sich hinunter. Sie sah ihn immer noch erwartungsvoll an. „Also gut. Du hast gewonnen. Aber du fängst an.“
    „ Und woher weiß ich, dass du mir von deinen Geheimnissen erzählst, wenn ich meine längst offenbart habe?“, hakte Elea beharrlich nach.
    „ Ich gebe dir mein Wort. Das muss genügen. Denn mehr kann ich dir nicht geben.“ Elea erwiderte diesmal nichts, sondern nickte nur und streckte sich bereits auf dem kalten Erdboden aus, was sie sofort wieder zum Frösteln brachte. Wie sie so nackt neben ihm ausgestreckt da lag, musste Maél sich in seinem inneren Kampf gegen das immer stärker gewordene Verlangen, ihren Körper zu betrachten, geschlagen geben. Seine Augen ließen ihre los und wanderten bewundernd über ihre sonnengebräunte Haut. Das Mädchen nutzte ebenfalls die Gelegenheit und musterte seinen Körper. Als ihr Blick auf den kreisrunden Brandmalen auf seiner Brust ruhen blieb, richtete sie ihren Oberkörper abrupt auf und berührte eines der Male. „War das dieser Darrach?“, fragte sie zaghaft. Maél nickte. „Wie kann...“. Elea kam nicht weiter, da Maél ihr bereits zärtlich seinen Zeigefinger auf den Mund legte, um sie am Weitersprechen zu hindern. „Nicht jetzt! - Vielleicht fangen wir damit an, dass ich dir Fragen stelle und du sie mir beantwortest. In Ordnung?“ Er zog sie wieder zu sich zum Boden hinunter. Sie rückten so nah aneinander heran, wie es ging. Maél legte ein Bein über ihre und hielt sie fest mit seinen Armen umschlungen. Sie hatte ihre Arme vor der Brust gebeugt, sodass ihre Hände auf ihrem noch warmen Stein ruhten. So wartete sie auf seine erste Frage. Doch Maél schwieg. Er hatte die Augen geschlossen und genoss diesen Moment. Er fühlte sich wohl in seiner neuen Beschützerrolle, auch wenn er sich durchaus bewusst war, dass diese junge Frau ihm bereits schon dreimal das Leben gerettet hatte: mit ihrem letzten Pfeil, mit ihrem Blut und gerade eben mit ihrem lebensgefährlichen Sturz in den See. Er hatte sich in seinem ganzen Leben – auch wenn es unter höchster körperlicher Anspannung geschah - noch nie so glücklich gefühlt wie in diesem Moment. Er drückte noch rasch seine Nase in ihr nasses Haar, atmete den Duft von Rosen und Lavendel ein und brach endlich das andächtige Schweigen. „Als ich dich vorhin aus dem See gefischt habe und nach dir getaucht bin, da wollte ich erst meinen Augen nicht trauen. Hunderte von Fische hatten sich wie eine Barriere zwischen dir und dem Grund des Sees versammelt, als ob sie verhindern wollten, dass du weiter absinkst. Kannst du mir etwas dazu sagen?“ Elea war überrascht, dass Maél mit einer so harmlosen Frage begann. Da er ohnehin schon ahnte, dass sie ein besondere Beziehung zu Vögeln hatte und sie ihm die

Weitere Kostenlose Bücher