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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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trauen, weil euer Schlafplatz leer war.“ Maél schritt übellaunig an ihm vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen, geschweige denn ihm eine Antwort auf seine brennende Frage zu geben. Elea blieb bei Jadora stehen, der ihr einen verwunderten Blick zuwarf. Sie gab ihm daraufhin eine Kurzfassung von den albtraumhaften Geschehnissen der Nacht. Jadoras Augen wurden immer größer, vor allem in dem Moment, als Elea die grün leuchtenden, geisterhaften Kreaturen erwähnte. Sie ging zu ihrer Schlafstelle, wo Maél gerade dabei war, sich umzuziehen. Jadora folgte ihr immer noch ihren Erzählungen lauschend. „So, Jadora. Und damit Ihr jetzt auch voll im Bilde seid, was mich angeht: Ich bin eine Drachenreiterin und meine Bestimmung ist es, unser Volk zu retten“, verkündete Elea. Maél schnaubte erneut und warf ihr einen giftigen Blick zu, während Jadora mit noch verblüffterem Gesichtsausdruck durch die Zähne pfiff. „Ihr seid was?“
    „ Jadora, nicht jetzt, wenn du nicht willst, dass ich dir gleich dein Maul stopfe. Du und deine Männer, ihr könnt alles für den Aufbruch vorbereiten. Wir werden so schnell wie möglich diesen verfluchten Sumpf verlassen. Anschließend habe ich mit unserer Gefangenen etwas zu klären.“ Während Elea ihren Durst löschte, konnte sie aus den Augenwinkeln erkennen, wie er zu ihr hinübersah und offenbar darauf wartete, dass sie seinen Blick erwiderte. Sie ignorierte ihn jedoch und holte sich frische, trockene Kleider aus dem Rucksack heraus.
    Jadora war noch nicht bereit, klein bei zu geben. „Was ist eigentlich los mit euch beiden? Ihr verhaltet euch wie ein altes Ehepaar.“ Eleas Auflachen schallte daraufhin über das Lager in die Ebene hinaus. „Glaubt mir Jadora, um das zu sein, fehlen noch mindestens zwei entscheidende Schritte.“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, verließ sie die beiden Männer – einen schmunzelnden und einen vor Zorn rot glühenden – und suchte sich ein verstecktes Plätzchen, wo sie sich umziehen konnte. Der Hauptmann schnitt rasch ein harmloses Thema an, um Mael von einem Wutausbruch abzulenken. „Elea erzählte etwas von einem nicht enden wollenden Sturzregen und von einem Gewitter. Bei uns hat es nur leicht genieselt. Ich habe überhaupt nichts von Blitz und Donner mitgekriegt. Bei dieser Jahreszeit ist ein Gewitter auch reichlich ungewöhnlich.“
    „ Jadora, das war auch kein normales Gewitter. Unterwegs ist mir gleich aufgefallen, dass der Boden immer trockener wurde, je mehr wir uns euch näherten. Ich glaube, das war eine übernatürliche, ebenso dämonische Erscheinung wie diese grauenvollen Gestalten. Deshalb sollten wir jetzt schnellstmöglich das Sumpfgebiet hinter uns lassen. Ich habe keine Lust, noch eine weitere Nacht hier zu verbringen.“ Daraufhin nahm er sein und Eleas Gepäck und steuerte auf Arok zu. „Und was ist mit frühstücken?“, rief ihm Jadora nach. „Drück diesem sturen Weib einfach ein Stück Fleisch in die Hand! Sie kann es unterwegs essen.“
     

    Die Reitergruppe setzte die Überquerung des Sumpfes auf dieselbe Weise fort, wie sie es am Tag zuvor taten. Die Krieger sicherten sich mit ihren Seilen und bildeten eine Kette mit Jadora wieder als Schlusslicht. Maél band Elea an sein Seil und führte die Gruppe wortkarg und mürrisch an. Die junge Frau befand sich in einem absurden Zustand der Gefühle. Einerseits war sie über Maéls bisheriges Leben tief erschüttert. Andererseits musste sie ständig über die wütenden Blicke schmunzeln, die er ihr von Zeit zu Zeit zuwarf. Sie fand es äußerst amüsant, dass sie ihn aus der Fassung gebracht hatte, als sie vorschlug, ihr eigenes Leben zu riskieren, um seines zu retten, indem sie Darrach töten wollte. Er musste sie wirklich lieben. Dies machte sie unglaublich glücklich, obwohl sie sich allem Anschein nach in einer ausweglosen Lage befanden.
    Am späten Nachmittag, als sich die abendliche Dunkelheit schon langsam bemerkbar machte, erreichten die acht Reiter endlich das lang ersehnte Ende des sumpfigen Geländes. Alles verlief ohne jeglichen Zwischenfall. Dennoch merkte Elea, dass die Anspannung unter den Männern groß gewesen sein musste, da sie sich gegenseitig umarmten und lachten, sobald sie wieder festen Boden unter den Füßen gespürt hatten. Nur Maél war noch genauso übellaunig wie beim Aufbruch.
    Nachdem auch von Elea die Anspannung abgefallen war, überkam sie urplötzlich eine Müdigkeit, die sich bleischwer auf sie legte. Diese erinnerte

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