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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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die zahlreichen Stofflagen hoch und sah sich die Höcker genau an, wobei er nicht widerstehen konnte, sie auch zu berühren. Er sagte jedoch kein Wort. Elea wurde immer nervöser und ungeduldiger. „Jetzt rede schon! Sind sie gewachsen?“
    „ Vielleicht ein wenig, aber nur unwesentlich. – Wir sollten unser Augenmerk eher auf deinen Atem richten. Bei deiner spitzen Zunge würde es mich nicht wundern, wenn du demnächst noch Feuer spuckst“, sagte der junge Mann lachend. „Sehr witzig! Möglicherweise wachsen mir noch ein Paar Flügel, dank derer ich endlich nicht mehr auf Arok sitzen muss“, erwiderte Elea bissig. Maéls Lachen erstarb plötzlich. Erst nach ein paar Augenblicken begann er wieder zu sprechen. „Das würde vielleicht unser Problem lösen. Du könntest überallhin fliegen, sogar über den Akrachón in unbekanntes Land. Dort wärst du vor Roghan und Darrach und vor mir sicher.“
    „ Das würde vielleicht dein und eines meiner Probleme lösen, aber sicherlich nicht mein Hauptproblem“, erwiderte sie schnippisch. Maél hatte sich inzwischen wieder niedergelassen und sah resigniert zu ihr hoch. „Elea, warum bist du nur so stur und unvernünftig?“ Das Mädchen ließ sich auf ihre Knie nieder, um Maéls Gesicht näher zu sein. Dann atmete sie tief durch, bevor sie zu ihm sprach: „Maél, ich gebe dir recht, ich bin stur. Das war ich schon immer. Breanna hat es mir oft genug vorgeworfen. Albin sah darin jedoch immer einen meiner stärksten Charakterzüge, nämlich einen unbeugsamen Willen, mit dem ich bisher alles erreicht habe, was ich wollte. Ich mag dir auch unvernünftig erscheinen. Dies würde ich meiner Familie jetzt zweifelsohne auch. Aber ist es nicht natürlich, unvernünftig zu handeln, wenn es um Gefühle geht. Außerdem: Hat sich dein Leben, seitdem wir uns begegnet sind, etwa nicht zum Guten verändert?!“ Maél hatte nicht die Absicht, auf ihre letzten Worte einzugehen, auch wenn sie damit durchaus recht hatte. Ihn beschäftigte etwas ganz anderes. „Elea, ich habe den ganzen Tag, darüber nachgedacht, wie ich dich am sichersten aus dieser katastrophalen Lage herausbekommen kann. Wir können nicht einfach fliehen. Wenn ich bei dir bleibe, wird Darrach uns finden. Fliehst du alleine, dann werde ich dich finden, egal, wo du bist, weil ich von deinem Blut getrunken habe und weil Darrach es mir befehlen und ich ihm gehorchen würde. Im übrigen bin ich, wie du weißt, an seinen letzten Befehl gebunden. Ich muss dich nach Moray bringen. Ich will gar nicht darüber nachdenken, was er sich für eine Bosheit einfallen lassen wird, wenn er erfährt, dass ich Gefühle für dich hege. - Wenn es stimmt, dass irgendwo ein Drache auf dich, auf seine Reiterin wartet, dann bist du am sichersten bei ihm. Er wird dich beschützen. Er kann dich überallhin bringen. Er wird dir viel beibringen und dir einiges über die Geschichte der Menschen und von anderen Völkern erzählen können. Drachen sind, soweit ich weiß, die weisesten Geschöpfe, die es jemals gegeben hat. Es geht also kein Weg daran vorbei, dass wir unsere Reise nach Moray fortsetzen. Dort werden wir mehr über Roghans Motive und vor allem über Darrachs Absichten erfahren. So wie ich Darrach kenne, verfolgt er seine eigenen Pläne, die er dem König sicherlich nicht offenbart hat. Beide brauchen dich für irgendetwas. Also ist dein Leben vorerst nicht unmittelbar in Gefahr. Wir werden erst einmal mitspielen: Du wirst dich unauffällig und gehorsam zeigen und ich werde die Rolle spielen, die Darrach von mir erwartet.“
    Maél war endlich mit seiner langen Rede fertig. Elea, die die ganze Zeit über gekniet war, ließ sich wie erschlagen auf ihr Hinterteil fallen und seufzte. Er hat vollkommen recht. Ich weiß überhaupt nichts über Drachen und über Drachenreiter. Und so wie es aussieht, ist dieser Darrach der einzige, der etwas darüber oder über einen ganz bestimmten Drachen herausgefunden hat. Elea kuschelte sich wieder in Maéls Fell, bevor sie zu sprechen begann: „Na schön. Es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als uns in die Höhle des Löwen zu begeben. Hauptsache, du bist bei mir und lässt mich nicht allein.“ Maél wollte noch darauf etwas erwidern, aber als er sah, wie sie es sich bereits wieder so gemütlich gemacht hatte, brachte er es nicht übers Herz, ihre Ruhe mit unangenehmen Details bezüglich seiner Rolle, die er in Moray zu spielen hätte, zu stören. „Morgen früh zeigst du mir als allererstes die

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