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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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draußen. Er stand immer noch mit dem Rücken zu ihr und blickte in die Ferne. Sie war jetzt direkt hinter ihm, was er nur allzu gut spüren konnte. „Und was wäre, wenn
ich
ihn töte?“ Im ersten Moment war sie über ihre Worte selbst erschrocken. Doch sie kam zu dem Schluss, dass Darrach den Tod verdiente, nach allem, was er Maél angetan hatte. Außerdem wäre er nicht der erste Mensch, den sie töten müsste, um das Leben eines anderen zu retten. Maél zog scharf die Luft ein. Dann drehte er sich zu ihr um und fuhr sie heftig an. „Das wirst du dir ganz schnell wieder aus dem Kopf schlagen! Dieser Mann ist außerordentlich gefährlich und unberechenbar. Du vergisst, dass er ein Zauberer ist, und zwar ein verdammt guter, auch wenn er dies bisher gut zu verbergen wusste. Er beherrscht die schwarze Magie mindestens genauso gut wie ich mein Schwert, wenn nicht sogar besser. Du wirst dich von ihm fernhalten! Hast du verstanden? Schwöre es mir!“ Elea tat so, als ob sie die letzten Worte Maéls nicht gehört hätte. Sie sah zum Himmel hoch. „Ich glaube, es wird schon hell. Ein Glück. Dann können wir uns endlich auf den Weg machen.“ Sie drehte sich blitzschnell um und ging zurück in die Höhle, um sich anzuziehen. Maél folgte ihr und hielt sie grob am Arm zurück. „Schwöre mir, dass du dich Darrach nicht nähern wirst!“, knurrte er sie an. „Ich werde dir gar nichts schwören. Zumal ja noch nicht einmal feststeht, ob wir in Moray überhaupt ankommen. Und jetzt lass meinen Arm los! Du tust mir weh. Konzentriere dich lieber auf den Rückweg! Du hast eben selbst gesagt, dass du nicht klar denken kannst“, gab sie bissig zurück. Er ließ ihren Arm erschrocken wieder los und begann sich wie wild die Haare zu raufen. Elea zog ihre noch nassen Kleider geschwind an und hielt ihm seine vor die Nase. Er riss sie wutschnaubend an sich und zog sie sich hektisch über. „Dieses Gespräch ist noch nicht beendet.“
    „ Wie du willst. Von mir aus können wir noch tagelang darüber diskutieren, wie wir aus diesem Schlamassel herauskommen, aber bitte nicht in diesem Sumpf“, erwiderte sie schnippisch. Er strafte sie mit einem grimmigen Blick, nahm ihre Hand und zog sie mit sich zur Kante des Felsens. Der Morgen dämmerte schon, sodass Elea weit über das Sumpfgebiet, das sich vor ihr erstreckte, sehen konnte. Es sah alles andere als gangbar aus. Überall waren riesige Wasserpfützen und Schlammlöcher zu erkennen, ganz zu Schweigen von den gefährlichen morastigen Unwegsamkeiten. Zu allem Übel begann Elea, schon wieder in ihren nassen Kleidern zu frieren, da auf dem Felsen ein frostiger Wind wehte. Maél machte sich sofort an den Abstieg. Nach ein paar Schritten befahl er Elea in schroffem Ton, ihm zu folgen. Der Felsen war bereits getrocknet, sodass er wesentlich griffiger war als in der Nacht. Es dauerte nicht lange, da setzte Maél einen Fuß auf den Erdboden. Er ließ Elea erst gar nicht zu Ende klettern, sondern umfasste ihre Taille und hob sie die letzten drei Schritte einfach von der Felswand zu sich auf die Erde. „Und nun? In welche Richtung müssen wir jetzt gehen?“
    „ Ich höre schon Jadoras aufgeregte Stimme. Wir müssen da lang. Die Frage ist nur, ob wir unbeschadet dorthin gelangen. Du bleibst auf jeden Fall an meiner Hand!“ Elea konnte seiner Stimme entnehmen, dass er immer noch verärgert war. Sie nickte ihm lächelnd zu, was er sofort mit einem wütenden Schnauben quittierte. Es wird nicht mehr lange dauern und er verfällt wieder in seine düstere Stimmung und zieht sich von mir zurück. Elea hatte schon einen spöttischen Spruch auf der Lippe. Sie verkniff ihn sich jedoch, um ihn nicht noch mehr zu reizen. Mit ihr an der Hand drehte er sich knurrend um und setzte sich in Bewegung.
    Es gelang ihm, einen sicheren Weg zwischen den Felsen hindurch und zum größten Teil über sie bis zum Lager zu finden. Dort herrschte unter den Kriegern große Aufregung. Jadora schrie seinen Soldaten verzweifelte und sinnlose Befehle zu, scheinbar nur um seine Hilflosigkeit und Panik darüber zu überspielen, dass Maél und Elea spurlos verschwunden waren. Elea hatte Mitleid mit ihm und rief schon von weitem seinen Namen. Als er ihre Stimme vernahm, hellte sich sein Gesichtsausdruck sofort auf und er kam auf die beiden zugerannt. „Wo ward ihr, verdammt nochmal? Ich dachte schon, ihr seid in diesem verfluchten Sumpf für immer untergegangen. Als ich heute Morgen aufwachte, wollte ich meinen Augen nicht

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