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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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verspürt, als er sie verließ. Und sein Verdacht bestätigte sich auch. Ihre Gelassenheit und Ruhe, die sie während der Geburt an den Tag gelegt hatte, waren einer ernsthaften Miene gewichen, die sich auch in den Gesichtern der vier Kinder widerspiegelte. Auch er wurde von dieser Anspannung ergriffen, die solange anhielt, bis Elea endlich die Mutter mit den vier Kindern anlächelte und alle offensichtlich erleichtert durchatmeten - Elea eingeschlossen.
    Das Geräusch von herannahenden Reitern war jetzt schon sehr nahe. Maél riss sich vom Fenster los und ging zu Arok hinüber. Eine zentnerschwere Last war von ihm gefallen.
Sie ist unglaublich! Sie hat nicht nur einen unbeugsamen Willen. Sie hat auch den Mut eines Löwen
. Eleas Heldentat, deren Zeuge er eben in diesem kleinen Zimmer war, ließ seine schon längere Zeit in ihm schwelende Zerrissenheit aufflammen. Er fühlte sich zu Elea mehr denn je hingezogen und sein Verlangen, mit ihr zusammen sein Leben zu verbringen, war größer als jedes andere Verlangen, das er bisher empfunden hatte, wenn man von dem Verlangen, ihren atemberaubenden Körper zu besitzen, einmal absah. Ihr gütiges Wesen und ihre selbstlosen Taten machten ihm allerdings mehr als deutlich, dass er – die Verkörperung des Bösen – diese Frau nicht verdiente. Und als ob das nicht schon schlimm genug war, war ihr Leben allein durch seine Existenz bedroht.
Könnte ich mich nur in mein Schwert stürzen! Dann wäre sie in der Lage, Darrach und Roghan zu entkommen. Aber leider hat Darrach auch hierfür Vorsorge getroffen.
    Zwei Reiter kamen herangaloppiert: ein Mann und eine Frau. Sie ließen ihre Pferde einfach stehen und eilten in das Haus. Der Jubel und die Freude im Haus waren unüberhörbar, schon gar nicht für Maél. Das stimmte ihn noch düsterer. Er empfand Neid, Neid auf diese Gefühle, die niemand dieser Familie wegnehmen konnte. Alles Gefühle, die in seinem Leben keinen Platz hatten, die er nie haben durfte und die er nicht verdiente zu haben.
Ich bin verdammt! Auf immer und ewig!
Der Krieger spürte auf einmal wie eine übermächtige Erschöpfung von seinem Körper Besitz ergriff. Er ließ sich kraftlos auf den Boden nieder und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand des Stalls. Es dauerte nicht lange, da fielen ihm die Augen zu.
    Als Elea aus dem Haus trat, schweiften ihre Augen suchend über den kleinen Hof, der dank des Mondscheins nicht vollständig in nächtliche Schwärze eingetaucht war. Endlich entdeckte sie Maél, der etwas versteckt hinter Arok auf dem Boden saß und offenbar schlief. Sie steuerte raschen Schrittes auf ihn zu. Mit der kleinen Öllampe, die sie dabei hatte, konnte sie seinen entspannten friedlichen Gesichtsausdruck erkennen. Sie überlegte, ob sie ihn noch eine Weile so schlafen lassen und sich einfach an ihn kuscheln sollte, da sie unglaublich müde war. Unentschlossen stand sie vor ihm. Schließlich nahm ihr der Mann die Entscheidung ab. Er schlug die Augen auf: „Was ist, kleine Heilerin? Wieso stehst du so unschlüssig da?“
    „ Ich habe überlegt, ob ich dich wecken soll oder nicht. Du sahst so zufrieden aus und dieser Anblick ist äußerst selten.“ Maél räusperte sich verlegen und erhob sich. „Bist du fertig? Können wir gehen?“ Nun räusperte Elea sich unsicher. „Kyra hat mich gebeten, diese Nacht hier zu verbringen. Sie würde sich dann sicherer fühlen und ihre Familie könnte mich als Dankeschön ein bisschen verwöhnen. Die Hebamme, die ihr Gemahl mitgebracht hat, hat nur schnell das Baby versorgt und ist wieder in ihr Dorf geritten, da auch dort eine Frau in den Wehen liegt.“ Maél erhob sich und sah zu dem einsamen Pferd vor dem Haus, das, bevor er eingeschlafen war, noch Gesellschaft hatte. Er hatte tatsächlich so tief geschlafen, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie jemand den Hof verlassen hatte. Er sah wieder zu Elea. „Ich habe natürlich noch nicht zugestimmt. Ich sagte ihr, dass ich dich erst fragen wollte.“
    „ Wenn du es möchtest, dann bleibe ruhig. Ich reite zu den anderen in die Herberge.“
    Während er sprach, hatte er seinen Fuß bereits im Steigbügel stecken. Elea sah ihn verdattert an. „Ähm, ... du hast nichts dagegen, dass ich von dir mehr als drei Schritte entfernt bei Fremden übernachte?“
    „ Nein. Warum auch? Du sagst mir ja ständig, dass du mich liebst. Also brauche ich mir wohl keine Gedanken mehr darüber machen, dass du vor mir wegläufst. Außerdem hast du dir ja in den Kopf gesetzt, mich

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