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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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Kyras nächste Wehe sich schon wieder aufbaute. Sie eilte zu ihr, damit sie sich auf sie stützen konnte. Elea zeigte ihr wieder, wie sie atmen sollte. Anschließend schickte sie die Frau und Julen in den Wohnraum, da dort wesentlich mehr Platz zum Umhergehen war als in dem engen Schlafzimmer. Elea blieb mit dem kleinen Jungen zurück. „Ich kenne jetzt von jedem den Namen nur noch nicht von dir.“
    „ Fineen“, antwortete der Junge mit leiser Piepsstimme. „Fineen, du kannst mir jetzt helfen, das Bett deiner Mutter frisch zu machen. Es ist ganz nass geschwitzt. Weißt du, wo frische Bettwäsche ist?“ Der Junge sprang von der Truhe und deutete darauf. Nachdem Elea die Decke, das Kissen und das Betttuch entfernt hatte, holte sie alles, was sie benötigte, aus der Truhe und bezog mit Hilfe von Fineen das Bett neu. Die Pausen zwischen den Wehen wurden immer kürzer, sodass Kyra kaum noch Zeit hatte sich zwischendurch zu erholen. Deshalb ging Elea zu ihnen hinüber. Als sie in den Wohnraum trat, entdeckte sie zu ihrer Überraschung Maél. Er saß am Tisch und hielt sich nicht, wie sie dachte, draußen bei den Pferden auf. Er sah sie mürrisch und angespannt an, während Elea ihn aufmunternd anlächelte. Femi, die neben Maél auf der Bank saß, kam auf sie zugerannt: „Maél hat uns beim Feuer machen geholfen.“ Elea sah mit großen Augen zu Maél, der ihrem Blick auswich.
Er hat den Kindern tatsächlich geholfen und ihnen dann noch seinen Namen verraten. Dann hilft er mir vielleicht doch noch.
Elea führte Kyra wieder in das Schlafzimmer. Die Kinder folgten ihnen im Gänsemarsch. Nachdem sie Kyra zurück ins Bett geholfen hatte, gab sie noch ein paar Anweisungen. Dann ging sie wieder zu Maél. „Maél, ich brauche meine kleine Tasche. Kannst du sie mir draußen aus meinem Rucksack holen?“ Der Mann griff wortlos neben sich auf die Bank und hob unversehens die Tasche in die Höhe.
Auch daran hat er gedacht.
    Aus dem Schlafzimmer drang wieder lautes Keuchen und Schmerzensschreie, bei denen Maél zusammenzuckte. „Maél, das Baby wird jetzt gleich kommen. Ich brauche deine Hilfe.“
    „ Das kannst du vergessen! Ich mache keinen Schritt in dieses Zimmer“, erwiderte er mit kalter Stimme. „Maél, du sollst nichts anderes tun, als Kyras Hand halten, wenn sie presst.“
    „ Ihre Kinder können ihr die Hand halten“, sagte er hartherzig. „Sie wird ihnen ihre Hand vor Schmerzen zerquetschen. Ich kann mich heute noch an den Schmerz erinnern, als Breanna mir die Hand drückte und ich war schon dreizehn Jahre alt. Bitte! Dir wird es nichts ausmachen, aber Kyra wird es helfen. – Du musst nicht gleich mit reinkommen. Ich rufe dich, wenn es soweit ist. Bitte!“ Elea sah ihn flehend an. Maél konnte diesem Blick nicht lange Stand halten. Er sah sie mit einer steilen Falte zwischen seinen Augen an und knurrte irgendetwas Unverständliches, was Elea als Zustimmung deutete. Dann verschwand sie wieder im Schlafzimmer. Bis auf Julen, der seine Mutter immer wieder streichelte, saßen die Kinder wieder auf der Truhe. Elea nahm das kleine Messer aus ihrer Tasche und teilte den Lederriemen in zwei Teile. Anschließend ließ sie sie in den Becher Branntwein fallen.
    Kyra war von den schnell aufeinanderfolgenden Wehen völlig außer Atem. „Elea, ich glaube es ist soweit. Der Druck wird immer stärker. Ich kann es kaum noch aushalten“, keuchte die werdende Mutter. „Lasst mich mal nachsehen!“ Elea tastete nach dem Köpfchen und tatsächlich konnte sie es fühlen. Sie atmete tief durch und rief schnell nach Maél, bevor die nächste Wehe kam. Maél kam unverzüglich, hatte aber seine Augen starr auf Eleas gerichtet, die ihn dankbar ansah. „Kyra, das ist Maél. Er wird Eure Hand halten, wenn Ihr presst.“ Maél nickte nur knapp der bald fünffachen Mutter zu, während Kyra den düsteren Mann misstrauisch beäugte. Elea stellte einen Stuhl neben Kyra, auf den er sich setzen sollte. Sie selbst ging ans Fußende und forderte Kyra auf, möglichst weit mit ihrem Schoss zu ihr vor zu rutschen. Dann legte Elea die abgezogene, nass geschwitzte Bettwäsche unter den Schoß und schob ihr noch ein paar Kissen unter den Rücken, sodass sie nicht ganz so flach lag. Schließlich schickte sie die beiden kleinsten Kinder in die Wohnküche, während die beiden ältesten sich auf die andere Seite von Kyra stellen sollten, um ihr zwischen den einzelnen Wehen die Stirn zu kühlen.
    Maél ließ die junge Frau die ganze Zeit über nicht

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