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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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die halbverheilten Wunden auf deinem Rücken, die aussehen, als stammten sie von einer Peitsche.“ Besorgnis und Mitgefühl spiegelte Kyras Gesicht wider. Mehr hatte die Frau jedoch nicht zu sagen, sodass Elea sich endlich aus dem unangenehmen Gespräch entlassen fühlte.
     

    Es waren bereits alle Gäste bis auf Jadora und Maél eingetroffen. Kyra und Duncan hatten nur zwei befreundete Familien aus Galen eingeladen, die jeweils mit einem Wagen voller Kinder ankamen. Elea zählte insgesamt fünfzehn Kinder, Klein-Elea eingeschlossen. Bei der Kinderschar, die allein schon den großzügigen Wohnraum in Beschlag nahm, kam es gerade recht, dass Jadora nicht noch seine fünf Krieger mitzubringen gedachte. Alle begrüßten Elea herzlich. Sie hatten schon von ihrer heldenhaften Tat im Dorf gehört und wussten, dass sie in Begleitung eines königlichen Soldatentrupps war. Plötzlich konnte man im Haus herannahendes Pferdegetrappel vernehmen. Femi und Julen rannten sofort aus dem Haus und kamen gleich wieder jubelnd hereingerannt. „Es sind Maél und Jadora, Elea.“ Eleas Herz begann auf einmal, wie wild in ihrer Brust zu klopfen. Sie stand wie angewurzelt da und starrte auf die Tür.
Er ist tatsächlich gekommen!
Als erster erschien Jadora, der ihr mit einem breiten Grinsen zuzwinkerte. Dann folgte ihm auch schon Maél, der seinen Kopf etwas einziehen musste, um bei seiner Größe durch die Tür zu passen. Mit seinem schwarzen Haar, das ihm verwegen etwas ins Gesicht fiel, und seinem blauen und dunklen Auge, mit denen er Elea in dem großen Treiben, umgeben von der riesigen Kinderschar, sofort entdeckte, sah er zugleich umwerfend und furchteinflößend aus. Seine Narbe auf seiner Wange und seine durchweg rabenschwarze Kleidung und nicht zuletzt seine düstere Miene wirkten auf die Gäste mehr als einschüchternd. Dies konnte Elea unschwer von ihren Gesichtern ablesen. Zudem erstarb jegliches Gespräch bei seinem Erscheinen.
Warum muss er sich nur so finster geben!? Na ja. Immerhin trägt er nicht seine Maske.
    Auch Mael hatte sich scheinbar einer gründlicheren Körperreinigung gewidmet: Er war frisch rasiert und hatte sich sein langes Haar etwas gekürzt. Außerdem trug er frische, saubere Kleidung. Auf seinen Brustpanzer hatte er - ebenso wie Jadora – verzichtet. Beide Krieger führten zu allem Übel aber ihr Langschwert mit sich. Nachdem Maél einen kurzen abschätzenden Blick auf die Anwesenden geworfen hatte, saugten sich seine Augen an Elea fest. Sie war froh darüber, dass sie sich nicht von Kyra hatte überreden lassen, ein Kleid zu tragen. In einem solchen hätte sie sich wie nackt gefühlt. Unter seiner intensiven Musterung konnte Elea es zu ihrem Ärger nicht verhindern, dass ihr heiß die Röte ins Gesicht stieg.
    Als Duncan sich den beiden Kriegern näherte, um sie den anderen Gästen vorzustellen, wagte Elea einen Blick zu Kyra, der Maéls alles andere als harmlos wirkender Blick nicht entgangen war. Die Frau rang sich ein Lächeln ab, war aber sichtlich in Sorge um Eleas Leib und Leben.
    Die beiden befreundeten Paare begrüßten die Krieger äußerst zurückhaltend und mit ängstlichen Blicken. Die Kinder hingegen verhielten sich ihnen gegenüber ungezwungen und furchtlos und umringten sogar Maél hartnäckig, um sein Schwert zu bestaunen. Elea nickte den beiden Männern lediglich zu. Maéls Gegenwart und sein Auftreten schüchterten sie so sehr ein, dass sie keine Worte fand. Aber auch Maél schwieg beharrlich, was jedoch überhaupt nicht auffiel, da Jadora, der sich offenkundig mehr als wohl bei Kyra und Duncan fühlte, das Reden für beide übernahm. Dem Hauptmann war es schließlich zu verdanken, dass das Eis brach. Seine gesellige und freundliche Art nahm alle sofort für ihn ein.
    Elea war erleichtert, als die Kinder sie belagerten und sie baten, ihren Freunden nochmal die spannende Gutenachtgeschichte vom Abend zuvor zu erzählen. Nachdem sich alle Ankömmlinge die kleine Elea von der Nähe betrachtet hatten – mit Ausnahme von Maél - und Kyra ausführlich Eleas Heldentat geschildert hatte, bat Duncan, alle Platz zu nehmen. Die kleineren Kinder setzten sich an den gewöhnlichen Esstisch, während die größeren sich zu den Erwachsenen an die Festtafel setzen durften. Elea schaffte es irgendwie, einen Platz neben Maél zu ergattern. Sie zog es vor, an seiner Seite zu sitzen. So fühlte sie sich weniger seinen intensiven Blicken ausgesetzt. Jadora saß ihnen gegenüber. Er erzählte ununterbrochen

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