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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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und beantwortete geduldig alle Fragen, auch die unangenehmen, die auf seinen derzeitigen Auftrag abzielten. Er stellte Elea als Tochter eines guten Freundes aus seiner Jugendzeit dar, die aufgrund ihrer außerordentlichen Begabung des Bogenschießens an den Hof zu König Roghan eingeladen wurde. Elea hätte ihn am liebsten dafür unter dem Tisch ans Schienbein getreten. Andererseits, was hätte er sonst für einen Grund für ihre erwünschte Anwesenheit an Roghans Hof nennen können. Sie konnte nur hoffen, dass niemand auf eine Kostpobe ihrer Schießkunst Wert legte. Dazu war sie überhaupt nicht aufgelegt.
    Nach einer Weile gab Duncan das Zeichen, dass das Essen aufgetischt werden konnte. Während er den Rehbraten zerlegte, stellte Elea zusammen mit Julen und Conner große Schüsseln mit dampfendem Eintopf und Körbe mit frischem Brot auf den Tisch.
    Auch während des Essens hörte Jadora nicht auf, aus seinem ungeheuren Schatz an Anekdoten zu schöpfen, denen die Bewohner Galens und die Kinder gespannt lauschten. Elea nahm von seinen Erzählungen kaum Notiz. Sie konzentrierte sich auf ihren Teller, mit den himmlisch schmeckenden Speisen, und vermied es, versehentlich Maél zu berühren. Dies war jedoch aufgrund der Enge, die an der Tafel herrschte, alles andere als leicht. Völlig unerwartet, vernahm sie plötzlich seine Stimme, die zu ihr zu sprechen schien, da er sich ihr zugewandt hatte. „Das Essen ist doch genau nach deinem Geschmack! Frisches Brot und Eintopf. Danach hast du dich doch die ganze Zeit gesehnt!“
    „ Ja. Ich durfte mir etwas wünschen“, antwortete sie leise und wortkarg. Maél sah sie immer noch von der Seite an, während Elea sich weiterhin aufmerksam ihrem Eintopf widmete. „Du siehst erholt aus. Die zwei Tage hier bei der Familie haben dir offensichtlich gut getan. Und ein bisschen Fett scheinst du auch wieder angesetzt zu haben.“ Darauf konnte Elea nicht umhin, ihm spitz zu entgegnen: „Mein Körper hat sich vielleicht erholt, aber in mir sieht es noch genauso chaotisch aus wie vor unserem Halt in Galen, angesichts meiner unveränderten Gefühle für dich.“ Mit diesen Worten verließ Elea ihre defensive, eingeschüchterte Haltung und sah Maél eindringlich in die Augen. Nun war er es, der sich mit grimmigem Gesichtsausdruck wieder seinem Teller widmete und das Gespräch auf sich beruhen ließ. Elea ging auch nicht weiter darauf ein, da sie wusste, dass sie später in der Herberge noch genügend Zeit hätte, sich mit ihm auseinanderzusetzen. Aber eigentlich wollte sie sich gar nicht mit ihm streiten. Sie wollte einfach nur mit ihm zusammen sein, seine Wärme und seinen Körper spüren, so wie es ihr immer beim Reiten oder nachts unter dem Schlaffell vergönnt war.
    Es dauerte nicht lange, da konnte Elea unschwer erkennen, dass Maél die fröhlich gestimmte Runde und die lärmenden und lachenden Kinder, die vergebens versuchten, ihm eine spannende Geschichte aus seinem Leben zu entlocken, mehr als unangenehm waren. Er verhielt sich ihnen gegenüber unfreundlich und warf ihnen immer wieder böse Blicke zu. Eine Weile nach dem Essen gab er Jadora schließlich übellaunig das Zeichen zum Aufbruch. Elea versprach Kyra, noch einmal vorbei zu kommen, um sich richtig zu verabschieden, bevor sie ihre Reise fortsetzen würden. Die Frau bedachte sie wieder mit einem beunruhigten Blick, den sie zwischen ihr und Maél hin und her schweifen ließ. Elea nahm die besorgte Frau in den Arm und ließ sie wissen, dass alles in Ordnung sei und kein Grund zur Sorge bestehe. Dann schnappte sie sich ihren Rucksack und begleitete die beiden Männer nach draußen. Maél steuerte immer noch in eisernes Schweigen gehüllt eilig auf Arok zu, der sich in der Zwischenzeit zu einer Stute gesellt hatte, die vor einem Wagen der Gäste gespannt war. In rüdem Ton brummte Maél etwas Unverständliches seinem Pferd zu. Elea hatte sich gleich an Maéls Fersen geheftet, um ihn zur Rede zu stellen.
    „ Hättest du nicht etwas freundlicher sein können? Und den Kindern hättest du ruhig dein Schwert zeigen oder ihre Fragen beantworten können, anstatt sie mit deinem grimmigen Blick zu verscheuchen!“
    „ Für den Häscher des Königs ziehmt es sich nicht, freundlich zu sein. Außerdem entspricht es nicht meiner Art, den geselligen Gesprächspartner zu spielen.“ Die Bitterkeit in seiner Stimme war unüberhörbar. Er stieg auf Arok und streckte die Hand nach ihr aus. „Los! Komm! Lass uns von hier verschwinden!“

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