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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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sie mit ihrem Frühstück das Zimmer betrat. Elea trug immer noch ihr Nachthemd, das sie an diesem Tag auch nicht auszuziehen gedachte, worüber Belana selbstverständlich im ersten Moment nicht begeistert war. Doch da sie das Zimmer an diesem Tag ohnehin nicht verlassen musste und die meiste Zeit im Bett verbringen würde, ließ die Hofdame sie gewähren. Während sie hungrig und weniger manierlich als sonst das Frühstück einnahm, was Belana ebenfalls nur mit hochgezogener Augenbraue zur Kenntnis nahm, informierte die ältere Frau sie über den Ablauf des nächsten Tages. Die zeitaufwendigste Vorbereitung würde ihr Haar benötigen, da Belana sich eine ausgefallene und komplizierte Frisur ausgedacht habe, von der sie nicht sicher war, ob sie ihr überhaupt gelingen würde. Elea konnte nicht umhin, die Augen zu verrollen. „Belana, warum macht Ihr Euch so viel Arbeit mit meinem Haar? Lasst es doch einfach offen! So kommt es doch am besten zur Geltung. Und das ist es doch, was König Roghan letztendlich will.“
    „ Elea, lasst Euch einfach überraschen. Ich kenne Euch nun schon lange genug, um zu wissen, dass Euer Haar Euch nur eine Last ist und ihr es schändlich vernachlässigt. Aber Ihr werdet vielleicht sogar angenehm überrascht sein, wenn Ihr seht, was für eine Frisur ich mir zu dem Kleid, das Ihr tragen werdet, einfallen ließ. Ich verspreche Euch auch, so wenig Nadeln wie möglich zu verwenden.“ Elea seufzte laut. „Also schön. Meinetwegen. Wenn Euch so viel darin liegt.“
    „ Ja. Mir liegt sehr viel daran. Euer Haar ist nicht gerade alltäglich und ich meine jetzt nicht die drei roten Strähnen oder die Tatsache, dass es bei Nacht rot glüht. Es ist zugleich wunderschön und widerspenstig wie Ihr selbst es seid, sodass es geradezu eine Herausforderung ist, es zu bändigen. Eine Herausforderung, die ich jedoch gerne annehme. – Also ich werde morgen recht früh zu Euch hereinschneien. Deshalb geht früh zu Bett, damit Ihr ausgeschlafen seid. Ich werde heute nicht mehr vorbeischauen. Ich habe noch einiges vorzubereiten. Sie drehte sich schon zum Gehen um, als Ihr noch etwas einfiel. „Ach ja, Elea. Ähm... Ihr wisst sicherlich schon, dass Maél Euch begleiten wird, auf dem Weg zum Drachonya-Platz. Also ich habe versucht, König Roghan davon zu überzeugen, dass Finlay es genauso gut machen könnte. Aber er ließ sich nicht davon abbringen. Es tut mir leid, aber Ihr werdet diesen seelenlosen Kerl ertragen müssen.“
    „ Belana, macht Euch wegen ihm keine Sorgen. Ich werde so mit mir und meiner Angst vor dem Volk und der Stadt beschäftigt sein, da könnte, glaube ich, ein Rachegott, neben mir stehen. Ich würde ihn nicht wahrnehmen“, sagte Elea in verbittertem Ton. „Kind, es wird alles halb so schlimm werden! Glaubt mir!“ Belana lächelte Elea noch aufmunternd zu und atmete laut seufzend die Luft aus, während sie das Zimmer verließ. Elea aß noch sämtliche Teller und Schüsselchen leer und trank zwei Becher Tee, bevor sie sich schwerfällig nach dem reichlichen Essen aufs Bett warf. Maél! Was wird nur aus uns werden? Was wird geschehen, wenn ich den Drachen gefunden habe? Sie wurde mit einem Mal von solcher Sehnsucht nach ihm ergriffen, dass sie sich kurzerhand wieder vom Bett erhob und ihren Rucksack holte. Wieder auf dem Bett sitzend holte sie das Beutelchen mit seinen abgeschnittenen Haaren heraus und roch hinein. Es war nur noch ein Hauch seines Duftes wahrzunehmen. Anschließend überprüfte sie noch den Inhalt des Rucksacks. Sie würde auf jeden Fall noch Unterwäsche und wärmere Kleidung für die Reise in den Akrachón brauchen. Ihre kleine Tasche mit den Arzneimitteln musste sie auch noch auffüllen. Verbandsmaterial hatte sie gar keines mehr und Weidenrindentee, Arnikatinktur und Wundsalbe waren auch so gut wie aufgebraucht. Sie steckte wieder alles in den Rucksack zurück und streckte sich auf dem Bett aus. Außer das Knacken der Holzscheite vernahm sie keine Geräusche. Das Warten auf das nächste Knacken wirkte jedoch so einlullend, dass Elea schon nach einer kurzen Weile in einen tiefen Schlaf gesunken war.
     

    Die junge Frau steht mit geschlossenen Augen aufrecht da. Sie sieht aus, als schliefe sie. Ihre Arme hängen locker an ihrem Körper hinunter. Sie ist von einem warmen, orangeroten Licht umgeben, das von allen Seiten glitzernd reflektiert wird. Plötzlich fühlt sie etwas Kühles und Nasses unter ihren Füssen. Sie schlägt die Augen auf, um nachzusehen, woher

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