Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
Vom Netzwerk:
abzuschießen. Erst als sie den letzten Pfeil abgeschossen hatte, schaute sie zu Maél hinüber, der wie ein Wahnsinniger von einem durchbohrten Fisch zum nächsten hechtete. Er hörte erst auf, als er den letzten beiden, die er verfehlt hatte, noch hinterher geschwommen war und sie gepackt hatte. Triefend vom Wasser erhob er sich aus dem Fluss und schritt an das Ufer, wo Elea bereits lachend ihre Beute auf einen Haufen geworfen hatte. Im Hintergrund konnte man lautes Gelächter der Krieger vernehmen. „Also ich denke, dass zwölf Fische für uns alle zum Frühstück genügen werden, meinst du nicht auch?“
    „ Ich habe dich unterschätzt. Ich wusste, dass du eine gute Schützin bist. Aber, dass du so gut und vor allem so schnell bist, hätte ich niemals für möglich gehalten“, sagte er außer Atem. Jadora kam herbeigeeilt und ließ verlauten: „Also so ein unterhaltsames Schauspiel könnte ich mir öfter ansehen. Und endlich kriegen wir mal etwas anderes zu essen als Kaninchenfleisch. Das ist wahrlich eine willkommene Abwechslung.“
    „ Maél, wenn du nichts dagegen hast, würde ich jetzt gerne baden. Du kannst mit Jadora die Fische zum Lager bringen. Ich komme schon allein zurecht.“ Der tropfnasse Mann betrachtete Elea stirnrunzelnd. „Aber ich werde ein Auge auf dich haben. Geh nicht weiter stromabwärts.“ Er sah ihr so lange eindringlich in die Augen, bis sie ihm ernst zunickte. Daraufhin sammelten die beiden Männer sämtliche aufgespießte Fische auf und machten sich auf den Weg zurück zum Lager. Jadora brach, wie zu erwarten war, nach wenigen Schritten das Schweigen. „Wenn Darrach dich, seinen gnadenlosen Bluthund, so sehen würde...?“ Maél blieb jäh stehen und zischte ihn an. „Wenn du ein Wort darüber, was zwischen mir und Elea ist, gegenüber irgendjemand verlierst und sei es nur gegenüber deiner Frau, dann bring ich dich um und deine Frau auch!“
    „ Keine Sorge! Bei mir ist dein Geheimnis gut aufgehoben.“
    „ Und sorg dafür, dass deine Männer ebenfalls ihr Maul halten, sonst kümmere ich mich darum!“ Die Männer setzten ihren Weg fort. „Maél, ich bin nicht blind. Dir liegt etwas an diesem Mädchen. Wer weiß, vielleicht bist du doch fähig, jemanden zu lieben. Was aber noch wichtiger ist, du bedeutest ihr offensichtlich etwas. Schnapp sie dir und verschwinde von hier! Versteck dich mit ihr, meinetwegen, in Boraya, und werdet glücklich!“, forderte Jadora ihn auf. „Liebe! Ich weiß gar nicht, was das ist. Außerdem habe ich das Recht verwirkt, glücklich zu sein“, erwiderte er verbittert. „Elea ist gerade dabei, dir beizubringen, was Liebe ist und ich muss sagen, du lernst verdammt schnell,“ sagte er in amüsiertem Ton, was Maél nur mit einem missmutigen Brummen kommentierte. „Eine Sache musst du mir aber noch verraten. Wie schaffst du es nur, dich bei ihren weiblichen Reizen so zurückzuhalten. In der Nacht, als du sie an den Baum gehängt hast und sie so brutal geküsst hast, da dachte ich noch, es würde nicht mehr lange dauern, bis du sie dir mit Gewalt nimmst. Und jetzt teilst du mit ihr das Nachtlager, ohne sie anzurühren.“
    „ Es ist nicht leicht, aber es ist zu bewältigen. Vielleicht habe ich in der Hinsicht euch Menschen gegenüber einen Vorteil,“ sagte er ungerührt.
    Im Lager wurden sie ungeduldig von den Kriegern erwartet, die schon dabei waren, ein Feuer zu machen. Maél entledigte sich seiner nassen Kleider, was Jadora jedoch nicht daran hinderte, weiter in ihn vorzudringen. Für ihn war dieses heikle Thema längst nicht abgehakt. „Du kannst mir nichts vormachen, Maél. Ich habe gesehen, wie du sie ansiehst. Sie ist eine Schönheit. Und nicht allein die macht sie für dich außerordentlich begehrenswert. Ich kenne dich schon ein paar Jährchen. Du brauchst Herausforderungen und solch eine ist sie - mit ihren Fähigkeiten, Geheimnissen und ihrer spitzen Zunge. Und dass sie sich dir gegenüber so ungehemmt verhält, macht es dir bestimmt nicht gerade leichter! Ich habe euch gestern Abend beobachtet.“
    „ Jadora, verschon mich bitte mit deinem Geschwätz! Kümmere dich lieber um unser Essen! Du kannst dich gleich mal daran gewöhnen, dass wir die nächsten Tage, wenn es sich einrichten lässt, immer mit einer Mahlzeit beginnen werden“, lenkte er von dem ihm offenbar unangenehmen Thema ab. Jadora sah ihn mit hoch gezogener Augenbraue an. „Elea ist es gewohnt, morgens nach dem Aufstehen erst einmal zu frühstücken. Vielleicht

Weitere Kostenlose Bücher