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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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auch bei Kellen beobachtet, wenn sie die letzten zwei, drei Jahre im See schwimmen waren. Sie hatte sich davon aber nicht beeindrucken lassen, da sie in ihm ihren großen Bruder sah. Erst als Breanna ebenfalls Kellens glühende Blicke beobachtet und mit ihr darüber gesprochen hatte, versuchte sie, sich nicht mehr ganz so freizügig zu verhalten. Bei Maél war es jedoch ganz anders. Er hatte sie eben so voller Verlangen angesehen, dass ihr Körper darauf mehr als heftig reagiert hatte. Es war dasselbe Gefühl wie am Abend zuvor, als er zärtlich mit seiner Hand ihren Oberkörper entlang strich. Kalte und heiße Schauer liefen ihr über den Rücken. Und gleichzeitig wurde in ihrem Innersten eine unbekannte heiße Sehnsucht geweckt. Oh, Himmel, hilf mir! Ich glaube, ich habe mich in ihn verliebt!
    Weiter über ihre jüngste Erkenntnis nachgrübelnd, wusch sie noch schnell ihre schmutzigen Kleider im Fluss. Dann packte sie ihre Sachen und machte sich mit für sie untypisch langsamen Schritten auf den Rückweg. Und dann noch diese lästige Geschichte mit meiner Unberührtheit, die offensichtlich wichtig für seinen Auftrag ist. Aber mit meiner Lüge stünde ihm eigentlich nichts mehr im Wege, um mir viel näher kommen zu dürfen. Endlich kam sie am Lager an, wo alle sich bereits schmatzend über die Fische hermachten. Kaum hatte sie sich zu ihnen gesetzt, sprach sie Morgad an, der einzige der fünf Krieger, der sich in Anwesenheit von Maél traute, wenigstens das Wort an Jadora zu richten. Elea hatte noch nie erlebt, dass einer von ihnen Maél direkt angesprochen hatte, es sei denn dieser stellte ihnen in seinem herrischen und herablassenden Ton eine Frage. „Ihr seid wirklich eine außergewöhnliche Frau, Elea. Ich glaube, ich habe noch keinen Mann gesehen, der so schnell und gleichzeitig so zielsicher mit Pfeil und Bogen umgehen kann.“ Während er dies sagte, wanderten seine Augen bewundernd über Eleas Körper und blieben schließlich mit glutvollem Blick an ihren grünen Augen hängen. Dieses Kompliment kam so überraschend, dass Elea die Worte fehlten. Stattdessen räusperte sie sich verlegen und nickte Morgad nur zu. Bevor der Mann zu einer weiteren Bewunderung ansetzen konnte, knurrte Maél ihn mit einem furchteinflößenden Blick an. „Wenn du nicht aufhörst, Süßholz zu raspeln, Morgad, dann werde ich dir deine Zunge herausschneiden!“ Er unterstrich dabei seine Worte, indem er aus dem Schaft seines rechten Stiefels ein Messer herauszog und Anstalten machte, als ob er gleich aufspringen würde, um seine Drohung in die Tat umzusetzen. Morgad zog sofort ängstlich seinen Kopf ein und gesellte sich in sicherer Entfernung von Maél zu seinen Kameraden, woraufhin Maél das Messer wieder zurücksteckte, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Jadora hatte die Szene die ganze Zeit über nur grinsend verfolgt und hielt Elea bereits einen Fisch entgegen. Sie zögerte. Der Vorfall am Fluss war ihr gehörig auf den Magen geschlagen. Doch als sie die erwartungsvollen Blicke von der beiden Männer sah, nahm sie den Fisch, zerlegte ihn und schob sich von Zeit zu Zeit ein Stück in den Mund.
    Sie konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie Maél von Zeit zu Zeit zu ihr aufsah und ihren Blick suchte. Aber sie konnte und wollte ihm jetzt nicht in die Augen sehen.
    Nach dem Essen gab Maél sofort das Zeichen zum Aufsitzen. Er kam zu Elea geritten, die immer noch einen geknickten Eindruck machte, und nahm ihr den Rucksack ab. „Komm schon! Ich beiß dich schon nicht!“ Die Zweideutigkeit seiner Worte ließ ein Lächeln über ihr Gesicht huschen. Nachdem er sie vorsichtig hinter sich auf den Sattel hochgezogen hatte, fragte er: „Hast du noch große Schmerzen? Ich hätte dir eigentlich noch einmal die Wunden auf dem Rücken einsalben müssen. Das muss jetzt bis heute Abend warten.“
    „ Ich glaube, das ist keine so gute Idee, nachdem, was du mir vorhin am Fluss gesagt hast. Das sollte wohl lieber Jadora machen“, sagte Elea in etwas betrüblichem Ton. Sie spürte, wie er sich unter ihren Händen, die auf seinem Bauch ruhten, versteifte. „Wie du meinst!“, antwortete er knapp.
     

    Maél legte ein schnelles Tempo vor. In Anbetracht des herannahenden Winters, der es offensichtlich dieses Jahr eiliger hatte als sonst, ließ er sich schließlich von Jadora dazu überreden, den
Sumpf der verlorenen Seelen
zu durchqueren. Sie wollten versuchen, ihn an seinem nördlichen Rand zu passieren, wo er bereits laut Karte in hügeliges

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