Electrica Lord des Lichts
ich überzeugt. Doch vorher begleitet Ihr mich und helft der Polizei, den Fall des Serienmörders aufzuklären.“
„Nichts dergleichen werde ich tun.“
Außer sich vor Zorn schüttete der Medikus den Inhalt des Reagenzglases in Caydens Richtung. Gerade noch konnte er zur Seite weichen, doch ein paar Spritzer der Flüssigkeit trafen seine Schulter. Sofort weitete sich ein Loch in dem Stoff aus. Während er sich hastig seines Rocks entledigte, damit die ätzende Substanz nicht seine Haut erreichte, huschte der Alte auf kurzen Beinen an ihm vorbei.
„Verdammter Giftzwerg!“ Cayden eilte ihm hinterher.
Nach wenigen Schritten hatte er ihn eingeholt, packte ihn am Kragen und hob ihn hoch. Der Alte zappelte wild, schlug mit überraschender Kraft um sich. Er wusste sich zu wehren. Versuchte es sogar gegen Caydens mentale Fähigkeiten. Doch letztlich gelang es Cayden, in den Strom aus Chaos hinter der faltigen Stirn einzudringen. Der Körper erschlaffte in seiner Hand. Ohne Worte informierte er den Medikus über den endgültigen Tod seines Herrn. Die Augäpfel des Alten huschten hin und her. Bevor Cayden ihn aufweckte, setzte er ihn auf die Füße, wo er vermeintlich friedlich dastand und versuchte, seine Fassung wiederzugewinnen.
„Ihr seid von seiner Art.“
Cayden nickte. „Gibt es eine Karre im Haus?“
Der Alte starrte ihn verwirrt an. Doch Cayden hatte sich abgewandt und durchsuchte den Wust von Papieren auf einem Beistelltisch. Zielsicher griff er jedes Blatt mit Darstellungen zum Bau von futuristischen Apparaturen oder chemischen Waffen. Die Forschungsberichte über entartete Versuche an Menschen übertrafen selbst Caydens Toleranzgrenze. Er hielt es für angebracht, diese Unterlagen zu entfernen, bevor er der Londoner Polizei Hinweise zur Durchsuchung des Herrenhauses geben würde. Es blieben genug Indizien, um den verblichenen Luthias als den gesuchten Serienmörder zu entlarven. Gleichzeitig würde man herausfinden, dass der Verdacht des Mordes an Lilian, unter dem Cayden vermutlich inzwischen stand, unbegründet war.
„Bevor wir gehen, müssen wir noch ein paar Leichen verbrennen“, sagte Cayden über die Schulter hinweg.
Es wäre schwer zu erklären, dass die Seelenlosen draußen im Gang schon tot waren, bevor sie auf sein Schwert trafen.
Offiziell diente das mehrstöckige, stuckverzierte Gebäude in der Bow Street als Gerichtssaal, doch aus verlässlichen Quellen wusste Cayden, dass sich dort die Metropolitan Police befand. Eine inoffizielle Organisation aus fähigen Polizisten.
Er wuchtete die Doppeltüren des Haupteingangs auf und steuerte auf die Tür zu, hinter der er die betriebsamen Geräusche von Schreibmaschinen vernahm. Dr. Salius unternahm einen weiteren Versuch, sich aus Caydens Griff zu winden.
„Wenn Ihr nicht aufhört, werde ich Euch unter meinen Arm klemmen wie ein verzogenes Kind“, zischte Cayden, ohne sein Schritttempo zu drosseln.
Ein entrüstetes Prusten kam zur Antwort, ansonsten bemühte sich Salius, Schritt zu halten.
Alarmiert durch sein plötzliches Erscheinen in dem Großraumbüro sprangen zwei Bobbys von ihren Schreibtischen auf und griffen nach ihren Schlagstöcken. Cayden erhob eine Hand und belegte die Männer mit einem Bann. Ebenso verfuhr er mit den anderen Wachmännern und steuerte auf das verglaste Einzelbüro zu, in dem sich der leitende Offizier befand.
„Was geht hier vor? Wer seid Ihr?“, fragte der Hauptmann.
Bevor Cayden ihn mit einem Bann belegte, war es nötig, dem Polizisten ein paar Gedanken zu induzieren, um die Erklärung im Fall des Serienmörders Luthias effizient zu verkürzen. Ein starker Charakter wie dieser bedurfte einer besonderen Behandlung.
„Lord Maclean“, stellte sich Cayden vor.
Zufrieden beobachtete er, wie der Beamte sich beruhigte und wieder Platz nahm.
„Maclean …“ Der Polizist zog grübelnd die Stirn kraus. „Moment Mal, da war doch was.“ Er griff nach einer Akte von seinem Schreibtisch und präsentierte sie Cayden mit einem wissenden Gesichtsausdruck. „Ihr steht auf der Liste der Verdächtigen im Mordfall der Gräfin Lilian de la Tour in Fort William.“
Cayden bedachte den Offizier mit einem freudlosen Lächeln, während dieser nur kurz von seiner Akte aufblickte. „Anscheinend verfügt Ihr über ein Alibi. Mehrere Zeugen sahen Euch in Begleitung einer Dame.“ Er brummte missmutig vor sich hin.
„Ich bringe wichtige Beweise, um dem Serienmörder das Handwerk zu legen.“
„Wie bitte? Das soll der
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