Electrica Lord des Lichts
schon Sand angesammelt hatte.
Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen, hielt sich eng an Cayden. Irgendwann konnte sie die letzten Stufen überblicken. Neugierig beugte sie sich vor und spähte an Caydens Schulter vorbei auf eine schimmernde Wasserfläche. Tausend silberne Lichter tanzten auf der dampfüberzogenen Oberfläche, reflektierten an den mit Kristallen bewachsenen Wänden zu einem einzigartigen Naturphänomen. Die Wärme hüllte Sue ein, trieb ihr Schweiß auf die Stirn. Frische, kühle Seeluft strömte in sanften Schüben herein, mischte sich salzschwer unter die Schwüle. Instinktiv atmete sie tief ein.
Lächelnd drehte sich Cayden zu ihr. Er musterte er sie mit leicht gehobenen Augenbrauen, um ihre Reaktion auf seine Überraschung auszukosten.
„Die heiße Quelle ist ein weiteres Geheimnis, das Duart Castle birgt. Irgendwann im Laufe der Zeit muss diese Lagune entstanden sein, weil die Felsen sie vom Meer abtrennten.“
Zutiefst erstaunt blickte sich Sue in der halboffenen Grotte um. Vor ihr lag hinter einem Felsvorsprung die raue atlantische See, deren Wasser ganz sicher nicht zum Baden einlud. Hinter ihr die dampfende Oberfläche einer Quelle, deren Maße denen eines großen Badezubers ähnelten, indem vermutlich drei Personen bequem Platz hatten. Entweder geschah dies durch vulkanische Aktivitäten oder das Wasser zirkulierte unter Duart Castle in sehr tiefen Bereichen der Erde und erwärmte sich am Gestein. Möglicherweise lag die kleine Grotte auch an einem günstigen Punkt, sodass sie regelmäßig vom warmen Golfstrom erfasst werden konnte. Für Sue war das, was sie sah, nahezu überwältigend.
„Das ist magisch“, hauchte sie.
Cayden küsste ihren Nacken. Langsam schob er den Umhang von ihrer Schulter. Der weiche Stoff landete wie ein Nest um ihre Füße. Trotz der Wärme überzog ein Prickeln ihre nackte Haut. Sein Arm streifte ihren Rücken, während er seine Kleidung ablegte. Er trat neben sie, nahm sie an der Hand und zog sie mit sich ins Wasser. Sie legte den Kopf zurück und lehnte sich gegen den Beckenrand. Das warme Gestein rieb wohltuend in ihrem Nacken wie der heiße Ziegel, den sie in Winterzeiten unter ihrer Bettdecke barg. Nur dass diese Felsen nicht vorher in einer Feuerstelle erhitzt worden waren. Wasser umspülte ihren Körper, als triebe sie in weichen Wolken dahin. Tief atmete sie die feuchte Luft ein. Das war nicht zu vergleichen mit gewöhnlichen Badezubern, in denen das Wasser gerademal hüfthoch reichte, wenn man drin saß. Wenn sie die Augen schloss, konnte sie sich vorstellen, in einem warmen Meer dahinzugleiten. Langsam hob sie die trägen Lider. Mit einem zufriedenen Seufzer blickte sie zu Cayden, der ihr gegenübersaß.
Seine Gesichtszüge waren weich, sein Lächeln wirkte verträumt. Feine Wasserperlen bildeten sich auf seiner Stirn, lösten sich und glitten in silberglänzenden Rinnsalen an seinen Wangen hinab. Sein Zopf hatte sich gelöst, eine feuchte Strähne klebte auf seiner muskulösen Brust, deren Kuhle von feinen Härchen geschwärzt war. Mit ausgebreiteten Armen stützte er sich am Rand des Beckens ab und beobachtete sie hinter halb gesenktem, dichtem Wimpernkranz.
Sue fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Sein Anblick löste ein heißes Prickeln in ihrem Unterleib aus. Beherzt fuhr sie mit dem Fuß unter Wasser zwischen seine Beine und neckte sanft seine Männlichkeit. Das Blitzen in seinen Augen erregte sie ebenso wie die sich erhärtende Weiche unter ihren Zehen. Gleichzeitig dachte sie an seine zärtlichen Hände, die vorhin jeden Zoll ihres Körpers erkundet hatten.
Ihm entfuhr ein zittriges Seufzen. „Ganz schön kess für eine Lady.“
„Hey!“, rief Sue mit gespielter Empörung. „Immerhin habe ich dich für eine Bestie gehalten.“
Er lachte volltönend. „Und die vermisst du jetzt?“
„Nein“, behauptete sie halbherzig. Denn sie wusste, dass in ihm obgleich seiner Zärtlichkeit ein weiteres Wesen existierte, dass er weitgehend zu bändigen wusste.
„Ich bin immer noch die Bestie, die du bereits kennengelernt hast.“ Er grinste sie an, obwohl seine Stimme ernst klang.
Ehe sie sich versah, beugte er sich vor, zwickte ihr sanft in die Brustwarzen und zog sie durch das Wasser. Sue schnappte vor Überraschung nach Luft und konnte einen sehr undamenhaften Quietschlaut unterdrücken. Sie folgte seiner Bewegung und glitt auf ihn zu. Er wusste genau, was er tat. Der Schmerz war süß und jagte lustvolle Schauder über
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