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Elegie - Fluch der Götter

Elegie - Fluch der Götter

Titel: Elegie - Fluch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Carey
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draußen Wache stand, salutierte vor ihm, als er die Tür hinter sich schloss.
    Cerelinde war wieder in ihre Gemächer eingeschlossen. Als sie allein war, legte sie die Hand auf die massive Holztür und betrachtete ihre gespreizten Finger.
     
    »Und jetzt alle!«, sagte Speros aufmunternd. »Das ist gut, ihr habt es gleich geschafft. Jetzt alle auf den Hebel. Eins, zwei drei … ja !« Er stieß ein triumphierendes Jauchzen aus, als der große Felsblock mit einem lauten Krachen an die richtige Stelle fiel. »Gut gemacht, Jungs!«
    Auf der groben Rampe stieß einer der Tordenstem ein lautes Heulen aus und hob den schweren, angespitzten Stamm, der als Hebel gedient hatte. In Freude über ihre Leistung nahmen die anderen
sein Geheul auf, bis sich Kiesel lockerten und die Luft selbst zu erzittern schien.
    Trotz seiner schmerzenden Trommelfelle grinste Speros. »Weiter! «, rief er und schlich um den hölzernen Schober herum, auf dem der Felsbrocken lag. »Wir sollten uns vergewissern, dass er hält.«
    Er hielt. Die dicken Äste ächzten, und die Seile, mit denen sie zusammengebunden waren, knirschten, doch schließlich kamen sie unter dem Gewicht des Felsens zur Ruhe und stellten ihre Beschwerden ein. Es würde halten. Hoch oben am Rande der Verderbten Schlucht lag Speros auf dem Bauch und robbte sich mit den Ellbogen Zoll für Zoll nach vorn, bis er nach unten sehen konnte.
    Weit unter ihm lag der gewundene Pfad, der an dem ausgetrockneten Flussbett entlanglief. Die Berge, die Fürst Satoris um das Tal von Gorgantum herum erschaffen hatte, waren undurchdringlich, außer vielleicht für einen hartnäckigen Fjeltroll. Da die Tunnel blockiert waren, stellte dieser Pfad den einzigen Weg in das Tal dar. Falls Haomanes Verbündete die Verteidigungsanlagen von Finsterflucht überwinden wollten, mussten sie diesen Weg nehmen.
    Und das würde schwierig sein, denn Speros wollte auch ihn unpassierbar machen.
    »In Ordnung.« Er kroch rückwärts und stand wieder auf. »Wir müssen die Felsbrocken ganz hoch stapeln, so hoch wie möglich. Wenn wir genug Gewicht zusammenbekommen, damit die Spitze dieses Überhangs abbricht …« Er machte eine schneidende Geste. »… dann wird sie den Pfad blockieren. Aber erst müssen wir unseren Hebel in Position bringen.« Er sah sich um und suchte nach einem kleinen Felsbrocken. »Wie wäre es mit dem da?«
    »Ja, Anführer!« Ein Tordenstem-Fjel trottete fröhlich die Rampe aus Baumstämmen hinunter. Sie gab unter seinen heftigen Schritten nach. Er spreizte die Beine und ging in die Hocke, näherte sich mit seiner fassartigen Brust dem Boden und schlang die mächtigen Arme um den Block. Unter einem Regen von Kieselsteinen lockerte er sich. »Wohin wollt Ihr ihn haben?«
    »Hierhin.« Speros deutete auf die Stelle.

    Der Fjel grunzte und watschelte darauf zu. Es ertönte ein zweites Krachen, als er seine Last vor dem Schober ablegte. »Das wär’s.«
    »Ausgezeichnet. Mal sehen, ob es funktioniert.« Speros nahm den Hebel an sich, überprüfte ihn und rammte das angespitzte Ende unter den gewaltigen Felsen, den sie vorhin bewegt hatten. Den Mittelteil legte er über den kleineren Felsen, der als Drehpunkt dienen sollte, und drückte mit seinem ganzen Gewicht auf das stumpfe Ende.
    »Vorsichtig, Anführer«, brummte einer der Tordenstem.
    »Keine Sorge.« Speros sprang auf den Stamm. Nichts regte sich. »Kannst du es bewegen, Gorek?«
    Der Fjel zeigte die Spitzen seiner Augenzähne in einem bescheidenen Lächeln. »Wahrscheinlich.« Er näherte sich dem Stamm, packte die raue Borke mit seinen krallenbewehrten Händen und drückte.
    Es bewegte sich, und das gesamte Gebilde ächzte.
    »In Ordnung!«, sagte Speros hastig. »Einer also, oder höchstens zwei von euch. Daran arbeiten wir später weiter. Kommt, Jungs, wir beladen den Schober.«
    Hufgetrappel erschallte auf dem Pfad, der von der Festung Finsterflucht herführte, während die Fjel eine Kette bildeten und den hölzernen Schober hoch mit losen Felsbrocken und Steinen beluden. Speros trat vor und begrüßte den heranpreschenden Reiter. Es war Tanaros. Außer dem Helm war seine Rüstung vollkommen schwarz. Er saß auf dem schwarzen Schlachtross, das er in den Mittlanden für sich beansprucht hatte, und betrachtete das Ganze.
    »Heerführer!« Speros spürte, wie sich sein Gesicht zu einem abermaligen Grinsen verzog. »Seht Ihr, was wir hier gemacht haben?«
    »Allerdings.« Tanaros zügelte sein Pferd und sah sich alles an. Den Schober,

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