Elegie - Herr der Dunkelheit

Titel: Elegie - Herr der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Carey

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seine Haut pelmaranisch dunkel gefärbt hatte, bei dem feuchtwarmen Wetter in Streifen von seinem Gesicht herunterrann. Sie hatten ihre Verkleidung zum letzten Mal erneuert, als sie die alte Handelsstraße überquerten, die Seefeste mit Vedasia verband. Seitdem waren ihnen keine anderen Reisenden mehr begegnet, und sie hatten ihre Tarnung vernachlässigt. »Wir sind gut vorwärtsgekommen. Sie können uns nicht so schnell gefolgt sein.«
    »Nun, irgendjemand ist es.«
    Sie sahen ihn an und warteten, warteten auf ihn, Carfax von Stakkia. Seine Kameraden, seine Landsleute. Niemand anders führte in dieser verlassenen, feuchtwarmen Einöde den Befehl. Was, dachte Carfax, würde Heerführer Tanaros tun, wenn er hier wäre?
    »Richtig«, sagte er schlau. »Jemand ist es. Lasst uns nachschauen, um wen es sich da handelt.«

    Sie hatten den Schlund der Verderbten Schlucht erreicht.
    Der Name passte; es war ein dunkles, klaffendes Maul inmitten steiler, zerklüfteter Bergspitzen, die aus der Ebene emporragten und das Tal von Gorgantum umgaben und schützten. Sie sahen aus, diese Berge, als ob grausame Hände sie aus der rohen Erde gerissen hätten, und in gewisser Weise stimmte das, denn Fürst Satoris hatte sie selbst aufgetürmt. Es war seine letzte große Leistung als Schöpfer
gewesen, für die er die Kraft des Gottestöters bemüht hatte, bevor er den Soumasplitter in den Flammen des Feuermarks versenkt hatte. Es hatte ihn beinahe die letzten Reserven gekostet, die er noch an Stärke besaß, aber so hatte er Finsterflucht in eine uneinnehmbare Festung verwandelt.
    Tanaros atmete tief ein und sog kräftig die Luft der Heimat in seine Lungen. Um ihn herum taten die Fjel das Gleiche, und bei allen breitete sich ein Lächeln über ihre hässlichen Gesichter aus. Die Stakkianer entspannten sich und saßen plötzlich viel lockerer im Sattel. Selbst Uschahin Traumspinner lächelte schief.
    »Ist dies unser Ziel?«
    Er betrachtete Frau Cerelinde und bemerkte die Anspannung in ihren weit auseinanderstehenden Augen. Sie waren nicht grau, nicht so richtig jedenfalls. Verborgene Farben flüsterten an den Rändern der Iris, ein verschwommenes Violett, das wie die Unterseite eines Regenbogens leuchtete.»Es ist sicher, Hohe Frau. Hyrgolfs Fjel werden nicht zulassen, dass wir abstürzen.«
    Sie umklammerte den Kragen des grob gewebten Mantels und antwortete nicht.
    Kaldjager-Fjel eilten ihnen auf dem schmalen Pfad voraus, hielten dann und wann inne und hoben die Köpfe, um mit ihren breiten Nasenlöchern den Wind zu prüfen. Sie kletterten den steilen Weg mühelos hinauf und winkten ihren Kameraden, ihnen zu folgen.
    »Hohe Frau«, grollte Hyrgolf und forderte sie mit einer Geste zum Weitergehen auf.
    Einer nach dem anderen betraten sie den Weg, immer abwechselnd ein Fjel und nach ihm ein Reiter. Die Pferde von Finsterflucht setzten die Hufe mit großer Vorsicht und ließen sich von den steil abfallenden Klippen und dem Abgrund neben dem Pfad nicht aus der Ruhe bringen. Unter ihnen lag das leere Bett des Gorgantus, das mit jedem Schritt, den sie taten, in der Tiefe kleiner wurde. Nur ein dünnes Rinnsal schlängelte sich auf dem Boden dahin, bitter und verseucht.
    An der ersten Kehre stieß einer der Kaldjager einen kurzen, gutturalen Ruf aus.
    Es dauerte einen Augenblick, und dann erscholl eine Antwort.

    Sie kam von den höchsten Bergspitzen und war ein Brüllen ohne Worte, tief und ohrenbetäubend. Donner konnte ein solches Geräusch verursachen, oder Steine, die in einer Lawine zu Tale stürzten. Es erschütterte alle Knochen und hallte in der Magengrube wider, und Tanaros lachte laut auf, als er es hörte.
    »Tordenstem-Fjel«, rief er, als er das entsetzte Gesicht Cerelindes sah, die ihn über die Schulter hinweg anblickte. »Habt keine Angst! Sie sind Freunde!«
    Sie hatte trotzdem Angst; das konnte er ihr, so vermutete er, wohl auch kaum übel nehmen. Es hatte auch ihn erschüttert, vor tausend und mehr Jahren. Ein Mann auf der Höhe seiner Kraft, mit Blut an den Händen und einem Herzen voller Wut und Verzweiflung, der einem Ruf folgte, den er kaum richtig begriff.
    Bring deinen Hass und deinen Schmerz und diene mir…
    Damals hatte er ebenfalls zurückgebrüllt, war dem Tordenstem gegenübergetreten, der auf dem Gipfel mit seiner fassbreiten Brust und einem Maul wie ein gähnender Tunnel auf ihn wartete, hatte seine eigene trotzige Antwort gebrüllt, die von der furchtlosen Wut eines Mannes erfüllt war, dem der Tod ein