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Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
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werde ich auch sofort in die Tat umsetzten.“ Begierig rieb sie ihren Bauch an seinem unbedeckten Schoß. „Zum Dank für dein wunderbares Geschenk werde ich sofort mit den zwei letzten hemmungslosen Tagen in sündhafter und heißblütiger Harmonie beginnen. Auch ohne Frühstück.“
    Sie blickte ihm tief in die Augen und merkte, wie ihr – so wie auch schon früher – der Atem stockte, da sie wieder einmal hilflos in diesen tiefbraunen Schokoladenseen ertrank. „Bist du damit einverstanden?“
    Ein wölfisches Grinsen breitete sich auf Philipps Gesicht aus. „Das fragst du noch?“

Epilog

    „Gib doch ab, verdammte Scheiße noch mal!!“ Linda hüpfte wie ein wild gewordener Gummiball auf der Stelle und grub ihre Fingernägel in Philipps Ärmel.
    Die Eishockeyarena tobte und die Stimmung war am Überkochen. Laute Chöre riefen ihrer Mannschaft Anfeuerungsrufe zu und sangen „Auf geht’s, Freezers, schießt ein Tor. Schießt ein Tor. Schießt ein To-o-or!“ Große Trommeln wurden rhythmisch geschlagen, um die Spieler auf dem Eis dazu zu ermuntern, ihr Bestes zu geben.
    Und das taten die Hamburg Freezers in diesem zweiten Drittel. Die Mannschaft spielte so druckvoll, dass die Gegner kaum dazu kamen, ein Spiel aufzubauen. Zwar lagen die Freezers um ein Tor zurück. Aber es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, bis der Ausgleichstreffer erzielt wurde. Irgendwann musste der Puck doch zwischen den Schützern des gegnerischen Goalies durchschlüpfen!
    Und dann passierte es. Die Nummer Einundvierzig bekam den Puck vors Blatt, umrundete das Tor und schob die Scheibe auf der anderen Seite in die ungeschützte Ecke. Ein klassischer Bauerntrick!
    Die Menge tobte und Linda warf sich Philipp an den Hals, der sie fest an sich drückte. Sie liebte diese Momente, wenn das Adrenalin durch ihren Körper schoss wie eine Rakete an Silvester. Und wenn Philipp dann jedes Mal dabei war, um sich mit ihr zu freuen.
    Schon seit fast einem Jahr hatten sie Dauerkarten bei den Freezers und feuerten sie bei jedem Heimspiel an. Und nun standen sie hier in diesem Trubel von Eishockey-Fans und freuten sich über den Ausgleichstreffer ihrer Mannschaft.
    Es waren im zweiten Drittel nur noch knapp drei Minuten zu spielen, doch die gegnerische Mannschaft stürmte nach einem Bullygewinn wie eine Horde wild gewordener Stiere auf das Tor der „Eisschränke“ zu. Linda zerquetschte fast Philipps Hand, als sie fassungslos das Geschehen auf dem Eis verfolgte. Das durfte nicht sein! Das durfte einfach nicht passieren!!!
    Doch ein Freezer fing nach der neutralen Zone einen Pass der anderen Mannschaft ab und preschte mit dem Puck vor seinem Schlägerblatt zum gegnerischen Tor, um im Alleingang einen Konter zu machen. Die Freezers schienen heute das Scheibenglück gepachtet zu haben. Denn der Schuss traf wie ein schweres Geschoss ins Netz und war für den Torhüter unhaltbar!
    Linda kreischte auf und jubelte mit Tausenden anderer Fans über das Blitztor. Genau aus diesem Grund liebte sie diesen Sport!!
    Nun konnte ihre Mannschaft mit einem überaus motivierenden Vorsprung in die Drittelpause gehen. Das Signal ertönte und Philipp raunte ihr zu: „Ich muss mal für kleine Königstiger.“
    Als Linda alleine an ihrem Platz stand und von ihrer Diät-Cola schlürfte, fühlte sie wieder dieses Glücksgefühl in sich aufsteigen. Philipp war mit ihr zusammen, lebte mit ihr in ihrer Zweizimmerwohnung, liebte sie so oft es ihrer beider Alltag zuließ. Und das Zusammensein mit ihm fühlte sich so richtig an. So wie es sein sollte. Als ob es schon immer so vorbestimmt war.
    Als sie an ihrem ersten Arbeitstag nach dem Urlaub mit offenen Haaren und legerer Kleidung zur Arbeit gekommen war, ihre Kollegen mit einem breiten Lächeln und einem fröhlichen „Guten Morgen“ begrüßt hatte, waren einige fast von ihren Schreibtischstühlen gepurzelt. Die erste Woche war ohne Philipp – trotz langer Telefonate in den Abendstunden – schrecklich öde und einsam gewesen. Umso mehr hatte sich Linda gefreut, als er dann freitags abends um acht mit einer einzelnen weißen Calla und einem Rucksack fürs Wochenende vor ihrer Tür gestanden hatte und sie ihm um den Hals fliegen konnte.
    Ihr erstes Live-Spiel mit Philipp zusammen am Wochenende darauf war ein denkwürdiges Ereignis gewesen. Von da an hatten sie sich regelmäßig gesehen, bis Philipp ihr eröffnete, dass er gute Aussichten hätte, in ihrer Nähe arbeiten zu können. Schon seit ihrem ersten gemeinsamen

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