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Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
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Duschen geöffnet hatte.
    Beim Anblick der Handschellen hatte er gestutzt. Als er dann die Polizistenmütze in die eine und die Packung Kondome in die andere Hand genommen hatte, überschlugen sich seine Gedanken.
    Das war doch sein Trolley, hatte er überlegt. Das erkannte er nicht zuletzt an den Kleidern, die eingepackt waren. Aber wer hatte ihm diese Dinge untergeschoben? Er lebte allein in einer Zweizimmerwohnung und hatte dort auch alleine gepackt. Das Gepäck hatte nur eine Nacht verschlossen im Schlafzimmer gestanden, bis er zum Flughafen abgeholt wurde ...
    In dem Moment hatte er zu lächeln begonnen. Jetzt wusste er zu neunundneunzig Komma neun Prozent, wem er das Willkommensgeschenk zu verdanken hatte. Neugierig hatte er ein paar Socken zur Seite geschoben und einen Briefumschlag entdeckt ...
    Wieder einmal nahm er die Karte und las, was auf der Rückseite geschrieben stand:

    „Nutze die Zeit!
    Du warst schon zu lange enthaltsam und brauchst wieder ein bisschen Spaß in deinem Leben. Wir wünschen Dir einen Urlaub mit vielen Überraschungen und sexuellen Abenteuern, damit Du wieder als 'ganzer Mann' zu uns zurückkehrst!
    Gruß, Ralf und Tobi
    P.S.: Falls du vergessen haben solltest, wie man sich mit Frauen die Zeit vertreibt, haben wir dir ein paar Spielsachen als Anregung in deinen Koffer gepackt. Also, nichts wie ran an die Bräute!!!“

    Erneut umspielte ein ungläubiges Lächeln Philipps Mundwinkel. Das waren doch zwei Spitzbuben! Deshalb hatten ihn seine beiden Freunde also unbedingt persönlich zum Flughafen bringen wollen.
    Er kannte sie noch aus seiner Internatszeit, nach der sie ihm in der schwärzesten Phase seines Lebens bedingungslos zur Seite gestanden hatten. Dies verband sie bis heute in einer engen und vertrauensvollen Freundschaft.
    Kurz vor der Abfahrt zum Flughafen hatte Ralf ihn – daran konnte er sich noch undeutlich erinnern – mit etwas abgelenkt, während Tobi seinen Koffer aus dem Schlafzimmer holen wollte. Vermutlich fand da die geplante Schmuggelaktion statt.
    Philipp fand es fast schon rührend, wie sie ihn immer wieder zu überzeugen versuchten, neue Frauen kennenzulernen, ihm die Freundinnen ihrer temporären Freundinnen vorstellten oder ihn zu einer Zeitungsannonce überreden wollten, nach dem Motto: Einsamer Paragrafenreiter sucht wilde Stute für intensive Reitstunden. Aber zu mehr als einigen Kontakten in einem Chatforum für Singles hatte es bei ihm in letzter Zeit nicht gereicht.
    Davon abgesehen, dass er in seinem Beruf zeitlich sehr eingespannt war, hatte er einfach keine Lust, nächtelang Singlebars nach flotten One-Night-Stands zu durchkämmen. Oder sich auf kurzfristige Beziehungen einzulassen, bei denen schon von vornherein klar war, dass sie nach ein paar wilden Nächten im Bett umso enttäuschter und ausgebrannter auseinandergingen. Davon hatte er während seines ersten Studiums und in den letzten Jahren mehr als genug gehabt. Und darauf war er weiß Gott nicht stolz.
    Zum Teufel noch mal. Er war jetzt fast vierunddreißig und hatte keine Lust mehr, von der Hand in den Mund zu leben, was Frauen anging. Selbst bei seiner Affäre mit Desirée war ihm von Anfang an klar gewesen, dass sie nicht die Frau seiner Wahl war, wenn es darum ging, eine Familie zu gründen. Bei Desirée gab es nur Extreme. Er gab zu, dass er die kurze Zeit mit ihr, was Leidenschaft und abwechslungsreichen Sex anging, sehr genossen hatte. Aber irgendwann kam er sich in dem ganzen Gefühlschaos vor wie auf einer Achterbahn, die sein Adrenalin permanent hochjagte. Eine zufriedenstellende Beständigkeit und tief gehende Liebe konnte er bei Desirée nicht finden. Da kam ihm damals ihre Geschäftsreise nach Rom gerade recht. Aber bis jetzt war ihm zuhause die Richtige auch noch nicht über den Weg gelaufen. Deshalb hatte er seine Gefühle erst einmal auf Eis gelegt und sich Enthaltsamkeit geschworen, bis eine geeignete Kandidatin auf der Bildfläche erschien.
    Er war in der Beziehung fast ein bisschen altmodisch. Vielleicht auch etwas zu romantisch. Er glaubte an Liebe auf den ersten Blick, auch wenn man manchmal noch drei weitere Blicke benötigte, um sich seiner Sache wirklich sicher zu sein. Nicht, dass er deshalb gerne Rosamunde-Pilcher-Filme im Fernsehen angesehen hätte. Nein. Schnulz und Schmalz, der schon fast aus dem Fernsehgerät triefte, waren für ihn nicht gleichbedeutend mit Romantik, die den Alltag versüßte und einer Beziehung Substanz verlieh.
    Ein wehmütiges Lächeln

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