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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ROSE AUS SAPHIR

Anmerkung des Verfassers: Meine Frau hat gesagt, sie würde
    gern die Widmung für dieses Buch schreiben. Da sie viel zu
    dem Werk beigetragen hat, finde ich, daß es ihr zusteht.
    Du hast zum Himmel gegriffen und das Feuer herabgeholt.
    Alles Liebe von mir.

INHALT

    Prolog
    DIE GESCHICHTE VON OTHA UND AZASH

    Erster Teil
    DIE BASILIKA

    Zweiter Teil
    DER ERZPRÄLAT

    Dritter Teil
    ZEMOCH

    Epilog
    APHRAEL

PROLOG
OTHA UND AZASH

    Auszug aus: Abriß der Geschichte von Zemoch .
    Zusammengestellt von der Fakultät für Geschichte der Universität zu Borrata.

    Nach der Invasion der elenischsprechenden Völker aus den Steppen Mitteldaresiens im Osten wanderten die Elenier westwärts und verdrängten die Styriker, die den eosischen Kontinent dünn besiedelt hatten. Jene Stämme, die sich in Zemoch niederließen, waren Nachzügler, die ihren westlichen Vettern entwicklungsmäßig weit nachstanden. Ihre Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur war primitiv, und verglichen mit den aus dem Boden schießenden Städten der im Westen entstehenden Reiche waren ihre Ortschaften archaisch. Zudem konnte man Zemochs Klima bestenfalls als unfreundlich bezeichnen, und die Lebensgrundlage war äußerst dürftig. Ein derart karges und rauhes Land bot wenig Anreiz für die Kirche, und so waren die Gemeinden mit ihren schlichten Gotteshäusern zum größten Teil ohne Seelenhirten, so daß die Zemocher schließlich einen religiösen Eigenweg beschritten. Da es in dieser Region nur wenige elenische Priester gab, die bei einer Verbrüderung mit den heidnischen Styrikern den Kirchenbann hätten verhängen können, kam es zur Vermischung religiöser Vorstellungen. Die einfachen elenischen Bauern erkannten, daß ihre styrischen Nachbarn durch ihre geheimen Künste beachtliche Vorteile erzielten. So war es nicht verwunderlich, daß die Zahl der Abtrünnigen ungeheuerlich zunahm. Ganze elenische Ortschaften traten zum styrischen Pantheismus über. Tempel wurden für lokale Gottheiten errichtet, und die finsteren styrischen Kulte erlebten einen ungeahnten Aufschwung. Mischehen zwischen Eleniern und Styrikern wurden alltäglich, und gegen Ende des ersten Jahrtausends konnte Zemoch in keiner Weise mehr als rein elenische Nation betrachtet werden. Sogar die elenische Sprache hatte sich in Zemoch so sehr verändert, daß westliche Elenier sie kaum noch verstanden.
    Es war im elften Jahrhundert, als ein junger Ziegenhirt aus dem Bergdorf Ganda in Mittelzemoch ein eigenartiges und wahrhaft welterschütterndes Erlebnis hatte. Während er in den Bergen nach einer verirrten Ziege suchte, stolperte der Junge, dessen Name Otha war, über einen verborgenen, völlig überwucherten Altar, der im Altertum von Anhängern einer der zahlreichen styrischen Kulte errichtet worden war. Auf dem Altar stand ein verwittertes Idol, dessen Züge kaum noch erkennbar waren. Als Otha sich von der anstrengenden Kletterei ausruhte, hörte er eine hohle Stimme, die ihn in der Sprache der Styriker fragte: »Wer bist du, Junge?«
    »Ich heiße Otha«, antwortete der Junge stockend, während er sich an seine Styrischkenntnisse zu erinnern versuchte.
    »Und du bist hierhergekommen, um mir zu huldigen, vor mir niederzuknien und mich anzubeten?«
    »Nein«, entgegnete Otha mit ungewohnter Ehrlichkeit. »Ich bin hier, weil ich eine verlaufene Ziege suche.«
    Nach einer langen Pause ertönte die hohle, erschreckende Stimme aufs neue: »Was muß ich dir geben, damit du mir huldigst und mich anbetest? Seit fünftausend Jahren kam keiner deiner Art mehr zu meinem Altar. Ich hungere nach Anbetung – und nach Seelen.«
    Otha war inzwischen überzeugt, daß die Stimme die eines anderen Ziegenhirten war, der sich über ihn lustig machen wollte. So beschloß er, den Spieß umzudrehen. »Oh«, sagte er gleichmütig, »ich möchte der König der Welt sein, ewig leben, tausend mannbare junge Mädchen haben, die alles tun, was ich von ihnen verlange, und einen Berg von Gold möchte ich – o ja, und meine Ziege will ich wiederhaben.«
    »Und bist du willens, mir für das alles deine Seele zu geben?« Otha überlegte. Falls dies wirklich kein dummer Streich eines anderen Hirten, sondern ein ernsthaftes Angebot war, folgerte er, würde der Pakt ungültig sein, falls auch nur eine seiner unmöglichen Bedingungen nicht erfüllt würde.
    »Na gut«, erklärte er sich mit einem Schulterzucken einverstanden. »Aber zuerst möchte ich, sozusagen als Vertrauensbeweis, meine Ziege

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