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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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haben. Zu viele kennen die Bedeutung des Bhelliom; Otha kann deshalb nicht offen seinen Namen nennen.«
    »Es fügt sich alles immer besser zusammen«, stellte Lenda fest. »Annias wird erklären, daß nur er eine Möglichkeit kennt, wie Otha zum Rückzug bewegt werden kann. Er wird die Hierokratie in eine solche Panik versetzen, daß sie sich beeilt, ihn zu wählen. Dann wird er Sperber den Bhelliom wegnehmen und ihn Otha, als Teil ihrer Abmachung, übergeben.«
    »Es wird nicht so leicht sein, ihn ›wegzunehmen‹«, warf Kalten finster ein. »Die Ritterorden werden sich hinter Sperber stellen.«
    »Genau das hofft Annias wahrscheinlich«, sagte Lenda. »Das gäbe ihm jegliche Rechtfertigung, die Ritterorden aufzulösen. Und der Großteil der Ordensritter wird dem Befehl des Erzprälaten gehorchen. Die übrigen gelten dann als Gesetzlose, undAnnias wird der Öffentlichkeit mitteilen, daß Ihr das Kleinod nicht hergeben wollt, mit dem die Gefahr gebannt werden könnte, die durch Otha droht. Wie gesagt, es ist sehr schlau eingefädelt.«
    »Sperber«, sagte Ehlana mit klingender Stimme, »wenn ihr Chyrellos erreicht habt, möchte ich, daß Annias wegen Hochverrats festgenommen und in Ketten zu mir gebracht wird. Bringt Arissa und Lycheas ebenfalls mit.«
    »Lycheas ist bereits hier, meine Königin.«
    »Das weiß ich. Nehmt ihn nach Demos mit und sperrt ihn zu seiner Mutter. Ich möchte, daß er viel Zeit hat, Arissa die gegenwärtige Lage zu beschreiben.«
    »Das ist eine gute Idee, Majestät«, sagte Vanion behutsam, »aber wir werden anfangs wahrscheinlich nicht stark genug sein, Annias zu verhaften.«
    »Das ist mir bekannt, Hochmeister Vanion. Aber wenn Patriarch Dolmant der Haftbefehl und die Anklageschrift übergeben werden, vermag er damit vielleicht die Wahl hinauszuschieben. Er kann eine Untersuchung durch die Kirche veranlassen, und derlei dauert erfahrungsgemäß sehr lange.«
    Lenda erhob sich und verbeugte sich vor Sperber. »Mein Junge«, sagte er, »egal, was Ihr sonst noch getan habt und noch tun werdet, Eure beste Leistung sitzt auf diesem Thron. Ich bin stolz auf Euch, Sperber.«
    »Ich glaube, wir sollten uns jetzt lieber verabschieden«, riet Vanion. »Wir haben noch eine Menge Vorbereitungen zu treffen.«
    »Ich werde Euch Kopien des Haftbefehls spätestens in der dritten Stunde nach Mitternacht zustellen, Hochmeister Vanion«, versprach Lenda, »und noch einige andere. Wir haben jetzt eine ausgezeichnete Gelegenheit, das Reich von Annias und seinesgleichen zu befreien.«
    »Berit«, bat Sperber, »mein Panzer ist in dem Gemach da drüben. Seid so freundlich und bringt ihn ins Ordenshaus. Ich glaube, ich werde ihn brauchen.«
    »Selbstverständlich, Ritter Sperber.« Doch Berits Augen waren immer noch ablehnend und unfreundlich.
    »Einen Augenblick noch, Sperber«, bat Ehlana, als alle zur Tür gingen. Er blieb stehen und wartete, bis die Tür sich hinter den anderen schloß.
    »Ja, meine Königin?«
    »Du mußt ganz, ganz vorsichtig sein, mein Liebster«, bat sie, und ihr Herz sprach aus ihren Augen. »Es wäre mein Tod, dich zu verlieren.« Stumm streckte sie die Arme nach ihm aus.
    Er eilte zu ihr und umarmte sie. Sie küßte ihn heftig. »Geh schnell, Sperber.« Sie war den Tränen nahe. »Ich möchte nicht, daß du mich weinen siehst.«
     
7
     
    Sie brachen bei Sonnenaufgang am nächsten Morgen nach Demos auf. Die Fähnchen an ihren Lanzen flatterten, als die hundert Pandioner im klingelnden Trott ostwärts ritten.
    »Es ist ein schöner Tag, um unterwegs zu sein.« Vanion blickte auf die sonnigen Wiesen. »Ich wünschte nur – nun ja.«
    »Wie fühlt Ihr Euch jetzt, Vanion?« fragte Sperber seinen alten Freund.
    »Viel besser«, antwortete der Hochmeister. »Ich will ehrlich zu Euch sein, Sperber. Diese Schwerter waren sehr sehr schwer. Sie haben mir nur allzu deutlich gezeigt, wie es ist, alt zu werden.«
    »Ihr werdet ewig leben, mein Freund.« Sperber lächelte.
    »Wenn man sich so fühlt wie ich mich, als ich diese Schwerter trug, kann ich darauf verzichten.«
    Eine Zeitlang ritten sie stumm dahin.
    »Es wird nicht leicht sein, Vanion«, sagte Sperber düster. »Annias' Leute sind in Chyrellos weit in der Überzahl. Und wenn Otha in Lamorkand zum Vormarsch ansetzt, wird es ein knappes Rennen zwischen ihm und Wargun. Sieger ist der, der als erster in Chyrellos eintrifft.«
    »Ich denke, hier kommen wir dem Glaubensbekenntnis sehr nahe, Sperber. Wir werden ganz einfach auf Gott

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