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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Jahre lang, zu den Sitzungen zu erscheinen. Und…«
    »Schon gut. Schon gut«, wehrte Makova ergrimmt ab. »Aber diese schwergerüsteten Assassinen haben kein Recht, sich hier aufzuhalten!« Er funkelte die Ordensritter an.
    »Ihr täuscht Euch auch in diesem Punkt, Makova«, entgegnete Emban lächelnd. »Die Ordensritter sind Angehörige religiöser Orden, und ihre Eide sind nicht weniger bindend und rechtskräftig als unsere. Sie gelten demnach als Kirchenmänner und dürfen als Zuhörer an Sitzungen teilnehmen – vorausgesetzt, sie wurden von einem anwesenden Patriarchen eingeladen.« Emban drehte sich um. »Meine Herren Ritter, es wäre mir eine Ehre, wenn ihr meine persönliche Einladung annehmt.«
    Makova blickte rasch zu dem Rechtsgelehrten, und der schmächtige Mönch bestätigte die Richtigkeit mit einem Nicken.
    »Worauf es hinausläuft, Makova«, sagte Emban mit salbungsvoller Stimme, »ist die Tatsache, daß die Ordensritter das gleiche Recht haben, hier anwesend zu sein, wie die Schlange Annias, die in unverdientem Prunk auf der Nordtribüne sitzt – und bestürzt auf der Unterlippe kaut, wie ich bemerke.«
    »Ihr geht zu weit, Emban!« rief Annias.
    »Das glaube ich nicht, alter Junge. Wollen wir über irgend etwas abstimmen, um festzustellen, auf welch schwankenden Beinen Eure Unterstützung steht?« Emban schaute sich um. »Aber wir möchten die Sitzung nicht länger als unbedingt nötig unterbrechen. Ich bitte euch, meine Mitpatriarchen und geschätzten Gäste, laßt uns unsere Plätze aufsuchen, damit die Hierokratie ihre hohlen Beratungen wieder aufnehmen kann.«
    »Hohl?« keuchte Makova.
    »Hohl und eitel, alter Junger. Ehe Cluvonus nicht dahingeschieden ist, ist nichts, was wir beschließen, von irgendeiner Bedeutung. Wir vertreiben uns lediglich die Zeit – und verdienen uns unsere Diäten.«
    »Das ist ein sehr respektloser kleiner Mann«, flüsterte Tynian Ulath zu.
    »Aber gut.« Der hünenhafte Genidianer grinste.
    Sperber wußte genau, was er jetzt tun würde. »Du«, sagte er leise zu Talen, der wahrscheinlich versehentlich mit eingelassen worden war, »begleitest mich.«
    »Wohin gehen wir?«
    Sperber lachte freudlos. »Einen alten Bekannten ärgern.« Er führte den Jungen die Treppe zu einer oberen Tribünenreihe hinauf, wo der ausgemergelte Primas von Cimmura, umgeben von mehreren seiner schwarzgewandeten Speichellecker, hinter einem Schreibpult saß. Sperber und Talen begaben sich zu Sitzen auf der Bank unmittelbar hinter Annias. Sperber sah, daß Ulath, Berit und Tynian ihnen folgten, und winkte ihnen warnend ab. Zur gleichen Zeit geleiteten Dolmant und Emban die Hochmeister zu Plätzen in den unteren gepolsterten Reihen.
    Sperber wußte, daß Annias manchmal ungewollt mit einer unbedachten Bemerkung hinausplatzte, wenn er überrascht wurde, und er wollte herausfinden, ob sein Feind auf irgendeine Weise etwas mit der versuchten Massenvergiftung in Dolmants Haus zu tun hatte. »Kann das wirklich der Primas von Cimmura sein?« rief er in vorgetäuschtem Erstaunen. »Was, in aller Welt, macht Ihr so fern von zu Hause, Annias?«
    Annias drehte sich um und funkelte ihn an. »Was führt Ihr im Schilde, Sperber?« fragte er heftig.
    »Zuschauen, weiter nichts«, antwortete der Pandioner. Er nahm seinen Helm ab und legte seine Panzerhandschuhe hinein. Dann schnallte er seinen Schild und den Schwertgurt ab und stützte sie an die Rückenlehne von Annias' Platz. »Das Zeug ist Euch doch nicht im Weg, Nachbar?« fragte er freundlich. »Es ist nämlich etwas schwierig, sich zu setzen, wenn man so mit seinem Handwerkzeug bebürdet ist, wißt Ihr.« Er nahm auf der Bank Platz. »Wie ist es Euch ergangen, Annias? Ich habe Euch schon seit Monaten nicht mehr gesehen.« Er machte eine Pause. »Ihr seht ein bißchen abgezehrt und blaß aus, alter Junge. Frische Luft und körperliche Arbeit würden Euch gut tun.«
    »Seid still, Sperber«, fauchte Annias. »Ich versuche zuzuhören.«
    »Oh, natürlich. Wir können uns später noch ausgiebig unterhalten – unsere Erlebnisse austauschen und derlei mehr.« An Annias' Reaktion war nichts außergewöhnlich, und Sperber war sich nicht mehr ganz so sicher, daß der Mann die Hand im Spiel gehabt hatte.
    »Meine Brüder, darf ich um eure Aufmerksamkeit bitten«, rief Dolmant. »Es hat sich einiges ereignet, das ich der Hierokratie zu Gehör bringen möchte. Obgleich unsere obersten Pflichten ewig sind, haben wir auch Aufgaben auf dieser Welt und müssen

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