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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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bereits«, entgegnete Sperber mit grimmiger Enttäuschung. »Martel hat hundert Mann da draußen. Wir brauchen Euch lebend, Oberst.« Sperber pfiff schrill, während er bereits rasch näher kommende Schritte zahlloser Männer hörte. »Wir müssen die Tür verteidigen, bis Kurik und die Gardisten hier sind.«
    Sie stellten sich links und rechts neben der morschen Tür auf. Im letzten Moment trat Sperber ein paar Schritte von dem Bogeneingang in der massiven Steinwand zurück, so daß er gut zu sehen war. Hier hatte sein Schwert volle Bewegungsfreiheit, während die Soldaten wegen der Enge des Eingangs mit ihren Schwertern nicht weit ausholen konnten.
    Martels Soldaten erkannten sehr schnell, daß es keine gute Idee gewesen war, sich auf Sperber stürzen zu wollen, wenn er wütend war. Und Sperber war sehr wütend. Die Toten häuften sich vor der Tür, als er seinen Zorn an der hereinquellenden Meute ausließ.
    Dann war Kurik mit Deladas Gardisten da, und Martels Männer fielen zurück und verteidigten den Gang, der zur Aquäduktöffnung führte, durch die Martel und Annias bereits verschwunden waren.
    »Alles in Ordnung mit euch?« erkundigte Kurik sich kurz und blickte durch den Bogeneingang.
    »Ja«, versicherte ihm Sperber. Rasch griff er nach Deladas Arm, als der Oberst an ihm vorbei wollte.
    »Nein, Oberst. Erinnert Ihr Euch an meine Worte, daß Ihr für eine Weile der wichtigste Mann in Chyrellos sein würdet?«
    »Ja«, brummte Delada verdrossen.
    »Eure besondere Bedeutung begann vor ein paar Minuten, und ich werde nicht zulassen, daß Ihr Euch in Lebensgefahr bringt, nur weil Euch die Kampflust erfaßt hat. Ich bringe Euch jetzt zu Eurer Unterkunft und stelle eine Wache vor Eure Tür.«
    Delada stieß sein Schwert in die Scheide zurück. »Ihr habt natürlich recht«, gestand er ein. »Es ist nur, daß…«
    »Ich weiß, Delada. Es geht mir nicht anders.«
    Nachdem er für die Sicherheit des Obersts gesorgt hatte, kehrte Sperber in den Keller zurück. Die Gardisten unter Kuriks Befehl waren dabei, alle Söldner aufzustöbern, die sich verstecken wollten. Kurik kam durch das fackelerhellte Halbdunkel zurück. »Ich fürchte, Martel und Annias ist die Flucht gelungen, Sperber«, meldete er.
    »Er war auf uns vorbereitet, Kurik«, sagte Sperber verdrossen. »Irgendwie wußte er, daß wir entweder hier unten sein würden oder daß wir ihn mit Sephrenias Hilfe belauschen würden. Er hat eine Menge Gutes über mich gesagt.«
    »Ach?«
    »Vor allem aber, daß die Armee, die sich aus dem Westen nähert, die Warguns ist.«
    »Wird auch Zeit, daß er kommt.« Plötzlich grinste Kurik.
    »Martel verkündete sogar, was er vorhat. Er will , daß wir ihn verfolgen.«
    »Es wird mir ein Bedürfnis sein, ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Haben wir wenigstens bekommen, was wir wollten?«
    Sperber nickte. »Sobald Delada mit seinem Bericht fertig ist, wird niemand mehr für Annias stimmen.«
    »Das ist wenigstens etwas.«
    »Übergib irgendeinem Hauptmann den Befehl über diese Gardisten und begleite mich zu Vanion.«
    Die Hochmeister der vier Orden standen auf dem Wehrgang der Mauer nahe dem Tor und blickten verwundert auf die Söldner, die sich zurückzuziehen begannen. »Sie haben plötzlich grundlos den Angriff aufgegeben«, sagte Vanion, als Sperber und Kurik zu ihnen stießen.
    »Sie haben durchaus einen Grund«, erklärte ihm Sperber. »Das da drüben jenseits des Flusses ist Warguns Armee.«
    »Gott sei Dank!« rief Vanion. »Ein Kurier muß also doch durchgekommen sein. Wie verlief es im Keller?«
    »Oberst Delada hat ein sehr interessantes Gespräch mitgehört. Martel und Annias sind leider entkommen. Sie wollen nach Zemoch fliehen und sich unter Othas Schutz begeben. Martel wird seine Rendorer losschicken, um die Brücken zu zerstören, damit seine Söldner Zeit bekommen, Stellung zu beziehen. Er glaubt nicht, daß sie viel gegen Wargun ausrichten können. Eigentlich hofft er nur, soviel Zeit zu gewinnen, daß er sich in Sicherheit bringen kann.«
    »Wir sollten gleich mit Dolmant reden«, meinte Hochmeister Darellon. »Die Lage hat sich ein wenig geändert. Ruft doch Eure Freunde zusammen, Ritter Sperber, dann treffen wir uns alle im Ordenshaus.«
    »Gib ihnen bitte Bescheid, Kurik«, wandte Sperber sich an seinen Knappen. »Und sorg für die Verbreitung der guten Neuigkeit, daß König Wargun eingetroffen ist.«
    Kurik nickte.
    Die Patriarchen waren unendlich erleichtert, als sie von König Warguns Anrücken

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