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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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näherten sich langsam zu Pferde; die Hufe der Tiere hallten auf den fußdicken Planken der Zugbrücke. Sie blieben vor Sperber stehen. »Wer seid Ihr, der Ihr Einlaß in das Haus der Soldaten Gottes begehrt?« fragte einer.
    Sperber hob das Visier als symbolisches Zeichen friedlicher Absicht. »Ich bin Sperber«, antwortete er, »ein Soldat Gottes und Mitglied dieses Ordens.«
    »Wie können wir Euch erkennen?« fragte der zweite Ritter.
    »An diesem Zeichen.« Sperber langte in den Ausschnitt seines Wappenrocks und zog ein schweres silbernes Amulett heraus, das an einer Kette um seinen Hals hing. Jeder Pandioner trug ein solches Amulett.
    Die beiden Ritter gaben vor, es sorgfältig zu betrachten.
    »Dies ist wahrlich Ritter Sperber von unserem Orden«, erklärte der erste.
    »Wahrlich«, bestätigte der zweite, »und sollen wir ihm nun – äh…« Er stockte.
    »›Einlaß in das Haus der Soldaten Gottes gewähren‹«, half ihm Sperber.
    Der zweite Ritter verzog das Gesicht. »Dieser Teil entschlüpft mir jedesmal«, brummte er. »Danke, Sperber.« Er räusperte sich und begann noch einmal: »Wahrlich«, sagte er, »und sollen wir ihm nun Einlaß in das Haus der Soldaten Gottes gewähren?«
    Der erste Ritter grinste unverhohlen. »Es ist sein Recht, dieses Haus unbehindert zu betreten, denn er ist einer von uns. Seid gegrüßt, Ritter Sperber. Tretet ein, und möge unter diesem Dach Friede mit Euch sein.«
    »Und mit Euch und Eurem Kameraden, wohin Ihr Euch auch immer begeben möget«, entgegnete Sperber und beendete damit das Ritual.
    »Willkommen zu Hause, Sperber«, sagte der erste Ritter nunmehr herzlich. »Ihr wart lange fort.«
    »Ihr erinnert Euch? War Kurik hier?«
    Der zweite Ritter nickte. »Vor etwa einer Stunde. Er sprach mit Vanion, dann ging er wieder fort.«
    »Gehen wir hinein«, schlug Sperber vor. »Ich brauche eine Menge von dem Frieden, den ihr mir gewünscht habt, und ich muß mit Vanion reden.«
    Die beiden Ritter wendeten ihre Pferde, dann ritten die drei über die Zugbrücke.
    »Ist Sephrenia noch hier?« fragte Sperber.
    »Ja«, antwortete der zweite Ritter. »Sie kam, kurz nachdem die Königin erkrankte, aus Demos. Seither ist sie noch nicht ins Mutterhaus zurückgekehrt.«
    »Gut, ich muß auch mit ihr sprechen.«
    Die drei hielten vor dem Burgtor an. »Dies ist Ritter Sperber, ein Angehöriger unseres Ordens«, sagte der erste Reiter zu den beiden, die am Tor geblieben waren. »Wir haben uns seiner überzeugt und bürgen für sein Recht, das Haus der Ritter Pandions zu betreten.«
    »So tretet denn ein, Ritter Sperber, und Friede mit Euch in diesem Haus.«
    »Ich danke Euch, Kamerad, und Friede auch mit Euch.«
    Die vier Ritter machten ihm Platz, und Faran schritt ohne eine Aufforderung seines Herrn dahin.
    »Du kennst das Ritual ebensogut wie ich, nicht wahr?« murmelte Sperber.
    Faran zuckte mit den Ohren.
    Auf dem Burghof eilte ein Lernritter herbei, der noch nicht das Recht hatte, Rüstung und Sporen zu tragen, und griff nach Farans Zügel. »Willkommen, Herr Ritter«, sagte er.
    Sperber hängte den Schild an den Sattelknauf und schwang sich mit rasselnder Rüstung vom Pferderücken. »Danke«, sagte er. »Habt Ihr eine Ahnung, wo ich Sir Vanion finden kann?«
    »Ich glaube, er ist im Südturm, Herr.«
    »Nochmals danke.« Sperber machte sich daran, den Hof zu überqueren, blieb jedoch nach den ersten Schritten abrupt stehen und drehte sich um. »Oh, seid vorsichtig mit meinem Pferd«, warnte er. »Es beißt.«
    Der Novize zuckte zusammen und entfernte sich ein paar Schritte von dem großen häßlichen Fuchs, behielt jedoch die Zügel fest in der Hand.
    Das Pferd warf Sperber einen bösen Blick zu.
    »Es gehört sich so, Faran«, erklärte ihm Sperber. Dann stieg er die abgetretenen Stufen hoch, welche in die jahrhundertealte Burg führten.
    Im Innern war es kühl und dämmrig, und die wenigen Ordensbrüder, denen Sperber in den Korridoren begegnete, trugen Kutten mit Kapuzen, wie es in einem sicheren Haus üblich war. Allerdings verriet vereinzeltes stählernes Klirren, daß die Angehörigen dieses Ordens unter der einfachen Kleidung gerüstet waren. Es wurden keine Grüße ausgetauscht, und die Brüder Pandions gingen mit gesenkten Köpfen und von Kapuzen beschatteten Gesichtern unbeirrt ihren Pflichten nach.
    Sperber streckte die Hand vor einem der Vermummten aus, die Handfläche ihm zugewandt. Pandioner berührten einander selten. »Verzeiht, Bruder«, sagte er, »wißt Ihr, ob

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