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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ungeeignet ist, wie unsere Hochmeister überzeugt sind.«
    »Ich habe von seinen Ambitionen in dieser Richtung gehört.«
    »Und das ist der Hauptgrund unserer Mission, Eminenz«, erklärte Sperber.
    »Der Primas von Cimmura beeinflußt die Politik von Elenien maßgeblich. Die rechtmäßige Herrscherin dieses Reiches ist Ehlana, die Tochter des verstorbenen Königs Aldreas. Aber sie ist schwerkrank, und Primas Annias hat das ausschlaggebende Wort im königlichen Rat, wodurch ihm die Reichskasse untersteht, und das wiederum nährt seine Hoffnung auf den Erzprälatenthron. Ihm stehen dadurch nämlich fast unbeschränkte Mittel zur Verfügung, und gewisse Angehörige der Hierokratie haben sich als empfänglich für seine Schmeicheleien erwiesen. Unsere Mission hat das Ziel, für die Genesung der Königin zu sorgen, auf daß sie wieder selbst über ihr Reich herrschen kann.«
    »Wie unziemlich«, warf Baron Alstrom mißbilligend ein. »Kein Reich sollte von einer Frau regiert werden.«
    »Ich habe die Ehre, der Streiter der Königin zu sein, Baron«, sagte Sperber, »und, wie ich hoffe, auch ihr Freund. Ich kenne sie seit ihrer frühesten Kindheit, und ich versichere Euch, daß Ehlana keine gewöhnliche Frau ist. Sie hat mehr Rückgrat als mancher andere Monarch in Eosien. Sobald sie wieder gesund ist, wird der Primas von Cimmura nichts mehr zu lachen haben. Sie wird ihm den Zugang zur Reichskasse so mühelos verwehren, wie man eine zu lange Haarsträhne abschneidet. Und ohne dieses Geld stirbt die Hoffnung des Primas.«
    »Dann ist Eure Mission eine edle, Ritter Sperber«, lobte Patriarch Ortzel. »Aber was hat Euch nach Lamorkand geführt?«
    »Darf ich offen sprechen, Eminenz?«
    »Selbstverständlich.«
    »Wir haben erst kürzlich erfahren, daß Königin Ehlanas Krankheit keine natürliche Ursache hat. Und damit sie geheilt werden kann, müssen wir zum äußersten Mittel greifen.«
    »Warum nennt Ihr die Dinge nicht beim Namen, Sperber?« brummte Ulath und nahm seinen Helm mit den Ogerhörnern ab. »Was mein pandionischer Bruder sagen will, Eminenz, ist folgendes: Königin Ehlana wurde vergiftet, und wir müssen Magie benutzen, um für ihre Gesundung zu sorgen.«
    »Vergiftet?« Ortzel erbleichte. »Ihr verdächtigt doch nicht etwa den Primas Annias?«
    Tynian streifte seinen blauen Umhang zurück. »Alles weist darauf hin, Eminenz«, antwortete er. »Wir wollen Euch nicht mit den Einzelheiten langweilen, aber wir haben Beweise, daß Annias der Drahtzieher ist.«
    »Ihr müßt Anklage vor der Hierokratie erheben!« rief Ortzel. »Wenn das stimmt – es wäre ungeheuerlich!«
    »Die Angelegenheit befindet sich bereits in den Händen des Patriarchen von Demos, Eminenz«, versicherte Sperber ihm. »Er wird sie der Hierokratie zur angemessenen Zeit vorbringen.«
    »Dolmant ist ein guter Mann«, bestätigte Ortzel. »Ich werde mich in dieser Sache nach ihm richten – einstweilen jedenfalls.«
    »Bitte setzt euch doch«, forderte der Baron seine Gäste auf.
    »Die Dringlichkeit unserer Lage ließ mich die Höflichkeit vergessen. Darf ich euch eine Erfrischung bringen lassen?«
    Kaltens Augen leuchteten auf.
    »Benimm dich!« flüsterte Sperber ihm zu und rückte einen Stuhl für Sephrenia zurecht. Sie setzte sich, und Flöte kam herüber und kletterte auf ihren Schoß.
    »Eure Tochter, werte Dame?« fragte Ortzel.
    »Nein, Eminenz. Sie ist ein Findelkind, sozusagen. Ich hänge jedoch sehr an ihr.«
    »Berit«, sagte Kurik, »wir sind hier nur im Weg. Gehen wir in die Stallung, ich möchte nach unseren Pferden sehen.« Die beiden verließen das Burggemach.
    »Was ist der Anlaß für diesen bevorstehenden Angriff auf Euch?« wandte Bevier sich an Baron Alstrom. »Eine schon längerwährende Fehde?«
    »Nein, Ritter Bevier«, antwortete der Baron, und sein Gesicht verdüsterte sich. »Es geht um eine erst kurz zurückliegende Meinungsverschiedenheit. Etwa vor einem Jahr hat mein einziger Sohn sich mit einem Ritter befreundet, der behauptete, aus Cammorien zu kommen – inzwischen habe ich jedoch festgestellt, daß der Kerl ein Gauner ist. Er ermutigte meinen jungen und törichten Sohn, um die Tochter meines Nachbarn, Graf Gerrich, zu freien. Das Mädchen schien nicht abgeneigt zu sein, obwohl ihr Vater und ich nie Freunde waren.
    Bald darauf jedoch verkündete Gerrich, daß er die Hand seiner Tochter einem anderen versprochen habe. Mein Sohn war empört. Sein scheinbarer Freund stachelte ihn auf und schlug einen wahnsinnigen

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