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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Ghasek, doch wenn der Graf seine Nachforschungen mit jener Genauigkeit betrieb, wie Berd behauptet hatte, müßte er die richtigen Antworten auf ihre Fragen haben. Danach brauchten sie sich nur noch zu dem Ort zu begeben, wo Sarak begraben lag, und seine Krone bergen. Danach würden sie, wenn alles gut ging, mit dem Bhelliom nach Cimmura zurückkehren und…
    An seiner Tür klopfte es leise. Er stand auf und öffnete.
    Es war Sephrenia. Ihr Gesicht war aschfahl, und Tränen strömten über die Wangen. »Bitte, kommt mit, Sperber. Ich schaffe es allein nicht mehr.«
    »Was ist passiert?«
    »Beeilt Euch. Ich hoffe, daß ich mich täusche, aber ich glaube nicht.« Sie führte ihn durch den Korridor zu dem Zimmer, das sie mit Flöte teilte, und wieder einmal stieg Sperber der inzwischen vertraute Friedhofgeruch in die Nase. Flöte saß mit ernstem Gesicht auf dem Bett, doch sie schien keine Angst zu haben. Sie blickte auf eine schattenhafte Gestalt in schwarzer Rüstung. Da drehte die Gestalt sich um, und Sperber sah das narbige Gesicht. »Olven!« rief er bestürzt.
    Der Geist von Ritter Olven antwortete nicht, er streckte lediglich die Hände aus, auf denen sein Schwert lag.
    Sephrenia weinte unverhohlen, als sie auf ihn zuging, um das Schwert entgegenzunehmen.
    Der Geist blickte Sperber an und hob die Hand halb zum Gruß.
    Dann verschwand er.
     
    12
     
    Sie waren alle düsterer Stimmung, als sie am nächsten Morgen, noch in der Dunkelheit, ihre Pferde sattelten.
    »War er Euch ein guter Freund?« fragte Ulath, während er Kaltens Sattel auf das Pferd des blonden Pandioners hob.
    »Einer der besten«, antwortete Sperber. »Er hat nie viel geredet, aber er war absolut zuverlässig. Er wird mir fehlen.«
    »Was unternehmen wir gegen diese Zemocher?« fragte Kalten.
    »Ich glaube, da können wir nicht viel tun«, antwortete Sperber. »Wir sind zu wenige, bis du, Tynian und Bevier euch ganz erholt habt. Solange sie nur hinter uns herziehen, sind sie kein großes Problem.«
    »Ich habe schon einmal erwähnt, daß ich nicht gern Feinde im Rücken habe«, brummte Ulath.
    »Ich habe sie lieber hinter mir, so daß ich sie im Auge behalten kann, als daß sie irgendwo voraus auf uns lauern«, entgegnete Sperber.
    Kalten zuckte zusammen, als er seinen Sattelriemen enger zog. »Es wird immer schlimmer«, beklagte er sich und legte vorsichtig eine Hand an seine Seite.
    »Es wird schon heilen«, beruhigte Sperber ihn. »Bei dir heilt's immer.«
    »Das einzige Problem ist, daß es von Mal zu Mal länger dauert. Wir werden nicht jünger, Sperber. Übrigens, darf Bevier wirklich schon wieder reiten?«
    »Solange wir ihm keinen Gewaltritt zumuten«, erwiderte Sperber. »Tynian geht es bereits besser. Auf jeden Fall wollen wir heute, vielleicht auch noch morgen, nicht allzu schnell reiten. Ich werde dafür sorgen, daß Sephrenia sich in den Wagen setzt. Jedesmal, wenn sie das Schwert eines der toten Ritter übernimmt, wird sie ein bißchen schwächer. Sie trägt schwerer daran, als sie sich anmerken lassen will.«
    Kurik führte die übrigen Pferde auf den Hof. Er trug sein gewohntes schwarzes Lederwams. »Ich nehme an, daß ich Bevier jetzt seine Rüstung zurückgeben darf«, sagte er hoffnungsvoll.
    »Behalt sie lieber noch eine Weile«, entgegnete Sperber. »Ich möchte nicht, daß er jetzt schon wieder anfängt, seine Tapferkeit zu zeigen. Er ist ein bißchen eigensinnig. Wir wollen ihn lieber nicht ermutigen, bis wir sicher sein können, daß er völlig genesen ist.«
    »Aber die Rüstung ist schrecklich unbequem«, klagte Kurik.
    »Ich habe dir die Gründe doch erklärt!«
    »Ich rede jetzt nicht von Gründen. Bevier und ich haben zwar ungefähr die gleiche Größe, aber es gibt gewisse Unterschiede.
    Ich bin überall wund!«
    »Du mußt wahrscheinlich nur noch zwei Tage durchhalten.«
    »Bis dahin bin ich ein Krüppel!«
    Berit stützte Sephrenia, als sie aus dem Gasthof trat; dann half er ihr in den Wagen und hob Flöte zu ihr hinein. Die zierliche Styrikerin wirkte zerbrechlich, sie trug Olvens Schwert vorsichtig, beinahe wie einen Säugling, in den Armen.
    »Werdet Ihr auch wirklich durchhalten?« fragte Sperber sie besorgt.
    »Ich brauche nur ein wenig Zeit, mich daran zu gewöhnen«, antwortete sie.
    Talen führte sein Pferd herbei.
    »Binde es hinter dem Wagen an«, befahl ihm Sperber. »Du wirst kutschieren.«
    »Wie Ihr wollt, Sperber.«
    »Keine Widerrede?« wunderte Sperber sich.
    »Warum sollte ich mich widersetzen.

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