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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ist auf irgend so eine Universität unten in Cammorien gegangen, da hat er auch Geschichte studiert. Jedenfalls hat in allen Büchern, die er über die große Schlacht kriegen konnte, hauptsächlich nur was darüber gestanden, was sich unten am Südende des Sees abgespielt hat. Über das, was hier oben los war, hat er kaum was gefunden. Na ja, und wie er dann wieder daheim war, ist er herumgegangen und hat sich alle alten Geschichten erzählen lassen. Hat sie sogar allesamt niedergeschrieben! Und das macht er immer noch, seit Jahren schon. Ich tät' sagen, inzwischen hat er sämtliche Geschichten zusammengetragen, die man sich in Nordpelosien erzählt. Sogar bis zu mir ist er gekommen, dabei ist das eine ganz schöne Strecke von Ghasek hierher. Zu mir hat er gesagt, daß er versucht, eine große Lücke in der Geschichte zu füllen, die man auf den Universitäten lehrt. Ja, Herr, am gescheitesten ist, Ihr redet selbst mit dem Grafen von Ghasek. Wenn irgend jemand in Pelosien was von dem König weiß, den Ihr sucht, hat der Graf es bestimmt gehört und in sein Buch geschrieben.«
    »Mein Freund«, sagte Sperber herzlich, »ich glaube, Ihr habt soeben unser Problem gelöst. Wie finden wir diesen Grafen?«
    »Am besten nehmt Ihr die Straße zum Vennesee. Die Stadt Venne liegt an der Nordspitze vom See. Von dort aus zieht Ihr noch weiter nordwärts. Es ist eine sehr schlechte Straße, aber besser als gar keine, vor allem zu dieser Jahreszeit. Ghasek ist keine richtige Stadt, eigentlich heißt bloß der Besitz des Grafen so. Es sind ein paar Dörfer rundum – auch die gehören zum größten Teil dem Grafen –, aber jeder dort kann Euch den Weg zum Haupthaus zeigen, das eigentlich schon eher eine Burg ist. Ich bin ein paarmal daran vorbeigekommen. Sieht von außen arg düster aus, und im Innern war ich noch nie.« Er stieß ein rostig klingendes Lachen aus. »Ich und der Graf verkehren nicht gerade in den gleichen Kreisen, wenn Ihr versteht, was ich meine.«
    »Ich verstehe vollkommen«, versicherte ihm Sperber. Er holte ein paar Münzen hervor. »Offenbar recht heiße Arbeit, die Ihr hier macht, Berd.«
    »Das kann man wohl sagen, Ehrwürdiger.«
    »Wie wär's, wenn Ihr Euch am Feierabend was Kühles gönnt?« Er reichte dem Gerber die Münzen.
    »Oh, danke, Ehrwürdiger. Das ist aber sehr großzügig von Euch!«
    »Ich habe Euch zu danken, Berd. Ich glaube, Ihr habt mir ein paar Monate des Herumreisens erspart.« Sperber half Sephrenia auf ihr Pferd und saß selbst auf. »Ich habe Euch mehr zu verdanken, als Ihr Euch vorstellen könnt, Berd«, versicherte er dem Gerber zum Abschied.
    »Also, das ist ja erstaunlich gut gegangen, nicht wahr?« stellte Sperber zufrieden fest, als sie in die Stadt zurückritten.
    »Das habe ich vorausgesagt«, erinnerte sie ihn.
    »Ja, das habt Ihr wahrhaftig. Ich hätte nicht einen Augenblick an Euren Worten zweifeln dürfen, kleine Mutter.«
    »Zweifeln ist nur natürlich, Sperber. Dann reiten wir also nach Ghasek?«
    »Selbstverständlich.«
    »Ich glaube, wir sollten damit bis morgen warten. Dieser Arzt hat gesagt, daß sich keiner unserer Freunde in Lebensgefahr befindet, ein Tag Erholung aber jedem gut täte.«
    »Werden sie dann zu reiten imstande sein?«
    »Anfangs nur langsam, fürchte ich, aber es wird zusehends besser werden.«
    »Gut, dann brechen wir morgen früh auf.«
    Die Stimmung der anderen stieg beachtlich, als Sperber berichtete, was er von Berd erfahren hatte.
    »Irgendwie kommt mir das zu einfach vor«, murmelte Ulath. »Und so etwas macht mich immer mißtrauisch.«
    »Seid nicht so pessimistisch«, mahnte Tynian. »Versucht, immer die guten Seiten zu sehen.«
    »Ich erwarte lieber das Schlimmste, auf diese Weise werde ich freudig überrascht, wenn dann doch alles gut geht.«
    »Ich nehme an, Ihr wollt, daß ich den Wagen loswerde?« fragte Talen.
    »Nein, wir nehmen ihn mit. Nur sicherheitshalber. Falls einer unserer drei Freunde sich doch nicht kräftig genug fühlt, kann er sich jederzeit wieder darauf legen.«
    »Ich werde nach unseren Vorräten sehen, Sperber«, sagte Kurik. »Es könnte eine längere Zeit verstreichen, bis wir wieder einen Markt zu Gesicht bekommen. Ich brauche Geld.«
    Nicht einmal das konnte Sperbers Freude dämpfen.
    Den Rest des Tages ruhten sie sich aus und legten sich des Abends schon früh nieder.
    Im Bett starrte Sperber auf die dunkle Decke. Es würde alles in Ordnung kommen, davon war er jetzt überzeugt. Es war ein weiter Weg nach

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