Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
können. Also ist anzunehmen, daß sie uns nur folgen. Azash weiß anscheinend etwas, was wir nicht wissen. Er hat seit Monaten versucht, Euch zu töten, doch offenbar haben seine Leute nun den Befehl, uns lediglich in einiger Entfernung zu folgen.«
    »Und fällt Euch ein Grund ein, weshalb er seine Taktik geändert haben könnte?«
    »Mehrere, aber es sind Vermutungen.«
    »Wir werden wachsam sein müssen, wenn wir die Stadt verlassen«, sagte Kalten.
    »Vielleicht doppelt wachsam«, warf Tynian ein. »Unsere Gegner warten möglicherweise, bis wir zu einem verlassenen Straßenstück kommen, wo sie uns aus dem Hinterhalt überfallen können.«
    »Welch erfreuliche Vorstellung«, sagte Kalten und verzog das Gesicht. »Ich weiß ja nicht, was ihr vorhabt, aber ich lege mich jetzt ins Bett.«
    Die Sonne schien auch am nächsten Morgen, und vom See her blies eine erfrischende Brise. Sperber zog sein Kettenhemd, eine schlichte Wolltunika und wollene Überhosen an. Dann ritt er mit Sephrenia zum Nordtor von Paler und hinaus zur Gerberei des Mannes namens Berd.
    Die Leute auf der Straße waren zum Großteil einfache Handwerker der verschiedensten Zünfte. Sie trugen einfache blaue Kittel und hohe Spitzhüte.
    »Ich frage mich, ob den Kerlen eigentlich bewußt ist, wie lächerlich diese Dinger aussehen«, murmelte Sperber.
    »Von welchen ›Dingern‹ redet Ihr?« fragte Sephrenia ihn.
    »Diese Hüte. Sie sehen aus wie Narrenkappen!«
    »Sie sind nicht lächerlicher als die Federhüte der Höflinge in Cimmura.«
    »Da habt Ihr wohl recht.«
    Die Gerberei lag ein gutes Stück außerhalb des Nordtors und stank entsetzlich. Sephrenia rümpfte beim Näherkommen die Nase. »Das wird kein erbaulicher Besuch«, prophezeite sie.
    »Ich werde mich bemühen, ihn so kurz wie möglich zu machen«, versprach Sperber.
    Der Gerber war ein untersetzter, kahlköpfiger Mann, dessen fester Schurz mit dunkelbraunen Flecken gesprenkelt war. Als Sperber und Sephrenia herbeiritten, rührte er gerade mit einer langen Stange in einem großen Bottich. »Komme gleich!« rief er ihnen zu. Seine Stimme klang, als kratze man mit einem Griffel über eine Schiefertafel. Er rührte noch ein paarmal um und blickte dabei angestrengt in den Bottich. Dann legte er die paddelähnliche Stange zur Seite und wischte sich die Hände an seinem Schurz ab, während er auf die beiden zukam. »Kann ich Euch behilflich sein?« erkundigte er sich.
    Sperber saß ab und half Sephrenia von ihrem Zelter. »Wir haben uns mit einem Bauern namens Wat unten in Lamorkand unterhalten«, erklärte er dem Gerber. »Er meinte, daß Ihr uns vielleicht weiterhelfen könntet.«
    »Der alte Wat.« Der Gerber lachte. »Dann lebt er also noch?«
    »Vor drei Tagen auf jeden Fall. Ihr seid Berd, nicht wahr?«
    »Ja, Ehrwürden. Auf welche Weise sollte ich Euch weiterhelfen können?«
    »Wir suchen Leute auf, die Geschichten kennen über die große Schlacht am Randerasee. Wat erzählte uns, daß auch hier um Paler herum gekämpft wurde. In Thalesien leben noch entfernte Nachkommen des Mannes, der zur Zeit dieser Schlacht König von Thalesien war. Sie möchten herausfinden, wo er bestattet ist, damit sie seine Gebeine in die Heimat überführen können.«
    »Hab' nie was von Königen gehört, die hier gekämpft hätten«, wunderte Berd sich. »Was nicht bedeuten muß, daß nicht ein paar hier waren. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, daß Könige herumlaufen und sich den einfachen Leuten vorstellen.«
    »Dann hat es in dieser Gegend also Schlachten gegeben?« fragte Sperber.
    »Schlachten wär' wohl zuviel gesagt, eher Scharmützel oder Geplänkel. Ihr müßt wissen, Ehrenwerter, die Hauptschlacht hat unten am Südende des Sees stattgefunden. Da waren ganze Armeen, die ihre Regimenter und Bataillone aufgestellt haben. Hier sind bloß kleinere Trupps durchgekommen, Pelosier, hauptsächlich, dann später auch Thalesier. Othas Zemocher hatten überall ihre Patrouillen, dadurch ist es zu einigen schlimmen Scharmützeln gekommen. Zwei gar nicht weit von hier, aber ich weiß nicht, ob auch irgendwelche Thalesier daran beteiligt waren. Die meisten ihrer Scharmützel haben sich weiter oben abgespielt, um den Vennesee herum und sogar hoch oben im Norden, in Ghasek.« Plötzlich schnippte er mit den Fingern. »Mit ihm solltet Ihr reden! Versteh' nicht, warum ich nicht gleich daran gedacht hab'.«
    »Bitte?«
    »Natürlich! Möcht' wissen, wo ich meine Gedanken gehabt hab'. Dieser Graf von Ghasek

Weitere Kostenlose Bücher