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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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hoffen, daß Ihr Euch nicht ernsthaft beleidigt fühlt.«
    »Keineswegs, Herr Junker«, beruhigte ihn Kurik. »Euer Sohn und ich hatten unsere Meinungsverschiedenheit fast schon geklärt.«
    »Dann danke ich Gott, daß ich noch rechtzeitig hierhergekommen bin. Dieser Idiot ist nicht gerade das, was man sich als Sohn wünscht, aber es hätte seine Mutter hart getroffen, wenn Ihr gezwungen gewesen wärt, ihm den Kopf abzuschlagen.«
    »Ich bezweifle, daß es so weit gekommen wäre, mein Herr.«
    »Vater!« sagte das Bürschchen auf dem Boden entsetzt. »Du hast mich geschlagen! « Seine Nase blutete. »Das sag' ich Mama!«
    »Tu das. Es dürfte sie tief beeindrucken.« Der Junker blickte Kurik um Entschuldigung heischend an. »Verzeiht, Herr Ritter. Ich fürchte, etwas Zucht ist längst überfällig.« Er funkelte seinen Sohn an. »Reite nach Hause, Jaken«, befahl er. »Und dort sorgst du dafür, daß diese Meute von nichtsnutzigen Schmarotzern sich verabschiedet. Sie müssen vor Sonnenuntergang mein Haus verlassen haben!«
    »Aber sie sind meine Freunde! « jammerte sein Sohn.
    »Möglich, aber nicht meine. Schick sie fort! Und dann wirst auch du packen, doch keine feinen Sachen, denn ich werde dich in ein Kloster bringen. Die Mönche dort sind sehr streng und werden sich deiner Erziehung annehmen – die ich offenbar vernachlässigt habe.«
    »Das wird Mama nicht zulassen!« rief sein Sohn und erbleichte.
    »Sie hat da nichts mitzureden. Deine Mutter war für mich nie mehr als eine kleine Ungelegenheit.«
    »Aber…« Das Bürschchen war den Tränen nahe.
    »Du drehst mir den Magen um, Jaken. Kein Mann sollte mit einem Sohn wie dir geschlagen sein. Gehorche den Mönchen, Jaken, und bessere dich, wenn du auf dein Erbe Wert legst. Ich habe mehrere Neffen, die viel mehr taugen als du. Und es könnte durchaus sein, daß du den Rest deines Lebens als Mönch im Kloster verbringen wirst.«
    »Das kannst du nicht tun!«
    »Und ob ich das kann.«
    »Mama wird dich bestrafen.«
    Das Lachen des Junkers war wie eine kalte Dusche. »Ich bin deiner Mutter längst müde, Jaken. Sie ist genußsüchtig, zänkisch und ausgesprochen dumm. Sie hat dich zu einem Lümmel erzogen, dessen ich mich schäme. Außerdem ist sie gar nicht mehr anziehend. Ich glaube, ich werde sie für den Rest ihres Lebens in ein Nonnenkloster stecken. Beten und Fasten bringt sie vielleicht dem Himmel näher, und für die Läuterung ihrer Seele zu sorgen ist schließlich meine Pflicht als liebender Gemahl, meinst du nicht auch?«
    Der höhnische Ausdruck war längst aus Jakens Gesicht gewichen, und nun, da die Welt für ihn zusammenbrach, begann er am ganzen Leib zu zittern.
    »Was ist, mein Sohn?« fragte der Landedelmann abfällig, »bist du bereit zu gehorchen, oder ist es dir lieber, wenn dieser Ordensritter dir die Strafe angedeihen läßt, die du verdient hast?«
    Kurik verstand den Wink und zog bedächtig Beviers Schwert. Es verursachte ein außerordentlich unangenehmes Geräusch, als es aus der Scheide glitt.
    Das Bürschchen krabbelte auf Händen und Füßen davon. »Ich habe ein Dutzend Freunde bei mir!« drohte er schrill.
    Kurik musterte die verzogenen Burschen von oben bis unten, dann spuckte er verächtlich auf den Boden. »Na und?« Er rückte seinen Schild zurecht und ließ die Muskeln des Schwertarms spielen. »Möchtet Ihr seinen Kopf aufheben und ausstopfen lassen, edler Herr?« fragte er höflich. »Obwohl er die Wände Eures Heims verunziert, fürchte ich.«
    »Das würdet Ihr nicht wagen!« Jaken war dem Zusammenbruch nahe.
    Kurik lenkte sein Pferd zu ihm. Sein Schwert funkelte bedrohlich in der Sonne. »Wollt Ihr es darauf ankommen lassen?« Sein Ton war erschreckend genug, selbst den Steinen Furcht einzujagen.
    Wieder quollen die Augen des Bürschchens hervor, doch nun vor Entsetzen. Er kletterte in seinen Sattel zurück und raste davon. Seine feinen Freunde folgten ihm auf dem Fuß.
    »Hattet Ihr es Euch in etwa so gedacht, mein Herr?« fragte Kurik den Edelmann.
    »Das war perfekt, Herr Ritter. Ich wollte es selbst schon seit Jahren tun.« Der Junker seufzte. »Ich mußte eine Vernunftehe eingehen«, erklärte er. »Die Familie meiner Gemahlin war von hohem Adel, aber völlig verschuldet. Meine Familie hatte Geld und Landbesitz, doch keinen hohen Adelstitel. Unsere Eltern fanden, daß diese Ehe genau das Richtige wäre, doch meine Gemahlin und ich reden kaum miteinander. Ich bin ihr aus dem Weg gegangen, wann immer es möglich war. Ich

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