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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Ich sehe den Grund für Eure Anordnung ein. Außerdem ist der Kutschbock viel bequemer als mein Sattel – sehr viel bequemer, wenn man's recht bedenkt.«
    Tynian und Bevier kamen aus dem Gasthaus; beide trugen Kettenhemden und bewegten sich etwas schwerfällig.
    »Keinen Panzer?« fragte Ulath Tynian beiläufig.
    »Er ist schwer«, antwortete Tynian. »Ich weiß nicht, ob ich schon kräftig genug dafür wäre.«
    Sperber wandte sich an Kurik. »Bist du sicher, daß wir nichts vergessen haben?«
    Kurik antwortete mit einem unfreundlichen Blick.
    »Schon gut, ich habe ja nur gefragt«, beruhigte ihn Sperber. »Sei doch nicht so gereizt, der Tag hat ja gerade erst angefangen.« Zu den anderen sagte er: »Wir werden uns heute Zeit lassen. Wenn wir fünfzehn Meilen schaffen, bin ich zufrieden.«
    »Ihr habt eine Schar Krüppel am Hals, Sperber«, sagte Tynian. »Wäre es nicht besser, Ihr würdet mit Ulath vorausreiten? Wir treffen uns dann später in Ghasek.«
    »Nein«, entschied Sperber. »Es treiben sich einige nicht unbedingt freundliche Leute in dieser Gegend herum. Ihr und die anderen seid noch nicht kräftig genug, Euch allein zu verteidigen.« Er lächelte Sephrenia flüchtig zu. »Außerdem«, fügte er hinzu, »sollen wir zehn sein. Ich möchte die Jüngeren Götter nicht gern beleidigen.«
    Sie halfen Kalten, Tynian und Bevier auf ihre Pferde und ritten langsam aus dem Hof des Gasthauses auf die noch dunklen und fast menschenleeren Straßen von Paler. Im Schritt näherten sie sich dem Nordtor, das die Wachen rasch für sie öffneten.
    »Seid gesegnet, meine Kinder«, sagte Kalten würdevoll, als er an ihnen vorbeiritt.
    »War das nötig?« fragte Sperber verärgert.
    »Es kommt jedenfalls billiger, als ihnen Geld zu geben. Außerdem, wer weiß? Vielleicht ist mein Segen wahrhaftig von Wert für sie.«
    »Ich glaube, es geht ihm schon wieder viel besser«, brummte Kurik.
    »Nicht, wenn er so weitermacht«, widersprach Sperber.
    Der östliche Himmel hellte sich allmählich auf. Sie ritten gemächlich auf der Straße dahin, die von Paler in nordwestlicher Richtung zum Vennesee führte. Das Land zwischen den beiden Seen war wellig und zumeist mit Getreide bebaut. Große Gutshöfe mit prächtigen Herrenhäusern wechselten mit Blockhaussiedlungen, in denen die Leibeigenen hausten. Im westlichen Eosien war die Leibeigenschaft schon vor Jahrhunderten abgeschafft worden, doch hier in Pelosien hielt sie sich hartnäckig, weil es der pelosischen Aristokratie an den nötigen Verwaltungsfähigkeiten mangelte, mit einem anderen System zurechtzukommen, wie Sperber vermutete. Sie sahen einige dieser Edlen, zumeist in helle Wämser gekleidet, vom Sattel aus die Arbeit der Leibeigenen in ihren Leinenkitteln beaufsichtigen. Trotz allem, was Sperber über die Unbill der Leibeigenschaft gehört hatte, wirkten die Arbeiter auf diesen Feldern gut genährt und offenbar nicht mißhandelt.
    Berit ritt mehrere hundert Meter hinter den Gefährten und schaute immer wieder über die Schulter.
    »Er wird die Scharniere meiner Rüstung verdrehen, wenn er so weitermacht«, prophezeite Kalten.
    »Wir können jederzeit bei einem Schmied halten und sie wieder richten lassen«, versicherte Sperber ihm. »Vielleicht sollten wir sie bei der Gelegenheit ein bißchen aushämmern lassen, da du ja offenbar darauf aus bist, dir bei jeder nur möglichen Gelegenheit den Wanst vollzustopfen.«
    »Du hast heute aber schlechte Laune, Sperber.«
    »Ich muß mir vieles durch den Kopf gehen lassen.«
    »Manche Leute sind eben nicht geeignet, Verantwortung für andere zu übernehmen«, erklärte Kalten den Gefährten. »Mein häßlicher Freund ist anscheinend einer davon. Er macht sich zu viele Sorgen!«
    »Möchtest du sie mir abnehmen?« fragte Sperber gereizt.
    »Ich? Mach dich nicht lächerlich, Sperber. Ich könnte nicht mal eine Schar Gänse anführen, geschweige denn einen Trupp Ritter.«
    »Würdest du dann die Güte haben, den Mund zu halten und es mir zu überlassen?«
    Berit kam herbeigeritten. Er hatte die Augen leicht zusammengekniffen und spielte abwesend mit seiner Streitaxt, die in ihrer Schlaufe am Sattel hing. »Die Zemocher sind hinter uns, Ritter Sperber«, sagte er. »Manchmal kann ich sie flüchtig sehen.«
    »Wie weit hinter uns?«
    »Etwa eine halbe Meile. Die meisten sind noch weiter zurück, aber sie haben Späher, die uns im Auge behalten.«
    »Wenn wir kehrtmachen, um sie anzugreifen, werden sie ja doch nur in alle Richtungen

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