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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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türmen«, meinte Bevier, »und uns dann wieder folgen.«
    »Wahrscheinlich«, pflichtete Sperber ihm düster bei. »Ich kann sie jedenfalls nicht davon abhalten, dazu sind wir zu wenige. Sollen sie uns folgen, wenn es sie glücklich macht. Wir werden sie schon los, sobald wir uns alle ein wenig besser fühlen. Berit, Ihr reitet wieder ein Stück hinter uns und behaltet sie im Auge. Aber keine Bravourstückchen, verstanden?«
    »Nur zu gut, Ritter Sperber.«
    Am Vormittag wurde es heiß, und Sperber schwitzte in seinem Panzer.
    »Was hab' ich dir getan, daß du mich so strafst?« fragte Kurik ihn, während er sich das schweißnasse Gesicht mit einem Tuch abwischte.
    »Was redest du für einen Unsinn.«
    »Warum sperrst du mich dann in diesen Ofen ein?«
    »Tut mir leid, aber es ist notwendig.«
    Am Nachmittag, als sie durch ein langes, fruchtbares Tal ritten, galoppierten etwa ein Dutzend prächtig gewandeter junger Männer von einem nahen Herrensitz herbei, um ihnen den Weg zu versperren. »Keinen Schritt weiter!« befahl ein bleiches, pickeliges Bürschchen in grünem Samtwams mit hochmütiger Miene und hob gebieterisch eine Hand.
    »Wie bitte?« fragte Sperber.
    »Ich verlange, daß Ihr mir Rechenschaft ablegt, weshalb Ihr die Grenze zu den Ländereien meines Vaters übertreten habt!« Das Bürschchen blickte mit selbstzufriedener Miene und völlig von sich überzeugt auf seine kichernden Freunde.
    »Wir waren der Meinung, daß dies eine öffentliche Straße ist«, erklärte Sperber.
    Der pickelige Bursche plusterte sich auf. »Sie darf nur mit meines Vaters Billigung benutzt werden!« Er bemühte sich, dreinzublicken, als ob mit ihm nicht zu spaßen wäre.
    »Er will sich nur vor seinen Freunden großtun«, murmelte Kurik. »Geben wir ihnen rasch was aufs Maul und reiten weiter. Mit ihren Degen können sie allenfalls Löcher in die Luft stechen.«
    »Versuchen wir es erst mal mit Diplomatie«, erwiderte Sperber. »Es wäre ein wenig hinderlich, von einer riesigen Horde wutentbrannter Leibeigener verfolgt zu werden.«
    »Überlaß es mir, ich habe Erfahrung in dergleichen Dingen.« Kurik ritt in Beviers Rüstung auf den Burschen zu; der stählerne Panzer glänzte in der Nachmittagssonne, und der weiße Umhang schimmerte. »Junger Mann«, sagte Kurik streng, »Ihr scheint weder mit den Gepflogenheiten noch mit der Höflichkeit vertraut zu sein. Oder ist es möglich, daß Ihr uns nicht erkennt?«
    »Ich habe Euch noch nie gesehen!«
    »Ich meinte nicht, wer wir sind, sondern was . Nun, das ist verständlich, glaube ich. Es ist ja offensichtlich, daß Ihr noch nicht weit über die Grenzen von Eures Vaters Bauernhof hinausgekommen seid.«
    Die Augen des Bürschchens quollen vor Entrüstung hervor. »Oh, doch, doch!« protestierte er mit quiekender Stimme. »Ich war schon zweimal in Venne!«
    »Ah«, sagte Kurik. »Habt Ihr dort vielleicht etwas über die Kirche gehört?«
    »Wir haben eine eigene Kapelle hier auf unserem Landsitz. Was diesen Unsinn angeht, brauche ich Eure Belehrung nicht!«
    Das Bürschchen verzog höhnisch das Gesicht. Es sah ganz so aus, als wäre das seine übliche Miene.
    Ein Mann mittleren Alters in schwarzem Brokatwams kam vom Herrenhaus herbeigaloppiert.
    »Es ist immer eine Freude, mit einem gebildeten Herrn zu sprechen«, sagte Kurik. »Habt Ihr zufällig schon mal von den Ordensrittern gehört, den Rittern der Kirche?«
    Das Bürschchen blickte ihn dümmlich an. Der Mann im schwarzen Wams kam rasch hinter der Schar junger Männer herbei. Sein Gesicht war offenbar weiß vor Wut.
    »Ich rate Euch, uns den Weg freizugeben«, fuhr Kurik ruhig fort. »Was Ihr hier tut, gefährdet Eure Seele – von Eurem Leben ganz zu schweigen.«
    »Ihr könnt mir nicht drohen – nicht auf dem Besitz meines Vaters!«
    »Jaken!« donnerte der Mann in Schwarz. »Hast du den Verstand verloren?«
    »Va-ater«, stammelte der pickelige Bursche, »ich habe diese Eindringlinge nur gefragt, wie sie es wagen konnten, unseren Besitz zu betreten.«
    » Eindringlinge! « japste der Ältere. »Dies ist die Straße des Königs, du Esel!«
    »Aber…«
    Der Landedelmann im schwarzen Wams lenkte sein Pferd näher heran, richtete sich in den Steigbügeln auf und schlug seinen Sohn mit einem heftigen Fausthieb aus dem Sattel. Dann wandte er sich Kurik zu. »Bitte nehmt meine Entschuldigung an, Herr Ritter. Mein schwachsinniger Sohn wußte nicht, wen er vor sich hatte. Ich verehre die Kirche und ehre ihre Ritter. Ich kann nur

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