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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Ordensritter gut, wenn er sich nicht der Magie bedienen darf?«
    »Wir haben auch noch andere Fähigkeiten, Ehlana! Ich gebe zu, daß Ortzel nicht meine erste Wahl als Kandidat gewesen wäre, aber er hält sich strikt an die Lehre der Kirche. Jemand wie Annias würde niemals ein Amt mit Machtbefugnis bekommen, solange Ortzel Erzprälat ist. Er ist unbeugsam, aber er befolgt die Kirchendoktrin buchstabengetreu.«
    »Könnten wir nicht jemand anderes finden – jemand, den wir mögen?«
    »Wir wählen Erzprälaten nicht danach aus, ob wir sie mögen, Ehlana. Die Hierokratie versucht, den Mann auszusuchen, der für die Kirche der Beste ist.«
    » Natürlich , Sperber. Das weiß jeder.« Plötzlich fuhr sie herum. »Da ist es wieder!« sagte sie verärgert.
    »Was ist wo wieder?« fragte er.
    »Du würdest es nicht sehen können, Liebster. Außer mir kann niemand es sehen. Es ist eine Art Schatten. Ich kann es nicht wirklich sehen – nicht deutlich –, aber es treibt sich hinter meinem Rücken herum, wo ich es manchmal ganz flüchtig wahrnehmen kann, und jedesmal wird mir schrecklich kalt.«
    Bestürzt drehte Sperber sich halb um, achtete jedoch darauf, daß es beiläufig wirkte. Der Schatten schwebte am Rand seines Blickfelds. Er war größer und dunkler als je zuvor, und seine Bösartigkeit war stärker spürbar. Aber warum folgte er Ehlana? Sie hatte den Bhelliom nie berührt.
    »Er müßte mit der Zeit verschwinden«, sagte Sperber behutsam, um sie nicht zu erschrecken. »Du darfst nicht vergessen, Ehlana, daß Annias dir ein sehr seltenes und wirkungsvolles Gift eingegeben hat. Da sind einige länger anhaltende Nachwirkungen unvermeidlich.«
    »Das wird es wohl sein.«
    Doch plötzlich verstand er. Es lag an ihrem Ring! Sperber ärgerte sich, daß er nicht längst an diese Möglichkeit gedacht hatte. Wer immer hinter dem Schatten steckte, würde natürlich beide Ringe im Auge behalten wollen.
    »Ich dachte, wir versöhnen uns«, beklagte Ehlana sich.
    »Das tun wir doch.«
    »Warum küßt du mich dann nicht?«
    Er war gerade dabei, als Kalten eintrat.
    »Oh! Entschuldigt«, bat Kalten. »Ich dachte, Vanion wäre hier. Tja, dann will ich mal schauen, ob ich ihn woanders finden kann. Ach, übrigens, da ist etwas, das dir den Tag ein wenig verschönern könnte – falls das überhaupt nötig ist. Tynian und ich waren mit Warguns Soldaten auf der Suche nach Deserteuren in den Häusern. Im Keller eines Weingeschäfts haben wir einen alten Freund gefunden.«
    »Wen?«
    »Aus irgendeinem Grund hat Martel Krager zurückgelassen. Wir werden uns alle zu einem netten Plauderstündchen mit ihm zusammensetzen – sobald er nüchtern genug ist und sobald ihr zwei fertig seid mit … was immer ihr hier tut.« Er machte eine Pause. »Möchtest du, daß ich die Tür zusperre?« fragte er dann. »Oder daß ich davor Wache stehe?«
    »Hinaus, Kalten!« Aber es war nicht Sperber, der diesen Befehl erteilte.
     
    17
     
    Krager war in keiner sehr guten Verfassung, als Kalten und Tynian ihn hereinschleppten. Sein schütteres Haar war zerzaust, sein Gesicht bartstoppelig und seine kurzsichtigen Augen blutunterlaufen. Seine Hände zitterten stark, und seine Miene verriet eine Pein, die nichts mit seiner Gefangennahme zu tun hatte. Die beiden Ritter zerrten Martels Knecht zu einem schlichten Holzstuhl in der Mitte des Raumes und setzten ihn darauf. Krager vergrub das Gesicht in den bebenden Händen.
    »Ich glaube nicht, daß wir viel aus ihm herauskriegen, solange er sich in diesem Zustand befindet«, brummte König Wargun. »Ich habe selbst schon Ähnliches durchgemacht und kenne mich aus. Gebt ihm Wein. Wenn seine Hände zu zittern aufhören, wird er sich vielleicht verständlich ausdrücken können.«
    Kalten blickte Ritter Nashan fragend an, und der rundliche Pandioner deutete in die Ecke auf einen Schrank mit schöner Schnitzerei. »Es ist nur für medizinischen Gebrauch, Hochmeister Vanion«, erklärte Nashan schnell.
    »Selbstverständlich«, sagte Vanion.
    Kalten öffnete den Schrank und nahm eine Kristallkaraffe mit arzischem Rotwein heraus. Er schenkte ein großes Glas voll und reichte es Krager. Der arg mitgenommene Mann schüttete die Hälfte aus, als er das Glas an die Lippen führte, und goß den Rest in sich hinein. Kalten füllte das Glas nach, dann noch einmal. Kragers Hände hörten allmählich zu zittern auf. Er schaute sich blinzelnd um. »Ich sehe, daß ich meinen Feinden in die Hände gefallen bin.« Jahre harten

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