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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Trinkens ließen seine Stimme rostig klingen. »Was soll's.« Er zuckte die Schultern. »So ist nun mal der Krieg.«
    »Ihr befindet Euch in keiner beneidenswerten Lage«, sagte Hochmeister Abriel drohend.
    Ulath brachte einen Wetzstein zum Vorschein und begann, seine Axt zu schärfen. Es war kein sehr angenehmer Laut.
    »Bitte«, krächzte Krager, »ich fühle mich nicht sehr gut. Verschont mich mit melodramatischen Drohungen. Ich bin ein Überlebender, meine Herren. Ich verstehe die Situation hier sehr gut. Ich werde im Austausch für mein Leben mit euch zusammenarbeiten.«
    »Findet Ihr das nicht verachtenswert?« sagte Bevier abfällig. »Natürlich, Herr Ritter«, erwiderte Krager gedehnt, »aber ich bin doch ein verachtenswerter Mensch – oder habt Ihr das etwa nicht bemerkt? Um ehrlich zu sein, habe ich mich mit voller Absicht in eine Lage gebracht, die es euch ermöglichen würde, mich gefangenzunehmen. Martels Plan war sehr gut – bis zu einem gewissen Punkt –, doch als dann plötzlich alles schiefging, erkannte ich, daß ich nicht sein Los teilen wollte. Vergeuden wir keine Zeit, meine Herren. Wir wissen alle, daß ich von zu großem Wert für euch bin, als daß ihr meinen Tod beschließen könntet. Ich weiß zu viel. Für mein Leben, meine Freiheit und zehntausend Goldkronen erzähle ich euch alles.«
    »Wie steht es mit Eurer Loyalität?« fragte Patriarch Ortzel streng.
    »Loyalität, Eminenz?« Krager lachte. »Zu Martel? Das wäre absurd! Ich habe für Martel gearbeitet, weil er mich gut bezahlte. Aber nun seid Ihr in der Lage, mir etwas von viel größerem Wert zu bieten. Abgemacht?«
    »Ein Besuch auf der Streckbank würde Eure Forderung herunterschrauben«, sagte Wargun.
    »Ich bin nicht von robuster Gesundheit, König Wargun«, gab Krager zu bedenken. »Ich war schon immer ziemlich schwächlich. Möchtet Ihr wirklich das Risiko eingehen, daß ich schon bei der harmlosesten Folterung dahinscheide?«
    »Laßt es gut sein«, sagte Dolmant. »Gebt ihm, was er will.«
    »Eminenz, Ihr seid ein weiser und gnädiger Mann.« Krager verneigte sich vor ihm.
    »Mit einer Einschränkung«, fuhr Dolmant fort. »Unter den gegebenen Umständen können wir Euch erst freilassen, wenn Euer ehemaliger Herr festgenommen ist. Ihr gebt selbst zu, daß Ihr nicht sehr vertrauenswürdig seid. Außerdem müssen wir uns erst vergewissern, so weit das möglich ist, daß alles stimmt, was Ihr uns zu sagen habt.«
    »Das ist verständlich, Eminenz«, erwiderte Krager. »Aber keine Verliese. Meine Lunge ist besonders anfällig, und ich sollte klamme Orte meiden.«
    »Ein Kloster, vielleicht?«
    »Das wäre annehmbar, Eminenz – unter der Bedingung allerdings, daß es Sperber untersagt wird, sich diesem Kloster auf weniger als zehn Meilen zu nähern. Sperber ist manchmal sehr unvernünftig, und er will mich schon seit Jahren ins Jenseits befördern – stimmt doch, nicht wahr, Sperber?«
    »O ja«, gab Sperber offen zu. »Ich sage Euch was, Krager. Ich gelobe, Euch nichts zu tun, ehe Martel nicht tot ist.«
    »Ein faires Angebot, Sperber«, erwiderte Krager, »falls Ihr auch noch gelobt, mir eine Woche Vorsprung zu geben, bevor Ihr hinter mir herjagt. Abgemacht, meine Herren?«
    »Tynian«, bat Hochmeister Darellon, »bringt ihn hinaus auf den Korridor, während wir die Sache besprechen.«
    Krager kam schwankend auf die Füße. »So kommt, Herr Ritter«, wandte er sich an Tynian. »Ihr auch, Kalten. Und Vergeßt nicht, den Wein mitzunehmen.«
    »Nun?« fragte König Wargun, nachdem der schwerbewachte Gefangene das Gemach verlassen hatte.
    »Krager selbst ist unwichtig, Majestät«, erklärte Vanion, »aber mit der Wichtigkeit seiner Information übertreibt er nicht. Ich rate, auf seine Forderungen einzugehen.«
    »Es widerstrebt mir, ihm das viele Gold zu geben«, brummte Wargun.
    »In Kragers Fall ist das nicht wirklich eine Gnade«, sagte Sephrenia ruhig. »Wenn ihr ihm so viel Geld gebt, wird er sich binnen sechs Monaten zu Tode trinken.«
    »Das halte ich nicht gerade für eine Strafe.« murmelte Wargun.
    »Dann sind wir uns also einig?« Dolmants Blick wanderte von einem zum anderen. »Wir geben dieser Kanalratte, was sie verlangt, und halten ihn in einem Kloster fest, bis wir sicher sind, daß er Martel nichts Wesentliches mehr mitteilen kann.«
    »Na gut«, gab Wargun widerwillig nach. »Holt ihn wieder herein, damit wir weitermachen können.«
    Sperber öffnete die Tür. Ein narbiger Mann mit geschorenem Schädel

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